Chapter 30: Ein Feind

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-Evelia-

Ich lag Nächte lang wach und musste über diese eine Frage nachdenken, die mir Alora vor einigen Wochen stellte. ,,Vater wird jetzt heim kommen, oder?" Ich überspielte es, mit einem Lachen, tätschelte dabei sanft ihren Kopf und hinterfragte mich selbst, ob meine Entscheidung richtig war, ihr erzählt zu haben, dass Alaric nicht ihr richtiger Vater war.



Ich ahnte nichts gutes, als es hieß, dass Malfoy frei gelassen wurde. Wie konnte ich ihn einst nur so sehr lieben? Fragte ich mich fassungslos und hielt meine Finger gegen meiner Schläfe. Ich schaute zu der großen Standuhr und bemerkte, dass es schon Zeit war, um auf zu stehen. In aller Ruhe machte ich mich für den Tag und für tödliche Duelle, gegen dunkle Zauberer fertig.



Als ich zur Arbeit ging und vor dem Schreibtisch meines Schwiegervaters saß, der einige Dokumente in seiner Hand hielt, sollten sich meine Sorgen, die ich über Malfoy hatte bestätigen.



,,Wie du bestimmt schon weißt, wurde Draco Malfoy frei gelassen und es gab seitdem einige Morde...alle Opfer wurden mit der selbe Waffe getötet; ein Dolch mit einem einzigartigen, gezankten Muster in der Klinge und es ist die selbe Waffe, welche Malfoy schon damals zum Morden nutze. Du bist unsere beste Aurorin, Evelia. Ich möchte, dass du diese Teufelsbrut für uns ausfindig machst und gefangen nimmst." Erläuterte er. ,,Natürlich.-" Ich zögerte und schluckte. ,,-Was wird diesmal seine Strafe werden?"



Er faltete seine Hände ineinander, beugte sich leicht vor und zog seine beiden buschigen Augenbrauen, die mittlerweile schon grau waren, hoch. ,,Der Tod." Ich nickte und verstand sofort, dass es ihm egal war, ob ich Malfoy tot, oder lebendig zu ihm bringe. Ich stand auf und nahm einen Zauberstab vom Tisch, den er mir für diese Mission auslieh, damit nicht erneut ein Priori Incantatem entstehen würde. Natürlich lag es in meine Verantwortung ihm davon zu erzählen, was damals auf dem Astronomieturm geschah, um meinen Auftrag erfolgreich abschließen zu können.



Ich packte ihn in meinem Zauberstab Holster, der an meiner engen, schwarzen Lederhose, an meinem linken Oberschenkel gebunden war, ein. Mein Schwiegervater stand auf, lief um den Tisch zu mir rüber und legte seine Hand sanft auf meine Schulter, dabei kniff ich meine Augenbrauen zusammen. Denn dies war kein Verhalten, das er normalerweise an den Tag legte.



,,Evelia ich habe dich für diese Mission ausgewählt, weil ich weiß, dass er dich sehen will; dass er Lory sehen will." Wie ich es hasste, wenn er sie so nannte. ,,Ich werde Alora nicht als Köder benutzen!" Erwiderte ich und betonte dabei ihren Namen. ,,Du wirst Lory auch nicht als Köder benutzen, Velia." Er wusste, er konnte meine Wut heraus provozieren, wenn er mich so nannte. Zwar verstand er nicht weshalb, doch solange es half, war es ihm egal. Und verdammt, ich wurde so unfassbar wütend; er wusste, wie er meine Knöpfe drücken musste, dass ich meinen Hass freien lauf lasse und somit meine Aufträge immer perfekt ausführte.



,,Du wirst ihn zu dir locken und ihm sagen, dass seine Tochter auf ihn dort wartet. Anschließend wirst du ihn für Alar-" Er räusperte sich und zog mich näher an sich ran, dass er mir nun ins Ohr flüstern konnte. ,,Anschließend wirst du ihn für das Allgemeinwohl töten." Verbesserte er sich. Doch ich war nicht dumm. Natürlich hatte er sich beim ersten Mal nicht versprochen.



Er wollte, dass ich Malfoy für Alaric töte, denn Alaric wusste, dass Draco schon damals in Hogwarts sehr besitzergreifend war, dies musste er am eigenen Leibe spüren. Mein Mann hatte Angst; Angst, von mir verlassen zu werden für den Mann, der mir vor Jahren mein Herz brach und mich unbewusst, mit einem Kind zurück ließ. Aber nichts um alles in der Welt, würde ich jemals wieder auf Draco Lucius Malfoy hereingefallen. Niemals!



The Promise of Blood -Draco MalfoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt