Es ist 2022. November. Kalt. Und alles so anders. Wir fahren in die Nachbarstadt, weil wir umziehen müssen. Eine Wohnungsbesichtigung. Alles sieht so ungemütlich aus. So kalt. Alles kalt. Ich sage zu meinem Bawo ( Papa): "Kannst du dir vorstellen, hier zu wohnen?" Ich habe keine Antwort erwartet. Ich wusste ihm gefällt das alles nicht, aber uns blieb keine andere Wahl. Wir mussten dahin umziehen. Nach mehreren Monaten hatte ich Kontakt zu einem Mädchen, das auch in der Straße wohnte. Sie hieß Elif. Elif war 2 Jahre jünger als ich, aber das machte mir nichts. Wir verbrachten Zeit miteinander. Nicht alleine, sondern in einer großen Gruppe mit anderen Mädchen. Alle von denen sind Yezidinnen. Aber ich war die Älteste. Meine Eltern wollten nicht, dass ich Zeit mit denen verbringe. Dennoch war ich fast jeden Tag mit denen draußen.
Wie ich aussehe? Ich bin klein, dünn hab braune Haare. Meistens glätte ich sie. Mein style ist elegant. Meistens trage ich eine hübsche Jeans, strickoberteile und Air Force 1. Ich hab eine relativ dunkle Haut. Meistens trage ich einen Mantel oder Lederjacken.
Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
Eine Jahr nach dem Umzug kam ich nach Hause. Ich war bei Elif und den anderen. Es war 19:45 Uhr. Schon stockdunkel. Meine Mutter war mit meinem Bruder im Wohnzimmer. Alles war so ruhig. Es war ungewöhnlich. Dann ging ich in das Wohnzimmer. ... Meine Daye (Mutter) lächelte mich kurz an. Ich sah in ihrem Gesicht, dass es erzwungen war. In ihrem Augen war so viel Angst. Ich wusste nicht was ich machen soll. Ich saß mich neben sie. Ihr Körper zitterte. Ich fing an Angst zu bekommen. Die Stille wurde von meiner Mutter gebrochen. Daye: " Kiza min a delal. Eze ji tere tiştek beşim. Le xemgin nebe." ( Meine schöne Tochter. Ich sage dir etwas. Aber werd nicht traurig.)
Ich sah wie ihre Augen glasig wurden. Sie zitterte am ganzen Körper. Ihre Hände berührten Meine Wangen. Ich hatte Angst, aber noch mehr machte ich mir Sorgen um sie. Sie war kalt. So kalt. Alles kalt.
Ich: " Daye... ez le ba teme. Cima tu xemgine?" ( Mama... Ich bin bei dir. Wieso bist du traurig?)
Daye: " Kiza min. Çavreşa min. Ez nexweşim. Ich war mit deinem Vater im Krankenhaus. Ich werde ab nächste Woche mit der Chemotherapie anfangen. Ich habe Lungenkrebs." ... Mein Herz blieb stehen...
