Schlechte Nachrichten

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︎︎Inzwischen war auch John in meinem Zimmer im Krankenhaus und redete mit den Ärzten. „Könnte eine Möglichkeit bestehen, dass sie es vererbt hat." fragte John einen der Ärzte besorgt. „Das können wir ganz einfach mit einer Röntgenuntersuchung mit
Kontrastmittel oder einem Okkultbluttest herausfinden.", antwortete einer der Ärzte. „Aber es besteht eine geringe Wahrscheinlichkeit, da sich bei ihr kaum Symptome eines Darmkrebses aufzeigen. Aber trotzdem können wir Nora untersuchen, wenn es Ihnen lieber ist." „Ja bitte."

In den Moment kam Tim mit Lucy in den Raum und schloss die Tür hinter sich. „Bist du immer so unvorsichtig und dumm?" „Tim lass gut sein. Ihr geht es so schon schlecht.", versuchte Lucy ihn zu beruhigen. „Was hab ich falsch gemacht?" „Nicht nur der Geiselnehmer wollte das Krankenhaus lahm legen. Eine höhere Gruppe hat ihn dabei geholfen, das Krankenhaussystem zu hacken, um 1 Million Dollar als gegenzahlung zu bekommen. Du hast schlampig gearbeitet. Jetzt kennen die deine Identität und du darfst dich solange wir die Leute nicht gefasst haben, entweder das Krankenhaus nicht mehr verlassen, oder nicht mehr auf die Straße gehen. Du musst jetzt entscheiden, ob du hier für die nächsten Wochen bleibst, oder zu Nolan." sagte er mit einem strengen Unterton. „Ich... es tut mir leid... ich wollte das nicht. Es war nur so wenig Zeit und..." „Du musst dich da nicht rausreden. Entscheide dich einfach. Wir müssen uns beeilen." „Ich gehe zu John." Ich wusste nicht, ob das die beste Entscheidung war, aber wenn es eine Person gab, die einen Platz im Krankenhaus dringender brauchte als ich, wollte ich nicht daran schuld sein, dass es der Person schlechter ging.

Es kam eine blondhaarige Ärztin herein, die kaum 30 sein konnte. „Du kannst noch nicht gehen. Dein Bruder wollte, dass wir untersuchen, ob du den Krebs von deinem Vater geerbt hast. Ich bin übrigens Jennifer.", sagte sie freundlich. „Dein Vater hatte Krebs? Das tut mir leid.", sagte Lucy mitleidend und schaut kurz zu Tim, der mich nur seltsam anschaute. „Ich muss nicht untersucht werden." „Bist du dir sicher?", fragte Tim mich und hielt mich am Arm fest, als ich hinaus gehen wollte. „Sie meinten doch, dass ich mich jetzt schnelle entscheiden muss. Außerdem bezweifle ich, dass ich Darmkrebs hab." „Aber wäre es nicht besser, wenn du es wirklich wüsstest?", fragte mich Lucy verunsichert. Ich stöhnte und schaute zu Tim hoch. Einerseits wollte ich untersucht werden, aber andererseits wollte ich so schnell wie möglich zu John nach Hause. „Wie lange dauern die Untersuchungen?", fragte Tim Jennifer. „Wir könnten Nora jetzt Blut abnehmen. Und fürs Röntgen muss sie ein Termin mit uns ausmachen." „Können Sie sich dann beeilen?", fragte Tim mit leicht genervtem Ton. Er sah einerseits nervös und andererseits wütend aus. Ich hoffte mal nicht, dass ich das wieder ausgelöst habe.

Die Blutabnahme war jetzt 20 Minuten her und ich wurde gerade von Tim und Lucy zu John gefahren.

2 Wochen später:

John und ich saßen am Esstisch und er telefonierte mit einer Ärzten aus dem Krankenhaus. Vor drei Tagen wurde ich geröntgt und John wollte jetzt schon das Ergebnis wissen. Ich ehrlich gesagt, wünschte mir, wir könnten es verschieben, da ich dann noch ein paar sorgenfreiere Tage hätte, würde ich Krebs haben.

„Ok... Alles klar, vielen Dank. Tschüss." „Und?" John kam mit einem breiten Lächeln zu mir gerannt und umarmte mich fest. „Oh Gott. Ich bin so froh, dass du kein Krebs hast. Ich hatte so Angst. Ich wüsste nicht, was ich tun müsste, wärst du erkrankt." redete er so schnell, sodass ich es gerade noch verstehen konnte.

Ich freute mich riesig. Ich wusste gar nicht, was ich sagen sollte und umarmte John einfach nur. Plötzlich wurden wir von seinem klingelnden Handy unterbrochen.
„Ja?", antwortete John glücklich. Doch sein fröhlicher Ausdruck änderte sich plötzlich in ein besorgten. „Ok... Ja. Verstanden.", sagte er ernst und blickte zu mir.„Ich hab dir noch nicht davon erzählt, weil ich dich nicht belasten wollte. Aber vor fünf Tagen habe ich jemanden erschossen. Wir waren hinter zwei Männern her, die ein Laden ausrauben wollten. Ich lief einem hinterher, der eine Waffe bei sich hatte. Als ich ihm dann gegenüber stand und er in keine Richtungen ausweichen konnte, hat er mit seiner Waffe auf mich gezielt und ich hab ihn erschossen.", berichtete er und es liefen zwei Tränen über seine Wange. „Es wird jetzt beurteilt, ob es Gegenwehr war oder ob ich dafür ins Gefängnis komme." Ich umarmte ich schnell und wollte ihn am liebsten gar nicht mehr loslassen. „Das eben war Sergeant Grey. Du bist hier nicht mehr sicher, weil es sein kann, dass der Bruder von dem Mann, den ich erschossen habe, sich dafür Rechen wird... SergeantGrey möchte, dass du solange bei Tim wohnst, bis sich das alles geklärt hat." „Dann bist du hier aber alleine. Und was ist, wenn die Männer, die mich suchen, dich am Ende umbringen, weil sie dachten, dass ich noch hier war? Ich werd dich auf keinen Fall verlassen. Ich bleib hier!", sagte ich entschlossen. Ich würde meinen Bruder nicht alleine lassen. Er war so schon fertig, weil er ein Leben genommen hatte. In dieser Zeit wollte ich ihn nicht allein lassen.

„Nora du musst. Auch wenn ich dich dazu zwingen muss. Ich liebe dich und ich möchte, dass dich jemand beschützen kann und nicht selbst auch noch von jemanden gesucht wird." „Aber...", ich wusste nicht, was ich dazu noch sagen sollte. Aber ich war wütend. „Ich... wieso ausgerechnet Tim? Er... er..." „Sergeant Grey möchte es so. Und ich vertraue ihm auch. Er ist ein sehr guter Polizist." „Wieso kann ich nicht zu Lucy. Sie ist nett und auch Polizistin." „Weil Lucy, genauso wie ich, noch ein Rookie ist. Sie wird noch ausgebildet." Er kam einen Schritt näher und schaute mich traurig an. „Ich will nicht, dass dir etwas zustößt ok? Ich weiß, dass ihr beide euch nicht versteht. Es ist aber wichtig."

𝓟𝓻𝓸𝓽𝓮𝓬𝓽𝓲𝓸𝓷 - Tim BradfordWo Geschichten leben. Entdecke jetzt