"ICH bin wieder da!" Minho tritt aus dem Schatten und kündigt sich an, beide Arme voll mit Papiertüchern. Das Licht im Eingangsraum reicht nicht über den Schreibtisch hinaus. Im Halbdunkel lauert der endlose Flur, der zu den Büros führt, sowie die automatische Tür zu den Maschinen.
Sie versuchen, das Chaos so weit wie möglich aufzuräumen. Die beiden Männer liegen auf dem Boden und werfen ein Papier nach dem anderen, aber sie kommen zu keinem Ergebnis. Jisung seufzt: "Wir besorgen mehr, ich komme mit."
Daraufhin gehen sie auf die Toilette, die Hände triefen vor Nässe. Minho stößt die Tür auf und der Gestank von Pisse schlägt ihnen ins Gesicht. Während Minho weitermacht, stolpert Jisung ein paar Schritte zurück und lehnt sich gegen die Wand.
Nein, sie haben nie geputzt und werden es auch in Zukunft nicht tun. Jisung würgt, aber er zwingt sich, ins Bad zu gehen. Minho reißt ein Papier nach dem anderen aus dem Träger. Jisung betrachtet den bizarren Anblick aus dem schmutzigen, zerbrochenen Spiegel. "Das wird nie genug sein", lacht Minho über sich selbst. "Vielleicht sollten wir es einfach sein lassen."
"Und nach Hause gehen? Gute Idee." Beide sind sich bewusst, dass das so schnell nicht passieren wird. Das ganze Gebäude wurde rund um die Uhr überwacht.
Minho hat den Aufnahmeraum zufällig gefunden; er war als Lagerraum gekennzeichnet, aber in Wirklichkeit befanden sich dort etwa hundert Kassetten von allen Kameras. Man braucht einen Schlüssel, um hineinzukommen, den Minho eines Tages zwischen den Maschinen fand. Er ist jetzt zwischen den anderen Schlüsseln an seinem Schlüsselbund versteckt.
Der Alarm geht los.
Ein mechanischer Schrei ertönt immer wieder, dessen Kraft von den Wänden des Badezimmers widerhallt und die Sinne der Beiden erschüttert. "Was zum Teufel?!" schreit Minho und sprintet hinaus. Jisung folgt ihm durch den Regen von Papierhandtüchern, die Minho ihm über die Schulter geworfen hat.
Der Lärm im Flur wird lauter, dringt in Jisung's Trommelfell ein und ihm wird schwindelig. "Mach das aus! Mach es aus, verdammt noch mal!" Sein Herz klopft in seinem Hals.
"Ich versuch's ja!" Minho klettert an der Alarmanlage hoch.
Jisung's Knöchel werden weiß, während er sich an der Schreibtischkante festhält und mit den Augen den Raum absucht. Tür, Korridor, Schreibtisch, Minho, Tür, Ecke, Tür, Minho. Und nichts. Oder? Ein Kloß bildet sich in seinem Hals, sein Inneres verknotet sich, und sein Kopf beginnt sich zu drehen.
Was ist hier los? Jisung verlor die Kontrolle über seine Atmung und konnte nicht mehr vollständig ein- und ausatmen, ohne in ein stotterndes Wimmern zu verfallen. Scheiße. Tränen bilden sich in seinen Augen. Seine andere Hand greift nach oben, um seine Kehle. Verdammt.
Der Alarm kommt zum Stillstand. Hinter seinem Rücken kann er hören, wie Minho erleichtert aufstöhnt. Die Lichter drehen sich aber immer noch und färben den Raum rot. Jisung lässt den Kopf sinken. Seine Aufmerksamkeit fällt auf die winzigen Bildschirme. Diesmal fängt er das Störsignal auf. Alle Bildschirme flackern gleichzeitig.
Jisung tritt näher und zieht die Augenbrauen zusammen. Er versucht zu erkennen, was da draußen passiert. Es war die Kamera am Tor, die die Bewegung aufgezeichnet hat. Wahrscheinlich nur eine Kinderbande oder eine streunende Katze.
"Was machst du da?" fragt Minho und nähert sich.
Jisung dreht seinen Kopf zu ihm. "Ich dachte, ich hätte etwas gesehen, aber ich bin auf dem Holzweg", sagt er wieder und dreht sich um.
Eine weiße leere Maske starrt ihn an, jeder Bildschirm projiziert das Bild.
"AHH!" Jisung springt mit weit aufgerissenen Augen zurück. "WAS ZUM TEUFEL IST DAS?!" Das rote Licht wirft seinen Schatten über die Szene und Jisung's Herz hört auf zu schlagen.
Er stößt gegen einen Körper und trifft Minho aus Reflex in den Magen. Er grunzt und schimpft. In der nächsten Sekunde ertönt ein metallisches Klappern aus dem Gang und es rast auf sie zu. "Was zum Teufel hast du getan?"
Jisung kann nicht antworten. Die schwarzen Augen des Clowns brennen sich durch den Bildschirm in seinen Kopf. Die Notsperrgitter der Tür brechen zusammen. "Ich habe nichts getan", stottert Jisung geschockt, und die Tränen steigen ihm wieder in die Augen. Er dreht sich langsam zu Minho um, der endlich die Überwachungskamera sieht.
"Wa-was?" Sein Gesicht verliert jegliche Farbe. Die plötzliche Stille ist viel zu laut.
Fortsetzung folgt....
ouuuuu~
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HorrorEs ist 1 Uhr nachts. Das Klingeln seines Handys reißt Jisung aus dem Schlaf. "Komm sofort her!" Ein Stray Kids Mystery-Thriller.