Henry PoV
Mir stockte der Atem, als hinter mir ein Lied ertönte, mitten im Museum, das ich Alex gerade zeigte. Es war mein absoluter Lieblingsort, gerade da ich alleine herkommen konnte ohne angestarrt zu werden und außer Alex würde das wohl nie jemand wirklich verstehen können.
Ich hatte ihm gerade erzählt, wie ich davon geträumt hatte mit jemandem hier her zu kommen und zu tanzen und so wie der Amerikaner eben war tat er es einfach. Ich fand das schon immer bewundernswert und mutig.Als ich mich herum drehte streckte er mir die Hand entgegen und ich zögerte nicht, meine hinein zu legen und mich an ihn ziehen zu lassen.
Mit dem einem Arm um meine Taille und der Hand mit meiner verschränkt auf der Brust wiegte der Braunhaarige uns hin und her, während ich den Kopf auf seiner Schulter ablegte und den Duft nach Regen und seinem Aftershave genoss.Es war das erste mal für mich, mich sanft hin und her schaukeln zu lassen, dazu von einem Mann. Ich hätte es nie für möglich gehalten und jetzt war es gerade Alex, der diese Gefühle in mir weckte, die ich mir so lange verboten hatte.
Ich spürte, während ich die Augen schloss, wie sich etwas in meiner Brust regte, die gegen seine drückte. Es war etwas verstaubtes, fast kaputtes, unbrauchbares- mein Herz. Es begann höher zu schlagen, mehr als nur das nötigste an Gefühle überkamen mich, füllte sich mit der Nähe und Wärme, die Alex mir gab und schwoll an. Meinem Herz schlossen sich die Schmetterlinge in meinem Bauch an, die sich versteckt gehalten hatten, bis der Lockenkopf mich erobert hatte mit dem schiefen Lächeln, dem einen Grübchen und den schlechten, witzigen Sprüchen.
Erst hier in dem verlassenen Museum wurde mir so richtig bewusst, dass ich ihn auf eine Art liebte, die ich noch nie gespürt hatte und ich erlaubte es mir. Diesmal würde ich es nicht verstecken, bis es verkümmerte.
Ich erlaubte all den intensiven, verwirrenden Gefühle zum Vorschein zu kommen, klammerte mich an Alex, der mein Fels war und nicht aufhörte, mit mir zu tanzen, auch wenn ich abwesend war, beschäftigt mit den Gefühle die mich quälten, seit ich Alex das erste mal gesehen hatte."Ich liebe dich", entkam es mir heiser, doch auch das ließ seine Bewegungen nicht stocken.
"Ich liebe dich auch Henry", erwiderte er ernst und lehnte die Schläfe gegen meine."Du verstehst nicht...", begann ich zu murmeln. "All die Jahre war ich in mich gekehrt und hatte diese Fassade, die auch du noch kennengelernt hast. Doch du warst der Einzige, der sich hindurch gearbeitet hat und dem annähernd gefällt, was sich dahinter verbirgt. Das hier, in diesem Museum, in diesem Moment, das bin... ich. Ich war noch nie so ich selbst wie jetzt gerade in deinen Armen und ich liebe dich."
Es musste ihn sprachlos gemacht haben, obwohl es schwer zu glaube war. Und er verstand, er ließ mich nicht los und hörte nicht auf, uns hin und her zu bewegen, zaghaft zur Musik.
Ich spürte seinen Atem an meinem Ohr, wie sich seine Brust hob und senkte und schmiegte mich noch näher an ihn.
Dann räusperte er sich."Ich glaube, das war das Schönste, das je eine Person zu mir gesagt hat. Niemand kann so mit Worten umgehen wie du, auch wenn du dir dieses Talent nicht zugestehst. Es gibt einige Dinge, die du dir nicht zugestehst Baby, wundervolle Eigenschaften, die du leugnest, weil viele Menschen dir schlecht zureden. Aber deine Worte sind mächtig und wunderschön", erwiderte er schließlich und lehnte dann die Stirn gegen meine Halsbeuge, als wolle er sich darin verstecken.
"Ich will dich nie wieder los lassen."
"Tu es nicht", bat ich ihn schwach und blieb schließlich stehen, drückte mich an ihn und seufzte, als er die Umarmung so stark erwiderte, als würde mich jemand davon ziehen, würde er nur ein bisschen lockerer lassen.Ich spürte, wie viel Emotionen im Raum standen, dass alles gesagt wurde und das doch noch so viel zwischen uns stand, dass ich einfach seine Wangen mit beiden Händen umfasste und ihn an meine Lippen zog, so wie ich es in der Silvesternacht getan hatte, in der alles begonnen hatte.
Diesmal erwiderte er umgehend, öffnete den Mund leicht für mich und gab sich mir hin, mit seinem vollen Sein.
Wir waren weit gekommen, auch wenn es niemand sah, bedeutete es nicht, dass es keine Bedeutung hatte.Alex PoV
Wir beide mussten uns zusammenreißen nach dem heftigen Kuss, denn Henry hatte mir gesagt, dass in dem Museum Kameras hingen, die nur auf royale nackte Haut aus war.
Also ließ ich mich von ihm von Statue zu Statue ziehen, lauschte, wenn er erzählte und betrachtete ihn mehr als die anderen Kunstwerke. Aber das schien er gar nicht zu merken.Henry redete sonst nicht viel, aber wenn er begann zu erzählen und meist waren wir dann allein, hing ich gebannt an seinen Lippen. Er war einfach unglaublich talentiert im Erzählen von Geschichten.
"Mitbewohner? Sie dachte diese beiden schwule Geliebte wären Mitbewohner gewesen?", brachte ich ungläubig hervor und traf seine Blick, als er nickte. Ihn schien diese Tatsache genauso zu entrüsten.
"All die gemeinsamem Jahre, all die Liebesbriefe und die gemeinsamen Tiere und das Haus, dafür dass man später Cousins oder Mitbewohner oder beste Freunde war", hauchte er und schüttelte den Kopf."Wir werden nicht so enden", brach es aus mir heraus und er runzelte die Stirn, was bei ihm sehr niedlich aussah. Trotzdem brannte mein Gefühl gerade wie Feuer in meinem Blut, bei dem Gedanken, was für Lügen auf dieser Welt verbreitet wurden und das uns sowas auch passieren konnte.
"Wie meinst du das?"
"Ich werde dich so öffentlich lieben und verehren, dass für Generationen danach noch kein Zweifel an meiner Liebe für dich besteht Henry, ich verspreche es!", sagte ich ernst und versuchte durchzuatmen. Der plötzliche Gefühlsausbruch hatte uns beide überrascht.Mitfühlend legte der Prinz die Arme um mich und zwang mich ihm in die Augen zu sehen.
"Nach unserer Hochzeit wird kein Zweifel mehr bestehen. Wir beide werden Geschichte schreiben mit unserer Liebe und unseren dummen Entscheidungen."
Mit einem zufriedenen Grinsen entspannte ich mich.
"Geschichte huh? Ich wette, das bekommen wir hin."

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RWRB Kurzgeschichten ❤🤍💙
FanfictionHistory huh? Bet we could make some... Kurzgeschichten vom Buch Royal Blau (Red, white and royal blue) von Casey McQuinston. Definitiv für Erwachsene- it's getting hot in here!