Zweiter Frühling

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Vorab ein Song, den ich über alles liebe und der zu diesem Kapitel wirklich gut passt...

Demnach Achtung: Es könnte etwas kitschig werden. :D

Achtung 2: Referenzen zu früheren Vorkommnissen, als V/N noch auf der Nekoma war, beziehen sich auf die Vorgeschichte "Katze & Schwalbe" - Also los, wer's noch nicht gelesen hat!

Weitere Worte hinterher...


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Ein Sonntagsmorgen Mitte August.

Als ich aufwachte, mussten es bereits siebenundzwanzig Grad sein. Mit einer Hand über mein Gesicht fahrend und mir die wirren Haarsträhnen aus jenem streichend, vernahm ich die ruhigen, leisen Atemzüge meines Nebenmanns. Ich blickte nach links und ein muskulöser Oberarm geriet in mein Sichtfeld. Dafür hatte sich aber das schwarze Kissen so sehr aufgebauscht, dass ich nicht in das Gesicht des Schläfers blicken konnte. Meine Mundwinkel zogen sich ein Stück nach oben, als ich mich gänzlich auf die Seite drehte und näher heranrückte. Er hatte den Kopf ebenfalls zur Seite gedreht, aber zur Wand und damit von mir abgewandt. Seine schwarzen Haarspitzen standen ungebändigt in alle Richtungen.

Mich mit dem Ellbogen auf der Matratze abstützend und meinen Körper aufrichtend, pikte ich ihm mit dem Zeigefinger gegen eine besonders widerspenstige Strähne. „Interessant... so kriegst du also immer deine Haare hin", murmelte ich amüsiert und legte meine Hand schließlich behutsam auf Tetsurous Hinterkopf, um ihm über diesen zu streicheln.

Meine Augen schweiften weiter, von seinem Nacken über seine nackten, ausgeprägten Schultermuskeln und über seinen Rücken. Meine Pupillen fokussierten sich auf diesen. Ich strich mit der Zeigefingerkuppe vorsichtig über rote dünne Striemen, welche diagonal über sein linkes Schulterblatt verliefen. Eine weitere Spur entdeckte ich rechts seiner Wirbelsäule. Ein dritter Abdruck von Nägeln direkt auf seinem Trapezius.

Meine Schuld.

Nein, eigentlich schon seine Schuld, aber...

Meine Gedanken wurden von Tetsurou unterbrochen, der ein Murren von sich gab und den Kopf endlich in meine Richtung drehte. Ich musste mir ein Kichern verkneifen. Immer noch wie eine Katze! Dieser Eindruck verstärkte sich, als er sich aufzurichten gedachte und dabei einen Katzenbuckel machte. Die Decke rutschte ihm zur Taille hinab, doch schien er das nicht einmal wahrzunehmen. Was er hingegen wahrnahm, war ich. Plötzlich verlor er die Balance und fiel auf die Seite zurück. „P-Pyonpyon!?" Tetsus Stimme schlug in die Höhe, als hätte ich ihn erschreckt. Dass das Bettzeug ihm jetzt aber nur auf halb acht über dem Schritt hing, bemerkte er hingegen, und zog sich dieses richtig drüber. „D-Du bist immer noch hier?"

Ich erwiderte zunächst nichts auf seine Reaktion, sondern legte mich bäuchlings nieder, den Arm unter meine Wange geklemmt und den anderen ruhig neben mich wissend.

Tetsurous Augen glitten über meine Gestalt. Weil ich neben ihm lag? Dass mich die Bettdecke selbst nur bis zur Taille bedeckte und die zarte Kuhle meines unteren Rückens und meine prägnante Wirbelsäule präsentierte? Oder weil ich ihm jetzt ein liebevolles Lächeln schenkte, während ich mir eine Strähne hinters Ohr klemmte? Ihm fiel schlussendlich auf, dass seine Aussage komisch geklungen hatte und drehte verlegen den Kopf zur Seite. Rieb sich den Nacken und schien ganz und gar überfordert. „Ach... ich... Ist auch egal", warf er sich zurück ins Kissen und das ließ mich erneut überrascht blinzeln.

So wie du mich liebst   (Kuroo x Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt