Hauch heute wieder ein Song für den zweiten Part des Kapitels
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„Wow", war die erste Reaktion, die sie mir zukommen ließ, nachdem ich geendet hatte. Große Augen waren die zweite Reaktion. Ein tiefes Luftholen die dritte. Erst danach bekam Sayaka einen ganzen Satz zustande: „Ich meine... wow. V/N, das... also..." Oder auch nicht. Ich rollte mit den Augen und knabberte an meinem Reiscracker. Warum hatte ich zugestimmt? Warum hatte ich nicht einfach gesagt Ist nicht? Ach stimmt ja... weil wir beste Freundinnen waren. Und weil ich ganz eigennützig mein Glück zumindest ein kleines bisschen teilen musste, dessen Endorphine gerade regelrecht aus mir rausprudelten. Ich kam mir vor wie einer dieser Wasserhydranten, die im Cartoon ihre Fontäne nach oben schossen, weil sie angefahren worden sind. In meinem Fall hatte mich Tetsurou angefahren – und diese Delle, die mich zum Überlaufen brachte, nahm ich gern im Kauf.
Apropos saß ich nur deswegen bei Sayaka auf der Couch, weil er am Wochenende Schichten zu schieben hatte. Ansonsten... nun ja... Wir hatten uns weiterhin ganz langsam an unsere Beziehung herangetastet. Das schloss Intimitäten aber nicht aus und genau deswegen war ich gerade so zwischen nicht wollen, aber unbedingt jemanden erzählen müssen hin- und hergerissen. Wie passend also, dass wir heute unseren langersehnten Mädelsabend zelebrierten. In ihrem Zimmer, in dem wir uns früher schon oft aufgehalten hatten, drückte ich nun aber das hässliche, neonpinke Plüschkissen in Schweinekopfform an mich, von dem sie sich nicht trennen konnte. Meine Hände wurden nämlich schwitzig, wo wir zum Eingemachten unserer Unterhaltung kamen.
Wir hätten uns auch im Rest der Wohnung breitmachen können, weil ihre Eltern ausgeflogen sind, aber hier fand ich's gemütlicher. Wie oft hatten wir hier schon gesessen und ich übernachtet? Genau deswegen würde es mir etwas leichter fallen, über so etwas zu reden. Noch leichter wäre es allerdings, wenn Sayaka nicht so rumstammeln würde, als hätte man ihr gesagt, dass in fünf Minuten ein Meteorit auf die Erde einschlagen würde. „Mach daraus doch keine große Sache", murmelte ich deswegen komplett beschämt. „Es... ist ja nicht so, als dürften wir nicht, oder?"
Ich gab ihr mit meiner Antwort leider nur noch mehr Anlass, den Mund aufzusperren. Sich mit beiden Händen auf der Couch abstützend, wobei sie mit dem Fuß gegen den Tisch stieß, hätte sie beinahe ihren Teebecher zum Kippen brachte, hätte ich nicht nachgegriffen. „Keine große Sache? V/N!", klang Sayakas Stimme schrill und aufgebracht, und hätte mich wohl am liebsten an den Schultern geschüttelt. Stattdessen besann sie sich aber aus irgendeinem Grund wieder der Ruhe und lehnte sich zurück. Daraufhin die Luft ausstoßend, fing sie an, ihre Worte etwas wilder zu gestikulieren. Hätte fast Gebärdensprache sein können.
„Ihr tanzt jahrelang um einander herum, weil ihr keinen Arsch in der Hose habt, Nägel mit Köpfen zu machen und jetzt landest du mit ihm im Bett und sagst keine große Sache? Verarsch mich nicht!!"
Japp, sie war aufgebracht. Sonst würde sie keine Schimpfwörter in den Mund nehmen. Das war nämlich mein Markenzeichen. Arbeiterkind halt. Gerade war diese freche Zunge jedoch mädchenhaft scheu und ich bat sie mit einem flehentlichen „Sayaka!" erneut, etwas normaler zu reagieren. Das änderte jedoch nichts an ihrem strafenden Blick. „Ja, es ist passiert, aber-"
„Dreimal, V/N", fuhr sie mir sofort über die Zunge. „Ihr hattet innerhalb vierundzwanzig Stunden dreimal Sex miteinander! Und bis zum heutigen Tag gab's doch vermutlich wenigstens noch die ein oder andere heiße Knutscherei und Fummelei, oder?"
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So wie du mich liebst (Kuroo x Reader)
FanficWAS BISHER GESCHAH... Gemeinsam mit Tetsurou und Yamamoto Taketora gründete V/N eine WG in Japans Hauptstadt. Praktisch für die Lebenskosten während der Unizeit, unpraktisch für Tetsurous Herz, das immer noch an ihr hing. Vor allem, als er mitbekomm...