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Updates: Wahrscheinlich alle 2-3 Wochen. Schlimmstenfalls 1 x pro Monat. / Ich muss erst wieder in das Schreiben reinkommen.Ich würde es gerne vermeiden, aber das Piratengenre wird wahrscheinlich auch in dieser Story romantisiert.
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Schon seit seiner Kindheit war er ein recht seltsamer Junge. Anstatt mit den anderen aus seinem Alter zu spielen, verschlug es ihn an die Küste. Stundenlang saß er in dem weißen Bett aus Sand und sah dabei zu wie die Wellen am Strand brachen. Am liebsten lauschte er dem leisen Schwappen des Wassers. Die Meeresbrise, die seine Haarlocken umspielte, an ihnen zupfte und zog, trug die verschiedensten Töne an seine Ohren. Die Melodie der See.
Viele Bewohner hielten es für ein schlechtes Omen. Sirenen, sagten sie. Der größte Schrecken in den Gewässern. Sie rissen selbst die anständigsten Männer in die Tiefen. Die pure Furcht hinderte die Fischer daran, zu bestimmten Zeiten in die Weiten des Meeres hinauszufahren. Denn sie könnten die Nächsten sein, die den verlorenen Seelen am Meeresgrund Gesellschaft leisteten.
Aber Jimin fühlte sich nicht abgestoßen. Keinesfalls... Es zog ihn an. Die Ferne. Die dunkle See, die alles drohte zu verschlingen. Er sehnte sich nach ihr. Nach dem verspielten Tröpfeln, den reißenden Fluten, dem Mysteriösem in ihr.... Nach seiner Freiheit. Doch Tag ein Tag aus war er an das Land gefesselt, mit keiner Chance diesem jemals zu entkommen.
Jimin hatte ein sehr einfaches Leben. Er lebte mit seiner Mutter etwas abseits vom Dorf in einer kleinen Hütte. Mit ihren Töpfereien brachte sie Geld ein, wenn auch nicht viel. Die Dorfbewohner sprachen nicht gerne mit ihr, bedachten sie stets mit so abwertenden Blicken. Den Grund dafür kannte er nicht.
Zuerst war er nur das arme Kind... der arme Junge, der so viel Besseres verdiente als eine Mutter wie sie. Das sagte man ihm. Jedes Mal, wenn seine magere Gestalt durch die Straßen huschte. Das Getuschel kümmerte ihn nicht. Er liebte seine Mutter. Sie war alles, was er hatte. Selbst wenn sie diejenige war, die ihm vom Wasser fernhielt. „Es lügt, meine Perle. Das Wasser lügt. Es ist nicht ruhig, es ist grausam. Es hält dich gefangen und lässt dich nie wieder los. Die Freiheit, die du dort suchst, wirst du nicht finden."
Die Worte hielten ihn jedoch nie davon ab, sich erneut aus dem Haus zu schleichen, um einem Traum zu folgen, der unerreichbar zu sein schien. Manchmal fragte er sich, woher ihre ablehnende Haltung kam. War ihr etwas Schlimmes widerfahren? Lag es an seinem Vater, den er nicht kannte? Er hatte oft nach ihm gefragt, doch erhielt nie eine Antwort. Irgendwann stellte er keine Fragen mehr. Es würde wohl einer der vielen Sachen sein, die für ihn ungewiss bleiben würden.
Mit den Jahren wuchs auch seine Ungeduld. Diese Insel bat ihm nichts, um sein Verlangen zu füllen. Die Tage waren gleich. Die Leute waren gleich. Der Anblick immer gleich. Ihm war langweilig.... So sterbenslangweilig. Er fühlte sich, als würde er feststecken. Diese Insel war seine Fessel, sein Gefängnis und bald noch sein Untergang. Wie sollte er hier irgendwann seinen letzten Lebtag verfristen?
Und er träumte und träumte von einem Leben, das so unerreichbar für ihn schien. Er quälte sich durch den Alltag und vegetierte vor sich hin. Bis er eines Tages seinen Hoffnungsstern sah. Seine einmalige Möglichkeit all dem hier zu entfliehen. Ein Handelsschiff hatte an ihrem kleinen bescheidenen Hafen angedockt, um die Vorräte aufzustocken und ein paar nötige Reparaturen vorzunehmen, die dank eines Sturms entstanden waren.
Für eine Weile hatte Jimin das Schiff angesehen, als wäre es das größte Wunder, was er jemals gesehen hatte. Vielleicht war es das sogar auch. Jeden Abend lief er den Steg auf und ab, versteckte sich hinter Fässern und belauschte die Crew. Die Unruhe in ihm, ließ ihn nicht mehr los. Wenn er die Chance jetzt nicht ergriff, dann würde er sie nie wieder bekommen. Doch es war alles so plötzlich für ihn gewesen. Auf einmal ging alles so schnell.
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Ligeia - VMIN
Romance#: Romanze, Fantasy, Angst, Kampf/Gewalt // "Sie lügt, meine Perle" - Die See war nicht seine Freiheit, sie war sein Gefängnis. // // Sirene. Kein berüchtigter Pirat und doch trugen Gerüchte seinen Namen über das Meer. Sein Erscheinen war sanftmütig...