-Evelia-
Die Hütte roch, nach dem wir die Holzfenster öffneten, nicht mehr nach unserer Fleischeslust. Stattdessen kam der Duft vom frischen Regen herein; vom nassen Holz; vom nassen Moose; vom nassen Wald und der warme Duft vom Feuer.
Draco und ich saßen nebeneinander, vor dem offenen Kamin und eine dunkelrote Decke bedeckte unsere, noch immer nackten Körper. Er machte mir davor einen Kamillentee, denn er erinnerte sich, dass dies mein Lieblings Getränk war. Ich hielt die weiße Tasse, mit beiden Händen fest und starrte in die wilden Flammen, welche uns beim Akt beobachtete; ich fühlte die Hitze in meinen Händen, durch die heiße Tasse, mit dem leckeren Kamillen Duft; die Hitze, die aus dem Kamin kam; die Hitze, die noch immer aus unserem Leib strömte.
Unruhig rutschte ich auf der Stelle herum und mein Unwohlsein machte sich im ganzen Raum breit. Ich schaute zu Draco hoch, der bis eben noch, genauso wie ich, in das beruhigende Feuer starrte. Fast gleichzeitig drehten wir unsere Köpfe zueinander. ,,Wir müssen reden." Sagten wir im Chor und fingen an zu kichern. Die Stimmung lockerte sich ein wenig.
Wir sprachen uns anschließend aus. Ich erklärte ihm erneut- doch diesmal in Ruhe, weshalb ich diese furchtbare Ehe einging; weshalb ich zurück in dieses lieblose Anwesen ziehen musste und er erklärte mir wiederum, weshalb er auf dem Astronomieturm so grausam zu mir war.
Ich glaubte ihm selbstverständlich nicht sofort, doch er konnte mich irgendwie überzeugen. Ich weiß nicht ob es sein Charme war, der mich dazu brachte ihm Glauben zu schenken, oder doch seine Art, dass ich ihn so wie früher sehen konnte; wie ich ihn kennenlernte; wie er, er selbst war und sich nicht von der Seite zeigte, wie ihn die anderen Schüler, damals in Hogwarts wahrnahmen. Fall ich schon wieder auf seine Masche rein? Überlegte ich, doch beschloss schlussendlich mein Misstrauen bei Seite zu schieben, der Draco und mir, schon damals auf dem Astronomieturm zum Verhängnis wurde.
Wir zogen uns nach dem Tee vollständig an und es herrschte erneut eine unangenehme Stille, die damals eigentlich nie unangenehm war, bis mir wieder das einfiel, was Draco erwähnte. ,,Du solltest Astoria töten. Warum?" Fragte ich skeptisch, denn der dunkle Lord hatte keinen Grund dazu sie töten zu wollen. Draco schüttelte den Kopf und fuhr mit der Hand durch sein verschwitztes, zerzaustes Haar. ,,Er meinte, sie würde sich seinen Ruf widersetzen." Kritisch schaute ich ihn an, verschränkte meine Arme und zog meine rechte Augenbraue hoch. ,,Aber Draco, sie war ihm all die Jahre treu ergeben." Wiedersprach ich.
Er kniff seine Augen zusammen. ,,Ich-" nun schüttelte er seinen Kopf. ,,-Er hat auch erzählt, dass sie ihm etwas vorenthielt. Etwas, was er offenbar sehr begehrte." Meine Augen weiteten sich, als ich realisierte, dass alles nur eine Falle war.
Der dunkle Lord wusste, dass Draco nach mir suchen würde und ich wusste, dass er sich dafür rechen wollte, dass ich mich seinen Rufen widersetzte und weil ich ihm nicht mein Neugeborenes gab. ,,Draco, dieser Ort. Woher kennst du diesen verdammten Ort?!" Brüllte ich ihn unfairerweise an. Er sah verzweifelt zu mir runter. ,,Der dunkle Lord zeigte-" Draco konnte nicht zu Ende sprechen, denn wir wurden mit einer lauten Explosion überrascht. Es war die Eingangstür, die pulverisiert wurde und eine furchteinflößende Gestalt kam herein.
Ein diabolisches Lachen ertönte und Draco stellte sich schützend vor mich hin. ,,Trete hervor Rain. Trete hervor und nehme das gleiche Schicksal an, wie einst deine Eltern." Ich schaute zu meiner linken, ging an Draco vorbei und stieß ihn in diese Richtung, in der Hoffnung, er würde meinen Zauberstab sehen, der gerade noch so versteckt, hinter einer Vase, auf einem kleinen Tisch lag. ,,Evelia, nein!" Rief er, doch ich ging weiter. ,,Bleib wo du bist Malfoy!" Entgegnete ich abwertend und hoffte, dass der dunkle Lord ihm nichts antun würde, wenn er sieht, dass wir uns immer noch hassen.
Er hielt seinen Zauberstab gegen meine Kehle und blickte mir tief in die Augen. ,,Du hast mir dein Neugeborenes verwehrt!" ,,Und das würde ich Euch immer wieder verwehren!" Er blickte herablassend auf mich runter. ,,Und dafür wirst du bezahlen." Es dauerte nicht lange, bis Draco endlich meinen Stab fand und ihn im perfekten Moment nutze, um den Imperius-Fluch ab zu wehren, den der dunkle Lord gegen ihn verwenden wollte.
Ein grausamer Kampf brach aus und ich war mitten drin. Draco schubste mich zur Seite und ich stieß mir meinen Kopf, gegen einen Holzregal. ,,Avada Kedavra!" Riefen beide gleichzeitig und ich sah nur noch, wie zwei grüne Lichtblitze aufeinander trafen. Diese Duell entschied über Leben und Tod und auf keinen Fall würde ich Draco noch ein mal verlieren. Drum versuchte ich zu der Couch zu kriechen, wo sein Zauberstab lag. Es dauerte ein wenig, bis ich ihn ergreifen konnte und den Zauber zwischen allen beiden unterbrach.
Die Stäbe von beiden flogen in verschiedene Richtungen und das Schicksal des dunklen Lord's, lag nun in meinen Händen. ,,Du törichtes Gör-"
,,Silencio!" Unterbrach ich ihn und nach dem Zauber, kam kein Ton mehr aus ihm heraus. ,,Oh nein, ich bin nicht töricht. Aber Ihr seid es. Crucio!" Er öffnete seinen Mund, wir konnten zwar nichts hören, doch wir konnten uns nur vorstellten, was für widerliche, unmenschliche Geräusche dies gewesen sein müssten, während er diese Schmerzen ertrug. Meine Augen funkelten vor Freude, denn ich war trunken vor Macht!,,Evelia töte ihn endlich!" Rief Draco und riss mich aus meinen Blutrausch. Ich blickte zu ihm rüber. ,,Du wirst ihn töten Draco. Denk nur mal daran, wie viel Leid er dir in all den Jahren nur hinzugefügt hat." Ich wandte mein Gesicht zurück zum dunklen Lord, der versuchte sein Zauberstab zu erreichen, doch es gelang ihm nicht, denn ich rief es mit einem Zauber zu mir und zerbrach es anschließend in der Mitte. ,,Er hat dir genauso viele schlimme Dinge angetan Evelia. Lass es uns zusammen beenden; gemeinsam." Ich nickte Draco zu. ,,Finite."
Draco kam näher und legte seine Hände über meine, dass wir gemeinsam seinen Zauberstab halten konnten und unser Puls raste in die Höhe. ,,Ihr seht so schrecklich aus wie eh und je.-" Lachte ich ironisch. ,,-Irgendwelche letzten Worte, mein Lord?"
,,Ich verfluche euch!" Erwiderte er und dies waren seine letzten Worte, bevor Draco und ich gleichzeitig, mit geschlossenen Augen, Avada Kedavra flüsterten und wir seiner Schreckensherrschaft ein für alle mal, ein Ende setzten.
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The Promise of Blood -Draco Malfoy
FanfictionZu lange ist es schon her; zu lange, ohne die Liebe meines Lebens; ohne meinen Seelenverwandten; ohne jegliche Erinnerungen an ihn; an unsere Freundschaft; an unsere Liebe; an unsere Vergangenheit! Wir taten etwas riskantes, ohne zu wissen ob dies k...