Eine endlosstille Pause. Ich konnte seinen Ausdruck nicht deuten. Scheisse. War es zu früh gewesen? Oder würde er mich überhaupt irgendwann lieben? Was wenn nicht? Was, wenn er mich nie lieben würde? Würde ich das verkraften?
Schliesslich lächelte er. "Verdammt Jonah. Ich liebe dich doch auch. Ich dachte, das sei klar, als ich mit deiner Mutter über Liebe unterhalten hatte." Liebe? Er hatte sich mit meiner Mutter über Liebe unterhalten? Das hatte ich dann wohl verschlafen. Super.
"Sorry, ich bin immer wieder abgedriftet. Hab euch eigentlich gar nicht richtig zugehört.", erklärte ich errötend. Er grinste. "Ich habe ihr gesagt, dass es wichtig ist, dass die Person, die man liebt es auch weiss. Deswegen sollte man es ihm so oft wie möglich sagen. 'ich liebe dich' sagen. Auch, wenn es nicht immer einfach ist. Wenn die Person die Richtige ist, würde sie es verstehen. Die Magie dieser drei Worte. Auch, wenn viele Leute sagen, es seien nur irgendwelche drei Worte. Sie bedeuten viel mehr. Und das soll man nie vergessen."
Gebannt hatte ich ihm zugehört. Er hatte das wirklich meiner Mutter gesagt? Sie würde ihn eindeutig mögen, wenn sie es nicht schon täte.
"Meine Mum mag dich hundertprozentig", grinste ich. Er lächelte. "Hoffentlich."************
"Du bist immer noch mit dem Lehrer zusammen?" "Lydia, was machst du schon wieder hier?" Sie hatte ihre Hände in die Hüften gestemmt und ihr Ausdruck war zornig, auch ein Bisschen zickig. Lydia halt. Konnte sie mich nicht in Ruhe lassen?
Sie stand in unserem Türrahmen, die Haare wie immer offen und sie trug eine halbe Tonne Makeup. Heute war es definitiv zu viel davon."Jonah ich hatte dich gewarnt." "Es ist mir egal. Er liebt mich." "Hat er es dir auch gesagt?" "Ja." Ihre Augen wurden gross und sie flüsterte sich zu "Dass er so weit gehen würde..". Jedoch verstand ich jedes einzelne Wort. So langsam war es genug. "Lydia raus hier! Verschwinde!"
"Nein, bitte. Hör mir zu. Ich weiss, ich war nicht sehr aufrichtig zu dir. Aber als ich euch geoutet hatte, dachte ich mir schon, dass er es nicht ernst meinte." "Du hast es innerhalb von Sekunden gewusst und es direkt ausgeplaudert. Um sich Sorgen zu machen hattest du wirklich zu wenig Zeit.", konterte ich. Ihr Blick, nach unten geworfen, verschärfte sich.
"Wenn du nicht hören willst, bist du selber Schuld. Aber Jonah vergiss nicht, was ich dir gesagt habe." Mit diesen Worten verschwand sie aus dem Türrahmen auf die Strasse.
Erleichtert liess ich meine Luft heraus. Die Frau hatte echt Nerven.Zornig schlug ich die Tür zu. So etwas. Und das noch an meinem neunzehnten Geburtstag. Wirklich, die Frau sollte mich einfach in Ruhe lassen.
Als es an der Tür ein weiteres Mal klingelte, war ich schon auf hundertachzig. Sie konnte einen auch nie in Ruhe lassen. Verdammte Scheisse nochmal.
"Lydia lass mich in Ruhe, verdammt nochmal!", schrie ich voller Wut aus der Tür, sobald ich sie geöffnet hatte. Doch draussen erwartete mich keine Lydia. Nein.
"Ey Mann! Ganz ruhig, ja?" Dave schaute mich mit grossen blauen Augen an. "Sorry", presste ich zwischen meinen Lippen hervor. Er kicherte: "Kein Ding, aber nächstes Mal öffnest du vielleicht zuerst die Tür, bevor du einfach hinausschreist." Okay, jetzt musste ich auch grinsen. "Haha jaa, schon klar."
"Du, Chiara ist nicht da.", erklärte ich ihm, nach einer kurzen Schweigepause. "Ich wollte nicht zu Chiara." "Warum? Ist was passiert?" Hoffentlich nicht. Verdammt. Sie mussten zusammen bleiben, sie waren als Päärchen wirklich süss. "Haha nenee. Keep calm.", grinste er, "Du hast doch heute Geburtstag, ich musste dir doch was schenken." Sein Grinsen wurde breiter. Es machte mir Angst. Was zum Teufel hatte er denn vor?
Er pfiff zum Ausgang, die Tür ging auf und ein als Polizist verkleideter Andy stand vor mir. "Hat da jemand die Polizei gerufen?" Seine Stimme klang erotisch. Wurde das, was ich dachte?
"Dave?" Er grinste breiter. "So, meine Arbeit ist getan. Wir sehen uns später." Schon war er verschwunden. Verdutzt stand ich also da und wusste nicht, was ich machen sollte. Dave schloss die Tür von draussen ab. Er musste wohl die Schlüssel von meiner Schwester bekommen haben.
Ich schaute Andy verdutzt an. Was sollte das ganze? Er in einer Polizeiuniform? War er Polizist geworden oder was? Bevor ich ihn jedoch fragen konnte, stiess er mich unsanft auf die Couch. "Die Nachbarn haben sich über Lärm beschwert." Häää? Was wollte er mir damit sagen? "Deswegen werden wir ihnen einen Streich spielen und noch lauter werden." Er schrie beinahe, stellte seinen Ghettoblaster neben ihm auf und drückte die Starttaste. Laute und schrille Musik ertöhnte. Es erinnerte mich an ein Puff. Ich begann zu verstehen.
Andy schwang sein Popöchen im Zusammenhang mit der Musik und es sah wirklich lächerlich aus. Ich konnte mich nicht mehr zurückhalten, so lachte ich lauthals drauf los. Sein Blick war von sexy zu humorvoll gewandert. Er grinste schief.
Aus dem einst lauten freaky Sound wurde ein etwas langsamerer Ton. Andy hatte sein Gesicht wieder unter Kontrolle. Er schaute mich wieder sexy an und begann mit dem Beat der Musik sich langsam auszuziehen. Okay, das sah nun geil aus. Aber trotzdem würde aus ihm nie ein Stripper werden, dafür liebte ich ihn zu dolle.
Seine Augen hatte er von mir nicht abgewendet. Im Gegenteil, seine Blicke wurden intensiver, was mich nicht wirklich kalt liess. Ich spürte, wie meine Hose immer enger werden wollte. Was machte dieser Typ mit mir? Er musste nur oben ohne sein und ich war ihm verfallen. Naja, zum Glück war es bei ihm auch nicht anders.
Bei diesem Gedanken grinste ich frech. Andy war inzwischen shirtlos und sein wiedergekehrter Sixpack faszinierte mich. Er hatte wieder trainiert. Tat er das etwa wegen mir?
Seine Grünen Augen beobachteten mich, sie zogen mich förmlich aus. Was das Spiel noch aufregender machte.
Er tanzte vor mir. Das könnte ich nicht glauben, selbst wenn es wahr war. Ich kicherte. Zu meinem Geburtstag bekomme ich einen Stripper. Und dieser Stripper ist mein Freund hochstpersönlich. Da hatte sich jemand ins Zeug gelegt.
Als er mein Kichern sah, spielte er genervt: "Hör auf zu kichern. Das soll sexy sein, nicht lustig. Okay?"
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Maybe Tomorrow
RomanceFortsetzung von Maybe Another Day ************** Nachdem Jonah durch Lydia geoutet wurde und er Andy für immer verlor, fällt Jonah in einen tiefen Schlaf. Er will niemanden sehen und mit niemandem sprechen. Er hält sich von der Aussenwelt fern. Als...