Twenty-one

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"Ich wusste nicht, dass du kochen kannst." Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange.
"Wieso denkst du denn nicht, dass ich das kann?"
Er hob provozierend eine Augenbraue hoch.
"Du bist ein Weltstar, du leistest dir doch bestimmt Köche." Ich zuckte mit den Schultern.
Entrüstet blickte mich Richard an.
"Also ein Omlett zum Frühstück werde ich wohl noch hin bekommen."
Ich lachte und schob mir das letzte Stück von besagtem Omlett in den Mund.
"Hat es denn der Dame gemundet?"
Ich schluckte das Essen hinunter.
"Es war ... passabel."
"Passabel also?", fragte Richard wieder leicht schmunzelnt.
Ich nickte. Um ehrlich zu sein war es das beste Omlett, was ich jemals gegessen hatte, aber das würde ich ihm bestimmt nicht verraten. Das würde sein, sowieso schon vorhandenes Ego nur noch mehr aufbauen.
"Also, was machen wir heute? Musst du zum Set?", lenkte ich vom Thema ab.
"Ja, heute ist noch ein Drehtag. Tut mir wirklich Leid. Jetzt bist du hier und ich muss so oft und lange arbeiten", jammerte er.
"Hey, das ist doch nicht schlimm. Es ist dein Job."
"Ich hätte es wirklich besser überdenken sollen, dich hier her zu holen. Hier bist du ja auch alleine."
"Es war das beste Geschenk, was du mir jemals machen konntest. Und wenn das geht, dann würde ich einfach mitkommen."
"Echt?"
"Ja klar. Das ist doch total interessant und aufregend."
Verstehend nickte er.
"Dann komm mit", sagte er entschlossen. Ich strahlte.
"Und das geht auch vom Produzenten aus?"
Richard fing an zu lachen.
"Eigentlich hat er mich gedrängt, dich mal mitzunehmen. Er wollte dich unbedingt kennen lernen, ich habe so von dir geschwärmt."
Grinsend schüttelte ich den Kopf. Er war, wie schon gesagt, unverbesserlich
"Ich mache mich fertig", informierte ich ihn.

Geschlagene 20 Minuten später saßen wir im Auto, in Richtung Set. Ich war, um ehrlich zu sein, richtig nervös. Ich spielte mit meinen Händen.
Richard schien meine Nervosität bemerkt zu haben, denn er legte eine Hand in die meine.
"Alles in Ordnung?" Er runzelte seine Stirn.
"Ich fahre gerade mit einem Weltstar zu seiner Arbeit und darf exklusive Eindrücke am Set bekommen. Ja, es ist alles in bester Ordnung, wenn man davon absieht, dass mein Herz in die Hose rutscht und ich an Atemnot leide", antwortete ich ironisch.
Ich erhielt ein Lachen als Antwort.
"Du brauchst keine Angst zu haben."
Ich lächelte, erwiderte aber nichts.
Die Fahrt erschien schier endlos, doch irgendwann parkte Richard das Auto. Er stieg aus, joggte um das Auto herum und hielt mir die Tür auf. Lachend und kopfschüttelnd stieg ich ebenfalls aus. Wir verschränkten die Hände miteinander und Richard führte mich über den großen Platz. Es stand eine riesige Halle in der Mitte des Platzes. Es waren viele Menschen unterwegs und neben der Halle standen Wohnwagen.
"Komm", sagte Richard und zog mich mit sich. Er steuerte geradewegs einen der Wohnwagen an, an dem ein Schild mit der Aufschrift "Richard Armitage" angebracht war.
"Hier ziehe ich mein Kostüm an", klärte er mich auf.
Ich nickte. Wir traten ein und wurden von einer nett aussehenden Frau im mittleren Alter begrüßt.
"Guten Morgen, Lizzy. Ich habe jemanden mitgebracht."
Lizzy musterte mich, auf ihrem Gesicht war ein fettes Grinsen zu sehen. Ich mochte sie jetzt schon.
"Du musst Chloe sein! Meine Güte, du siehst ja noch schöner aus, als dich Richard beschrieben hat. Und glaub mir, er hat sich weder zurück gehalten beim Beschreiben, noch kannte er ein anderes Gesprächsthema."
Wir lachten.
"Ist das so?" Ich stupste ihn in die Seite.
"Wenn es doch wahr ist", grinste er mich an.
"So, Kinder, jetzt müssen wir uns aber ranhalten. Richard, zieh die Sachen da an", sie deutete auf einen Stapel Kleider, "und dann husch, husch, in die Maske."
Ich schmunzelte - mal wieder. Ich war überzeugt, dass das ein ziemlich spannender und lustiger Tag werden würde.

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