7 - Ein Geschmack von Freiheit

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Ich... habe keine Entschuldigung. Ich hatte einen Supernatural-Marathon von einem Monat und kaum geschrieben. Tut mir leid. Ich versuche meine Uploads wieder regelmäßiger zu gestalten.

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Leise Töne windeten sich durch die Stille. Ein sanftes Summen, das eine Welt voll Wärme malte. Die Melodie wie die Umarmung eines geliebten Menschen. Sie erfüllte. Sie spendete einen kleinen Funken Glück. Zumindest für einen kurzen Augenblick würde sie den Zuhörer aus der Realität entführen. Fern von all dem Schmerz.

Jimin ließ seine Finger durch das zottelige braune Haar gleiten. Sein Mund vermochte keine Worte mehr zu formen, aber sein Herz würde sie nie vergessen. Er würde die Stimme seiner Mutter weitertragen. Der Person, die ihm in schwierigen Zeiten seiner Kindheit mit ihren Liedern Trost spenden konnte. Und auch er konnte nicht mehr als das bieten. Hier unten war er machtlos.

Seine Fingerspitzen glitten über die krustigen Schnitte auf der Wange des Jungen. Der Klang seiner Stimme verstummte, durchdrungen von einem tiefen Seufzen, das den Farbentraum mit sich nahm.

Konu gab ein kaum hörbares Geräusch von sich. Die Augenbrauen unzufrieden zusammengezogen. >>Es ist meine Schuld. << Der Junge rollte sich weiter zusammen und drückte sich an Jimin, auf der Suche nach einer Wärmequelle in dieser kühlen Nacht. >>Ich hätte ihn gehen lassen sollen. <<

Es wäre besser gewesen, hätte er ihn bei der nächsten Insel abgesetzt. Konu hätte auch woanders Arbeit gefunden. Er war jung und aufgeweckt. Auch ohne Jimin hätte er einen Weg gefunden zu überleben. So wie er es schon vorher getan hatte.

Aber Jimin war selbstsüchtig. Er wollte ihn nicht töten und wollte ihn nicht gehen lassen. Ein Blick in seine Augen hatte genügt. Ein Leben wie dieses und doch trug er diese Unschuld in ihnen. Jimin wollte sie für ihn bewahren... er wollte Konu beschützen.

Doch Jimin selbst verkörperte die Gefahr. Er war ein blutrünstiger Pirat, der ohne Rücksicht Leben auseinanderriss... und nun war Konu hier. Wegen ihm. Verletzt in einer Zelle. Kaum bei Bewusstsein. Er konnte ihn nicht vor den Schmerzen bewahren. Das stille Versprechen an sich selbst war nun gebrochen.

Jimin senkte den Kopf und zog Konus Körper nah an seine Brust. Er wollte das Loch darin füllen, das mit der Zeit immer größer wurde. >> Es tut mir leid. << Jimin presste die Augenlider fest zusammen. >> Bitte vergib mir... <<

~...~

Ein grässliches Lachen. „Dachtet ihr wirklich, wir geben so einfach klein bei? Ihr seid noch naiver als das Viech, was ihr in euren Zellen festhaltet." Jimin horchte auf. Diese Stimme kannte er. „Lauf weiter." Ein emotionsloser Befehl gefolgt von einem dumpfen Knall. „Du Mistkerl, denkst du-" Die Stimme erstarb mit einem leisen Ächzen. „Steh auf oder ich schleif dich in deine Zelle."

Einen kurzen Moment später trat Jungkook ins Licht. Mit einer Hand hatte er fest den hinteren Kragen des Mannes gepackt. Stolpernd kam er vor Jimins Zelle zum Stehen. Trotz der Situation war sein Lachen noch immer nicht verstummt. Funkelnde Augen und ein zahniges Grinsen begegneten Jimins Blick. „Hallo, Captain. Ein vertrauter Anblick. Wie schön." >>Yongsook. <<

Stolz hob Jimin das Kinn. Vor seiner ehemaligen Mannschaft würde er nicht so schnell das Gesicht verlieren. Sicher. Man hielt ihn hier fest. In seinem eigenen Dreck. Sein Erscheinungsbild musste wahrlich miserabel sein. Das, was einst war, nur ein Hauch der Erinnerung. Doch war er nicht mehr der Junge, den sie damals gefangen hielten. Gebrochen. Weinend. Um sein Leben bettelnd. Er war Piratenkapitän Jimin. Der letzte, der stand.

„Jeon. Wieso sperrst du mich nicht zu ihm?" Eine Zunge kam zum Vorschein, leckte über die fauligen Zähne. „Er war immer gut für ein bisschen Spaß zu gebrauchen." Jimin kräuselte seine Lippen und musterte die Gestalt abfällig. >>Ich werde ihm die Haut abziehen... Langsam... qualvoll...<<

Ligeia - VMINWo Geschichten leben. Entdecke jetzt