Kapitel 17

819 39 1
                                    

Dieses ganze Bündnis war inzwischen ein paar Wochen her. Die Schule stand nun in erstem Punkt im Vordergrund, da bald die Abschlussprüfungen losgingen. Deswegen konnte ich nicht allzu viel mit Andy unternehmen. Ich musste echt lernen. Aber bisher hielten wir uns daran: keinen Sex. Auch, wenn es mir zwischendurch schwer fiel, ihn nicht gleich zu vernaschen. In diesen Zeiten musste ich mich immer ziehmlich zusammen reissen. Aber ich wusste; auch ihm fiel es nicht so leicht. Meistens verschwand er schnell auf der Toilette. Ich holte immer etwas zu trinken, war auch keine schlechte Ausrede.

Heute war es Dienstag, Matheprüfung. Scheisse. Ich verstand viel zu wenig davon. Die Gedanken immer abschweifend, versuchte ich die Übung zu lösen. Ach scheisse.

So ging das bei jeder Prüfung, die ich hatte.
Nur Deutsch ging mir einigermassen gut.

Hier und jetzt waren die Teste durch und wir konnten uns wieder ein Wenig entspannen. Zum Glück. Gerade, als ich aus dem Schulzimmer treten wollte, sah ich Sam, der mit seinem Handy spielte. Ich musste mit ihm darüber sprechen. Ich lief also auf ihn zu und schaute ihn an. Das war echt schwer. "Hey Sam.", flüsterte ich. Seine Miene war erstaunt, aber er grüsste mich. Schon einmal ein gutes Zeichen. "Hör zu, es tut mir echt alles so leid." Er nickte. "Ich weiss, ist kein Ding. Ich hab es schon vergessen. Aber mir fehlt mein bester Freund." Ich lächelte. Zum Glück. Er fehlte mir auch. "Du fehlst mir auch. Freunde?", fragte ich und hielt ihm meine Hand hin. Seine blauen Augen blickten zuerst auf die Hand, dann auf mich. Er lächelte. Sam schlug ein. Endlich waren wir wieder Freunde.

"Weisst du, auch wenn es mit uns zwei leider nicht funktioniert hat, ich kann dir doch helfen, jemanden zu finden, der besser zu dir passt?", lächelte ich ihn schwach an. Seine Augen weiteten sich. Er guckte nervös auf den Boden, ehe er zurück lächelte. "Ehm.. ja, ich mein klar. Kannst gerne versuchen jemanden zu finden." "Also abgemacht", kicherte ich, "Aber jetzt muss ich echt los, ich muss noch zu Frau Gerding. Wir sehen uns, Bye!" Schon war ich auf dem Weg ins Klassenzimmer.

Ach, hatte ich das vergessen zu erwähnen? Frau Gerding war zurück gekommen. Sie erklärte, dass sie irgendeine ziehmlich gefährliche und ansteckende Krankheit hatte, welche sie ins Krankenhaus brachte. Inzwischen sei der schlimmste Teil durch und sie arbeitete wieder Vollzeit. Leider. Ich mochte sie nicht.

Angeklopft und eingetreten lief ich auch schon auf sie zu. Ihre grauen Haare hatte sie hochgesteckt. Mit der Brille zu unterst auf der Nase starrte sie mich an. Ihre Augenbrauen zuckten, ihr Blick war fragend, ehe sie andeutete, ich solle sprechen. Ich hasste diese Frau. So arrogant. Ich schluckte schwer, ehe ich begann zu fragen: "Frau Gerding, äh.." "Was ist?", unterbrach sie mich. Langsam richtete ich mich auf. "Ich wollte sie fragen, ob Sie wissen, ab wann man die Zeugnisse erhält?" Sie verdrehte genervt ihre Augen. "Ende Woche.", antwortete sie. Ihr Blick wanderte schnell von mir ab und sie betrachtete die Prüfungen, die sie am korrigieren war. "Okay, ich danke Ihnen." Schnell raus hier.

Maybe TomorrowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt