8|| Ist das unser Schicksal?

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SIE kauern um die Öffnung herum. Es vergehen vielleicht zehn oder fünfzehn Minuten, aber nichts geschieht. Das Einzige, was sie in der Dunkelheit begleitet, ist der ekelerregende Geruch, der langsam aufsteigt. Jisung hält es nicht mehr aus, schaut zur Seite und drückt seine Nase an die Schulter. Er zieht die Augenbrauen zusammen und blickt in den Lüftungsschacht hinter ihm. Sie sind ziemlich nah am Eingang. "Es sollte bald einen Ausweg geben", flüstert er und beugt sich zu Minho hinüber.

Er richtet seinen Blick auf die nächste Abzweigung und signalisiert etwas in der Art von "Ich sehe mir das mal an, du bleibst hier". Minho nickt und bleibt da. Jisung krabbelt also vorwärts, der vertrauten Dunkelheit entgegen. Während sein Körper weiß, dass er sich zusammenkauern muss, damit sein Kopf nicht an der niedrigen, rostigen Decke schrammt, vermisst sein Geist Minho's Sicherheit. Aber Jisung blickt nicht zurück. Es würde ihn dazu bringen, sich umzudrehen und zu seinem sicheren Ort zu "rennen".

Mit einem mulmigen Gefühl im Magen geht er weiter. Er wird der Held sein. Er wird einen Ausweg finden. Das redet sich Jisung ein, während er auf eine Art erhöhte Steckdose starrt. Das ist der Weg nach draußen... Es muss es sein. Er schreitet voran, sein ganzer Körper rebelliert, kalter Schweiß bildet sich auf seiner Stirn. Jisung hört, wie sein Atem aus der Dunkelheit zu ihm zurück weht. Schneller, schneller. Er spürt, wie die Kälte des Tunnels vor ihm ihn umspült. Das Blut pocht in seinen Ohren, als er seinen Rücken aufrichtet, um über die Ablaufkante zu schauen. Er hält den Atem an, sein Herz pocht in seiner Brust. Da ist nichts. Eine Sackgasse. Eine von Menschen gemacht.

Seine Hände zittern, als er sich an der Kante festhält. Mit dem Rücken zum Nichts stehend, Minho zu weit weg, um ihn zu retten, wird Jisung klar, wie verletzlich er war. Der Clown hat das geplant, das war nicht irgendein verrückter Spinner... das war eine Mission, ein geplantes Massaker. Seine Füße kribbeln von den Stunden, die er in den Lüftungsschächten verbracht hat. Scheiß drauf, er geht zurück. 1,2,3, er dreht sich.

Nichts. Ein hilfloses Lächeln formt sich. Jisung lacht fast über die plötzliche Erleichterung, die auf seinen Schultern lastet. Er macht sich schnell auf den Weg zurück um die Ecke.

Minho ist nicht da. Das Badezimmer Licht beleuchtet die Lüftungsschlitze.

Jisung's Körper wird plötzlich von einem unablässigen Rhythmus der Angst beherrscht, sein Herzschlag ist so stark, als er zur Lüftungsöffnung eilt, dass seine Sicht verschwimmt. Seine Kehle ist trocken. Er bleibt direkt über dem Eingang stehen und starrt hinunter ins Badezimmer.

Als seine Ängste vor seinen Augen Gestalt annehmen, zieht sich der Griff der Panik um seine Brust zusammen. Sein Arm knickt ein. Jisung fällt durch den Lüftungsschacht und prallt auf die schmutzigen Fliesen. Der Schmerz ist irrelevant. Seine Augen weiten sich. Sie weiten sich so sehr, dass sie zu kleben scheinen.

Sein Blick klebt an der Leiche seines Freundes. Das Blut von Minho sammelt sich um seinen toten, zusammen gesunkenen Körper am Waschbecken. Jisung's Sicht ist wie, als würde er durch eine Fischaugenlinse sehen. Sein Blut war überall. An den Wänden, auf dem zerbrochenen Spiegel.

Er hat im Stillen um sein Leben gekämpft. Minho's Gesichtsausdruck war schmerzhaft, flehend. Als Jisung nach unten blickt, sind seine Hände heiß und dunkelrot. Er kann sich nicht bewegen, nicht atmen.

Minho. Was auch immer an Körperteilen in diesem Raum zurückgelassen wurde, aufgeschnitten, umhergeworfen, all das scheint Jisung anzuklagen. Er schaut zur Seite und findet seine linke Hand neben seinem Schuh, was ihn sofort in einen Zustand des Schreckens versetzt. Jisung rappelt sich auf. Ein Psychopath. Es gibt keinen Menschen, der einem anderen Menschen so etwas antun könnte.

Er muss gehen. Er kann nicht länger in der Nähe seines Freundes bleiben. Wenn Minho's Prophezeiung ist, wird Jisung heute Nacht sterben. Er konnte die Leiche nicht ansehen. Sonst würde er das Flehen in seinen Augen sehen. Jisung schlug seine Hand gegen die nächstgelegene Wand, bis er Blut an seinem Handgelenk runterfließen sah. Frisches, das sich mit dem seines besten Freundes mischt. Mit dem von Minho, weil Minho tot war. Jisung konnte es nicht fassen.

Jisung's Füße bewegen sich von selbst. Er stolpert, kommt um die Ecke und eilt aus dem Bad. Sein Blick verlässt Minho bis zur letzten Sekunde nicht.

Jisung heult laut auf, seine Brust schwillt an, während ihm die Galle im Hals hochsteigt. 







Fortsetzung folgt...

dun duun duuuuunnn

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