The Promise of Blood -Draco Malfoy

Chapter 22: Ein wenig Licht ins Dunkle

Die Tage nach dieser unglaublichen Nacht vergingen schnell und wir hatten mittlerweile Mitte Januar. Ich wusste noch immer nicht wo mein Onkel steckte; ich hatte keine Anhaltspunkte und er war unauffindbar. Astoria war auch spurlos verschwunden; es hatte sich herum gesprochen, dass ihre Eltern Todesser sind und seitdem war sie nicht mehr in der Schule. Somit gab es genauso wenig eine Spur von ihr.

Draco hatte sich in der Zeit ein wenig verändert; er schaute mich immer wieder mit einem schuldigen und besorgten Blick an; immer dann, wenn er dachte, dass ich nicht hin sehe, doch ich konnte seine Blicke gut im Augenwinkel erkennen.

Draco und ich saßen nun bei Professor Binns im Unterricht. Als er anfing zu sprechen, schlossen wir schon unsere Augen. ,,Heute sprechen wir erneut über die Hexenverfolgung im Mittelalter. Sicherlich haben Sie alles über die Ferien vergessen.-" Erzählte er in seiner gelangweilten Stimme und räusperte sich.

,,-Im Mittelalter war Magie nicht nur von der Kirche verurteilt, sondern vor allem von den Muggel gefürchtet. Diese Angst führte zur Verfolgung der vermeintlichen Hexen und Zauberer, denn echte Magier konnten nur sehr selten festgesetzt werden. Die armen Muggel, die wegen Zauberei verurteilt wurden, verbrannten elendig auf dem Scheiterhaufen. Allerdings gab es die Verbrennungen bereits vor dem Mittelalter. Erste Nachweise hierzu finden sich bereits im Jahr sieben­hundert­fünf­und­achtzig. Der Begriff Hexe wird geschichtlich erst im dreizehnten Jahrhundert, bei den Muggel eingeführt. Zu dieser Zeit gab es auch die ersten Verurteilungen zum Scheiterhaufen wegen Hexerei und Zauberei. Doch durch den Gefrier-Zauber, waren jene geschützt, die tatsächlich der Zauberei kund waren. Sie spürten nur ein Angenehmes prickeln auf der Haut. Heute wird bei der Hexenverfolgung des Mittelalters von einem Hysterie-phänomen gesprochen, das heißt, dass es keine rationalen Hintergründe für die Verfolgung gab, sondern eine Art kollektiver Verfolgungswahn und irreale Angst der Muggel vor Zauberei und Hexerei dazu führte. Der echte Nachweis von Zauberei konnte natürlich nicht erbracht werden, da schon damals die Schutzbestimmungen der Zauberergemeinschaft sehr gut hielten. Natürlich gab es immer wieder vermeintliche Sichtungen. Dies führte dazu, dass ab und zu auch echte Zauberer und Hexen festgesetzt wurden. Wenn sie zum Scheiterhaufen verurteilt wurden, hatte das jedoch wenig Wirkung. Echte Magier schrien dabei einfach wie am Spieß und hielten gleichzeitig das Feuer mit einem einfachen Flammengefrier-Zauber von sich ab. So spürten sie nur noch- wie schon gesagt, ein angenehmes Kitzeln und konnten rechtzeitig aus dem Feuer heraus apparieren. Wendeline die Ulkige wird nachgesagt, dass sie bei den Verbrennungen so sehr auf den Geschmack gekommen war, dass sie sich siebenundvierzig Mal in verschiedenen Verkleidungen fangen und verbrennen ließ. Es gab jedoch nur zwei Ausnahmen, die sich nicht gewehrt hatten und tatsächlich verbrannt wurden; zwei Ausnahmen, die das Leben der Magier und sogar das Leben einiger Muggel gerettet hatten. Agatha und William Morgan."

Ich riss meine Augen umgehend auf und stupste Draco, der schon eingeschlafen war, mit meinem Ellenbogen an. ,,Wach auf Draco." Flüsterte ich. ,,Was ist?" Antwortete er verschlafen. ,,Er spricht über einem William und einer Agatha, aus der Mittelalter Zeit. Vielleicht redet er über genau die zwei Menschen, nach denen wir seit Wochen recherchieren." Wisperte ich in sein Ohr und er setzte sich wieder aufrecht hin.

,,Agatha Morgan war eines der mächtigsten Hexen in ihrem Zirkel. William Morgan hingegen war eines der mächtigsten Zauberer. Sie taten alles um ihren Zirkel zu beschützen und als sie von dunklen Mächten bedroht wurden, blieb ihnen keine andere Wahl, als sich mit ihrem Zirkel, in eines der Muggel Dörfer zurück zu ziehen. Sie lebten dort in Frieden, bis einige Muggel entdeckt hatten, wie ein Kind unkontrolliert zauberte. Das ganze Muggel Dorf in dem sie leben, wurde verurteilt. Die Kinder des Zirkels sollten verbrannt werden; sie konnten sich nicht wehren, weil sie den Gefrier-Zauber nicht beherrschten. Die Muggel waren sogar bereit ihresgleichen zu töten, nur weil sie in diesem Dorf wohnten. Doch Agatha und William Morgan Opferten sich. Sie hatten behauptet, dass sie es waren, die gezaubert hatten und nicht das Kind. Sie versteckten sich in ihrer Hütte, während eine Meute an Muggel an deren Türen hämmerten. Vom Fenster aus, konnten sie die Flammen der Fackeln sehen, so erzählt man sich. Nach einiger Zeit kamen sie heraus und die beiden wurden gefangen genommen. Bei der Kaltwasserprobe, die bei ihnen durchgeführt wurde, wurden die Verurteilten gefesselt und ins Wasser geworfen. Gingen sie unter, waren sie unschuldig, aber oft leider tot. Gingen sie nicht unter, galt ihre Schuld als bewiesen und es folgte der Scheiterhaufen. Da sie überlebten, wurden Agatha Morgan und William Morgan verurteilt und verbrannt.
Sie starben, und doch retten sie mit ihrer heldenhaften Tat die Kinder aus ihren Zirkel und unzählige Muggel, die im selben Dorf lebten. Aber weshalb sie nicht weg appariert sind, blieb uns bis heute unergründlich..."