Kennard
»Habt Ihr gelauscht?«, fragt der Dunkelelf, kaum, dass er die Tür hinter sich geschlossen hat und lehnt sich lässig gegen eine der Säulen.
Ich hebe eine Braue. »Glaubt Ihr wirklich, ich würde lauschen, wenn meine eigene Tochter es nicht will?«, frage ich belustigt zurück.
Edarion mustert mich aufmerksam. »Ihr seid ein Vater, der seine Tochter nun das erste Mal sieht und sie kennenlernen möchte«, meint er ungerührt. »Daher würde ich es Euch allerdings zutrauen.«
»Das zweite Mal«, verbessere ich ihn.
»Wie meinen?«
»Es ist das zweite Mal, dass ich sie sehe, seit sie ein Säugling war«, erkläre ich ihm gelassen.
Er nickt leicht, ehe er sich umwendet und davongeht.
Ich bleibe noch einen Moment stehen, dann öffne ich die Tür, die Edarion geschlossen hat. Aliva hat sich zurückgelehnt und starrt mit leeren Augen durch mich hindurch.
»Rhea Aliva?«, frage ich.
Sie sieht mich regungslos an. Langsam gehe ich wieder auf das Bett zu, setze mich zu Aliva und ergreife ihre Hand. Leise atme ich tief durch, bevor ich frage: »Aliva, würdet Ihr mich bitte ansehen?« Sie tut es, erwidert jedoch nichts. »Möchtet Ihr, dass ich Euch etwas bringe? Einen Tee? Einen Bonifieur? Oder möchtet Ihr für heute in Ruhe gelassen werden? Antwortet mir, bitte«, füge ich hinzu, als sie noch immer schweigt.
»Verschwindet«, presst sie mit heißerer Stimme hervor.
»In Ordnung«, erwidere ich mit einem halbherzigen Lächeln und verlasse den Raum, ohne mich noch einmal zu meiner Tochter umzudrehen.
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𝓖𝓮𝓱𝓮𝓲𝓶𝓷𝓲𝓼𝓿𝓸𝓵𝓵𝓮 𝓑𝓵𝓾̈𝓽𝓮 𝟑 - 𝓓𝓲𝓮 𝓢𝓽𝓪𝓭𝓽 𝓭𝓮𝓻...
Science FictionWährend Aliva als falsche Dienerin noch immer in der Talentschule von Lorath weilt und versucht, den Dunkelelfen Edarion auf ihre Seite zu ziehen, reisen ihre Freunde nach Ravacyn, um Alessa zu finden. Allerdings ist dies ein wesentlich schwieriges...