Richard war vor zwei Monaten nach Australien geflogen und ich vermisste ihn schrecklich. Wir skypten fast jeden Tag und es tat gut, sein Gesicht zu sehen und seine Stimme zu hören. Jedoch war es kein Ersatz dafür, ihn direkt vor mir zu haben. Mein Tagesablauf war jeden Tag der selbe. Aufstehen, Frühstücken, Anziehen, zur Arbeit gehen, nachmittags wieder kommen, aufräumen, meistens mit Richard skypen und schlafen gehen. Ziemlich langweilig. So würde mein Tag auch heute aussehen, dachte ich. Ich war schon in der Firma, als mich mein Chef ansprach.
"Chloe, was machen Sie denn hier?"
Ich war ziemlich verwirrt über diese Frage. Was macht man wohl auf seiner Arbeit?
"Ähm, ich arbeite hier, schon vergessen?" Ich lachte. Manchmal war mein Chef zu komisch.
"Nein, für die nächsten drei Wochen wohl nicht."
Jetzt hatte ich wirklich Angst.
"Bitte? Wurde ich suspendiert und habe etwas nicht mitbekommen?"
Nervös spielte ich mit meinen Fingern rum.
"Ach, hat er Ihnen das nicht erzählt?"
Okay, okay, das war der Punkt, an dem ich so überhaupt nichts mehr verstand.
"Wer ist er? Und was soll er mir nicht erzählt haben?"
"Na, ihr Freund! Sie haben drei Wochen Urlaub und fliegen nach Australien."
Woow, okay. Ich war überrascht, überwältigt, verwirrt und überglücklich zugleich.
"Nein, davon hat er mir nichts erzählt."
"Ja dann, wird es wohl Zeit, Ihre Sachen zu packen. Los, schnell, ihr Flieger wartet."
"Tja, dann geh ich mal."
Ich sagte diese Worte eher zu mir, als zu meinem Chef. Er grinste mich an und schüttelte den Kopf. Was der dachte, wollte ich lieber gar nicht wissen. Ich stieg, als ich draußen war, in mein Auto und fuhr zu meiner Wohnung.
Zehn Minuten später schloss ich meine Wohnungstür auf und fing an, meinen Koffer zu packen. Bikinis, Unterwäsche, Kleider, Tops, Shorts, Hot Pans, Schuhe, Kosmetiksachen, Sonnenbrillen und mein Laptop, nicht zu vergessen. Außerdem packte ich noch sonstigen Kleinkram mit ein.+++
Es dauerte nicht lange, da stand ich mit zwei randvollen Koffern vor dem Flughafen. Und was jetzt?, fragte ich mich selbst. Ich hatte überhaupt keine Ahnung, wo ich hin sollte. Ich hatte kein Ticket, keinen gebuchten Flug, nichts. Falls ich in diesem Leben nochmal in Australien ankommen werde, würde ich Richard eigenhändig ermorden. Dann hat Hollywood einen begabten Schauspieler weniger, beschloss ich.
Plötzlich tippte mir jemand auf die Schulter. Ich erschrak heftig und wirbelte herum. Für einen Zuschauer bestimmt ein filmreifer Moment.
"Verzeihung", sagte der Mann, gekleidet wie ein Pilot, "sind Sie Chloe Foster?"
"Äh, ja, die bin ich", stammelte ich rum.
"Ich bin einer ihrer heutigen Piloten. Wenn Sie mir bitte folgen würden, Madame. Die Koffer nehme ich", sagte er und schnappte mir die Koffer weg.
"Also eigentlich kann ich die auch selbst tragen", stellte ich fest.
"Oh nein, das ist nicht nötig. Ich mache das, das ist mein Job."
Job? Er war doch Pilot?
"Ich glaube als Pilot ist es nicht wirklich ihr Job, oder?"
"Mr. Armitage hat es mir aufgetragen, Madame. Was der Herr befiehlt, führe ich aus."
Hatte nur ich das Gefühl oder war das hier wirklich verrückt? Wir gingen durch ein Gate und kamen nach draußen. Keiner wollte unser Ticket sehen. Hatte ich schon erwähnt, dass ich einfach nichts mehr verstand?
"Was ist mit unseren Tickets?"
Der Pilot drehte sich zu mir um.
"Tickets? Sie brauchen doch keine Tickets, Madame."
"Also hat Mr. Armitage schon bezahlt oder wie?"
"Ja, so kann man das wohl ausdrücken."
Ich nickte mit dem Kopf. Verstehen tat ich es dennoch nicht.
Aber als ich das 'Flugzeug' sah, ging mir ein Licht auf. Privatjet. Hätte ich mir irgendwie denken können. Das passte total zu ihm. Bei diesem Gedanken musste ich grinsen. Ich stieg in das Flugzeug ein und innen drin angekommen war ich wirklich baff. Alles war total luxuriös ausgestattet. Es gab zwei 4-er Gruppen (AN: Wisst ihr, wie ich das meine? Wie die 4er Plätze im Bus, also zwei 2er Bänke gegenüber) und vier Zweierreihen. In der Mitte der 4er Plätze war jeweils ein großer Tisch. Die Sitze waren aus weißem Leder, die Gardinen, ebenfalls weiß, zierten die Fenster.
"Guten Morgen, Madam", begrüßte mich offensichtlich ein Kellner.
"Möchten Sie etwas trinken oder essen?"
Ich schüttelte den Kopf.
"Nein, momentan nicht, vielen Dank."."Wenn nicht, rufen Sie mich einfach. Ich bin Luke. Aber ich werde auch öfter zu Ihnen kommen, um nachzuschauen, ob alles in Ordnung ist. Wenn Sie auf die Toilette müssen, geht es hier entlang", erklärte er und zeigte den kurzen Gang herunter.
"Dankeschön", sagte ich.
"Sehr gerne."
Das war wirklich, wirklich, wirklich mehr als verrückt. Ich fühlte mich wie in einem Traum. Nur dass der Traum real war.
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Her
FanfictionWenn du glaubst, den perfekten Moment in den Händen zu halten, was gäbst du, um ihn nie wieder zu verlieren? {Richard Armitage Fanfiction}