Weiche rosa Lippen und ein Pfefferminzähnlichen Duft brachten mich dazu, Sam an die Wand zu stossen und zu keuchen. Warum tat ich das? Keine Ahnung. Ich fühlte mich zu ihm plötzlich so verbunden, ich wollte dieses Gefühl nicht verlieren. Seine Arme ruhten um meinem Hals und Meine auf seiner Hüfte. Immer wieder stiess ich ihn an die kalte Wand und er stöhnte in meinen Mund. Ich musste grinsen. Als ich seine Errektion an meinem Penis spürte, liess mich das ebenfalls nicht kalt. Meine Hose wurde immer enger. Meine Zunge wollte Einlass in seinen Mund und so gewährte er ihn. Ich spielte mit seiner Zunge. Synchron bewegten sie sich miteinander. Meine Augen geschlossen, stiess ich ihn nochmals an die Mauer, bevor ich mich langsam von ihm löste.
Was war das eben gewesen?
Während unserem Kuss vergass ich, dass ich nur belogen wurde und dass Sam eigentlich nur ein Freund war. Ob er es jetzt noch war, war die Frage. Aber daran wollte ich gar nicht denken. Mein Mund wanderte zu seinem Ohr. "Samuel, ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sage, aber ich will dich. Jetzt." Er keuchte und seine Errektion wurde deutlich härter, was mich grinsen lies. Er nahm meine Hand und zog mich hinterher. Kurz über die Strasse und in eine Gasse eingebogen. Innerhalb weniger Zeit erreichten wir seine Wohnung. "Wo sind deine Eltern?" "Verreist." "Was ist mit Casey?" "Ich hab ihr gesimst, dass wir noch reden und sie nachhause gehen kann, wenn sie will." Das war das Stichwort.
Ich küsste ihn wieder. Aber dieses Mal anders. Wilder, verlangend. Er stöhnte hier und da in meinen Mund. Mit jedem Stöhnen und jedem Keuchen wurde meine Hose immer enger. Mein Glied härter. Er zog mich in sein Zimmer, löste sich kurz von mir und stiess mich aufs Bett. Verdammt. Ich keuchte, er lag auch schon wieder auf mir. Stiess mir seine Zunge in den Hals. Unsere Zungen bewegten sich synchron. Aus einem leichten Zungenkuss wurde ein wilder, süchtiger Kuss.
Sam lag ganz auf mir und zog mein Shirt aus, wobei ich ihm gerne half. Seines hatte er auch schon ausgezogen. Ich sah auf seinen Oberkörper, er war so..wunderschön. Und unverletzt. So sollte er auch bleiben. Plötzlich begriff ich, was ich da gerade tat und mit wem. Ich unterbroch den Kuss und nahm seine Hände von meinem Hosenbund. Verwirrt schaute er mich an.
"Sam, ich möchte wirklich, dass es mit uns klappt. Ich will nicht wieder gleich anfangen, wie ich es mit Andy gemacht habe. Ich will es richtig machen." Seine Augen weiteten sich mit diesen Sätzen und er lächelte. Bevor ich auch nur etwas sagen konnte, fiel er mir um den Hals. "Jonah, du bist also doch romantisch." "Und du bist also doch schwul.", lächelte ich zurück. Er kicherte an meiner Schulter. Ich wusste, er fühlte sich bei mir wohl. So sollte es auch sein.
Die Umarmung zog sich eine Weile hin, bis er sich von mir löste, seinen Fernseher anstellte und meinen Lieblingsfilm laufen liess. "21 Jump Street? Woher weisst du, dass ich den mag?" Er kicherte leise. "Es hat seine Vorteile, wenn man seit über einem Jahr in jemanden verliebt ist." "Über ein Jahr? Aber, ach shit! Ich hab dich doch voll gekränkt mit der ganzen Andy-Scheisse!" Das Kichern hatte aufgehört, er blickte in meine Augen, er nickte. Scheisse. "Tut mir echt leid." "Hast es ja nicht gewusst. Ist auch kein Ding. Aber bitte lass uns nicht mehr darüber sprechen." Ich nickte und nahm ihn in meine Arme. Er sollte wissen, dass ich vom heutigen Tage nur ihm gehörte. Auch, wenn mir irgendetwas fehlte, aber ich hatte keine Ahnung, was es war. Für den Moment war es mir egal.
Ich genoss es, mit Sam das Wochenende zu verbringen und Filme zu schauen. Meine Mutter war einverstanden, wenn ich sagte, ich würde bei ihm übernachten. Sie wusste noch nichts von uns. Naja, eigentlich wusste nur Casey etwas. Aber sie würde bald abreisen und unser Geheimnis würde mit ihr gehen. Aber auch nur so lange, bis wir es öffentlich machten. Ach ja, da fiel mir noch was ein.
"Nancy sagte, ihr Bruder würde gemobbt werden, weil manche Leute es immer noch nicht begriffen, dass ich nichts mit ihm hatte. Ich hab ihr gesagt, ich würde mich drum kümmern. Aber ehrlich gesagt, ich hab keine Ahnung, wie ich das machen soll. Hast du eine Idee?"
Lange Zeit war es still, er überlegte. "Naja", begann er dann schliesslich, "Ich glaube, du selber kannst da wenig machen. Aber du könntest ein Mädel für ihn finden. Wenn sie zusammen kommen, sagt auch niemand mehr was." "Das ist gar keine schlechte Idee. Ich sage schnell Nancy bescheid, sie weiss sicher jemanden." Mit diesen Worten war ich verschwunden und telefonierte. Nancy war ganz angetan von der Idee und wusste auch schon jemanden. Das Timing musste nur passen. Wir schmiedeten einen Plan.
Das Wochenende verging schnell, was daran lag, dass ich bei Sam übernachtete. Ich war gern mit ihm, auch, wenn ich tief in meinem Innern wusste, dass mir etwas fehlte, was er mir niemals geben kann. Ich ignorierte das Gefühl. In seiner Gegend fühlte ich mich stark, ich war der Mann in der Beziehung. Bei Andy war das ganz Anders gewesen. Wir waren gleichberechtigt. Ich fühlte mich zwar bei ihm geborgen, aber trotz Allem hatten wir beide die Hosen an. Bevor ich herausgefunden hatte, dass er mich nur belogen hatte. So ein Arschloch! Keine Gedanken mehr verschwenden, ich hab ja jetzt Sam. Es fühlte sich zwar immer noch ein bisschen komisch an, ihn zu küssen, solange ich daran dachte, dass es Sam war. Ich blendete dann einfach immer die Gedanken aus. Wir küssten uns im Allgemeinen sehr selten, wir hatten einfach nur Spass.
Montagmorgen. Boahh. Mühsam schleppte ich mich aus meinem Bett und zog mich langsam an. Immer noch verschlafen lief ich schwachmütig ins Badezimmer. Kurz die Haare frisiert und auch schon auf dem Weg zur Schule. Dave hatte mir am Morgen gemeldet, dass er krank war und so musste ich ihm die Neuigkeit nicht erzählen. Ich wusste sowieso noch nicht, ob unsere Beziehung geheim blieb. Ich trudelte bei der Schule ein. Anscheinend war ich etwas spät dran, auf dem Pausenplatz sah ich fast niemanden mehr. Scheisse.
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Maybe Tomorrow
RomanceFortsetzung von Maybe Another Day ************** Nachdem Jonah durch Lydia geoutet wurde und er Andy für immer verlor, fällt Jonah in einen tiefen Schlaf. Er will niemanden sehen und mit niemandem sprechen. Er hält sich von der Aussenwelt fern. Als...