𝑲𝑨𝑷𝑰𝑻𝑬𝑳 𝟑𝟑

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Alessa

Meine Zwillingsschwester, ich und Alivas Freunde sitzen mit angespannten Mienen in den Sesseln im Aufenthaltstraum, als Kennard sich zu uns gesellt und leise durchatmet.
»Und? Hast du Liva gefunden?«, frage ich sofort.
»Diese«, meint Irina und lächelt leicht, »würde ihren Spitznamen gar nicht gerne, aus dem Mund eines Familienmitglieds hören.«
»Nein, das habe ich nicht, meine Mirabella«, antwortet mein Gemahl. »Jedoch habe ich eine Dienerin in der Bibliothek getroffen, da ich unsere Tochter dort vermutet habe. Jedoch war nur die Dienerin dort anzutreffen. Ich habe ihr aufgetragen, dass sie, sollte sie Aliva treffen, ihr sagen soll, dass wir alle sie hier erwarten. Ich hoffe, dass sie bald auftaucht.«
Als ob dies ein Stichwort ist, geht die Tür auf. Aber es ist nicht mein Mädchen, welches durch die Tür kommt, sondern eine hochgewachsene und schlanke Dienerin. Sie trägt ihr glattes, hellblondes und langes Haar offen und ihre dunklen Augen blicken auf das Tablett, welches sie in den Händen hält und auf dem ein Teller mit Keksen, Teetassen und eine große Kanne mit Kräutertee stehen. Die Dienerin stellt das Tablett eilig ab, macht einen eleganten Knicks vor uns und verschwindet so schnell, wie sie hereingekommen ist.
Gerade, als Edarion und die Zwillingsbrüder sich erheben wollen, klopft es an der Tür, ich rufe »Herein?« und diesmal ist es Aliva, die hereintritt.
»Ihr wolltet mit mir sprechen?«, fragt sie höflich.
»Aye«, meint die Rhea Liria und erhebt sich. Aliva wendet ihren Kopf zu ihr um und starrt sie an. Lange.
»Du bist am Leben«, haucht sie. »Ich habe so gehofft...«
»Halte einfach die Klappe und lass dich umarmen, Aliva«, lacht Liria, überwindet die letzten Meter und umarmt ihre Freundin. Aliva erwidert die Umarmung.
Kennard räuspert sich vernehmlich. »Es ist schön, dass Ihr nun endlich hier seid«, sagt er und weist sie an, sich zu setzen. Sie tut es nicht.
»Nun gut«, höre ich Irina seufzen. »Dann so.«
»Aliva«, beginne ich. »Wir wollten Euch etwas mitteilen, das stimmt. Und wir hoffen, dass es Euch erfreuen wird.« Ich lächle sie sanft an, ehe ich fortfahre: »Kennard und ich haben einen Ball organisiert, damit wir feiern können, dass unsere Familie wiedervereint ist. Na? Wie gefällt Euch diese Idee?«
Meine Tochter sieht uns mehrere Herzschläge lang überrascht und verblüfft an, dann rauft sie sich ihre Haare.
»Nein, nein, nein!«, flucht sie immer wieder verzweifelt und leise. »Alles, aber nur das nicht!«
»Was?« , frage ich verwirrt.
Aliva schaut auf und ihr Gesichtsausdruck ist qualvoll. »Ich kann das nicht, was bei einem Ball vorausgesetzt wird«, gibt sie zerknirscht zur Antwort.
Während wir anderen sie überrascht ansehen, lacht Kennard leise auf. »Ihr könnt nicht tanzen?«, fragt er amüsiert und steht auf, um zu ihr hinzugehen. »Das ist kein Problem, Rhea. Wir bringen es Euch schon bei.«

𝓖𝓮𝓱𝓮𝓲𝓶𝓷𝓲𝓼𝓿𝓸𝓵𝓵𝓮 𝓑𝓵𝓾̈𝓽𝓮 𝟑 - 𝓓𝓲𝓮 𝓢𝓽𝓪𝓭𝓽 𝓭𝓮𝓻...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt