Omega Sehlter

Kapitel 15

14.07 E

Langsam fuhr ich durch den Wald zurück in die Stadt. Was sollte ich als Erstes fragen? Würden Sie mir alles sagen? Mein Blick auf mein Handy werfend, schaltete ich die Musik ein. Es war 21.00 Uhr.

Tief durchatmend, fuhr auf den Parkplatz des Gasthauses, wo zwei mir fremdes Autostand. Sie rochen nach Wolf, das musste denen gehören, die Linus abholten. Malte, stand rauchend vor dem Eingang.
„Sie sind mit Linus im Speisesaal."
Er deutet auf den Nebeneingang, der direkt in den Saal führte.
Der Speisesaal war von uns oft für Rudeltreffen oder für Feste genutzt worden, dass ich ihn nie so richtig in seinen normal zustand, gesehen hatte. Selbst gestern Nacht hatte ich dem Ganzen kaum Aufmerksamkeit geschenkt. „Ja, ich habe ihn gesehen, allerdings war es nur für Sekunden. Ich bin mit sicher beim nächsten Mal..." Linus hörte auf zu reden, als er mich erblickte. Die vier Personen, die an dem runden, mit Kaffeetassen gedeckten Tisch saßen, drehten sich zu mir um.

Der alte Mann, die junge Frau und der junge Mann, die Linus wie aus dem Gesicht geschnitten war. Beide, die junge Frau und der junge Mann waren beide Omegas, wie ich durch ihren zarten Geruch feststellen musste. Was den jungen Mann nicht hinderte, sich vor mir aufzubauen.
„Malon es ist okay, er hat mit geholfen, trotz der ganzen Umstände, die sein Rudel meinetwegen hat." Murren ließ sich Malon auf seinen Platz sinken.
„Das sind also die Leute, die dich abholen, Linus?" Linus nickte nur, während mir auffiel, wie der alte Mann mich wieder musternd anschaute. Er beobachtete jede meiner Bewegungen.

„Wir haben noch einige Fragen, z. B., was das gestern war? Sam meinte, ich würde Antworten auf meine Frage bekommen." Sam nickte, an seiner Tasse nippen.
„Da hast du recht. Kinder geht doch bitte Packen. Damit alles bereit ist, wenn wir gehen." Wieder strebend standen die drei auf. Das Mädchen lächelte mich leicht an, als sie an mir vorbeiging. Während der Junge eher grimmig auf mich zusprechen zu sein schien.
Linus dagegen sah mich gar nicht an.
„Setz dich, junger Alpha." Mich ihm gegenüber sinken lassend, nahm ich mir eine frische Tasse und den Kaffee. „Mein Name ist Elias."

Meinen Kaffee mit Milch und Zucker versetzend, versuchte ich seinen Blick zu meiden.
„Was sind deine Fragen? Damit ich weiß, womit ich anfangen soll." Sagte er leise räuspernd.
Das war es ja genau. Ich weiß nicht, ob ich es überhaupt wissen sollte. Wissen ist immerhin Risiko.
„Sind diese Informationen für mein Rudel gefährlich?" Abwegen wippte der alte Mann hin und her. „Ich glaube, das kannst du dir denken. Die Frage ist, interessierst du dich, was mit eurem letzten Omega passiert ist. Die Mutter des Mädchens." Er wusste von Leys Mum.
„Woher wissen sie das? Kannten sie Leys Mutter?" Er nickte, den Blick in die Ferne schweifen lassen. „Sie war die Freundin meiner Tochter. Linus Mutter und sie waren beste Freunde. Ich habe die Bilder gesehen, die bei dem Mädchen in der Praxis standen. Auf einem fand ich sogar meine Tochter wieder."

Erstaunt lehnte ich mich zurück. „Heißt, unsere Rudel kennen sich?"
Den Kopf leicht schütteln, strich er sich durchs graue Haar.
„Ja, könnte man sagen, allerdings existiert mein Rudel an sich nicht mehr. Es hat sich vor 12 Jahren aufgelöst." Ein Aufgelöstes Rudel? Davon hörte man fast nie, außergewöhnlich. Es war klar, wenn die Mitglieder die Rudel wechseln, um bei ihren Mates zu sein, wurden sie weniger. Falls kein Alpha da war oder ein fähiger Beta. Wenn man genauer darüber nachdachte, gab es viele Gründe, die nicht zwingend mit Auslöschung zu tun hatten, warum ein Rudel sich auflöste.
„Okay, aber was hat es mit Leys Mutter auf sich. Wir wissen es selbst nicht, was mit ihr passiert ist. Wieso solltest du wissen, was mit ihr passiert ist?"
Sich zurück lehnend, überkreuzte er die Beine.
„Omegas sind rar. Sie wurde Opfer dieser Sache. Meine Leute fanden sie. Linus kennt sie auch, wenn er gleichsam sich vielleicht nicht so genau an sie erinnert. Sie ist gestorben, kurz nachdem wir sie gefunden haben." Er verfiel ins Schweigen.