drei

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deyanira

„Sr. Jiménez, vergessen sie nicht wofür sie bezahlt werden und bringen sie meine Enkelin unberührt wieder zurück. Ich verlasse mich auf Sie", tadelte Abuela den Angesprochenen als wüsste dieser nicht welchen Vertrag er unterschrieben hatte.

Mit dem Rücken zu ihr gewandt rollte ich angestrengt die Augen. Ihre Artikulierung konnte so zweideutig sein.

Unter der von ihr angesprochenen Unberührtheit konnte man genau zwei Dinge verstehen; das Aznar mich nicht berühren sollte und andererseits, dass er dafür sorgen sollte, dass dies auch kein Anderer wagen sollte.

Ob mit guten oder bösen Absichten.

Ich verstand nur nicht recht, warum sie denn überhaupt auf die Idee kam, dass er es in Erwägung ziehen würde mich anzufassen wenn es nicht nötig war. Immerhin hatte er bei unserem ersten Treffen ziemlich deutlich gemacht, dass ihm die Summe an Geld, die ihm mit diesem Job geboten wurde, definitiv nicht unwichtig war.

In Momenten wie diesen fragte ich mich ernsthaft ob diese Frau noch einen plausiblen Grund für ein solches Verhalten hatte oder ob es sie ausschließlich besser fühlen ließ ihre Position ständig verdeutlichen zu können, ohne dass es nötig war.

Ob sich diese Frau jemals ändern würde wagte ich zu bezweifeln.

Ignorierend bewegte ich mich die Außentreppen des Hauses herunter, die von zwei Männern bewacht wurde.

Vor dem aus Sandstein bestehenden Springbrunnen, der die Mitte des Hofes schmückte, war ein schwarzer mir unbekannter Wagen geparkt, der offenbar im Besitz meines heutigem Chauffeur lag.

Ohne zu zögern drehte ich mich zu den beiden Männern an den Treppen, die mich verdutzt ansahen, als sie meine strapazierte Mimik erkannten.

„Bringt den Wagen meines Chauffeur's her. Mich in diesem ungesicherten Ding mitfahren zulassen ist eine Zumutung", sprach ich während ich vor Verzweiflung die Hände in Luft warf.

Die beiden breitgebauten Männer tauschten nur einen kurzen Blick aus und drehten sich dann wie zwei Kinder zu dem herunter schreitenden Aznar um, als müssten sie vor ihrer Antwort auf die Zustimmung ihrer Eltern warten.

Konnte denn keiner seinen Job gescheit erledigen?

„Nicht nötig.", ertönten Aznars klaren Worte, der wie der Boss des Ganzen auf sein Auto zulief, ohne mir eines Blickes zu würdigen.

Das konnte doch nicht wahr sein.

Die zwei Wörter schienen den beiden Türstehern zu reichen, um wie zwei Soldaten den Blick wieder stur geradeaus zurichten. Wenn das so weiter ging müssten alle Drei Männer ihre Kündigung erhalten und mich würde es kein Stück stören dafür verantwortlich zu sein.

„Nicht nötig? Sehr wohl nötig. Die Wagen unserer Chauffeuren sind allesamt mit den besten Sicherheitseinrichtungen versehen worden." Die Schwärze dieser verdammten Augen drang sich förmlich wie eine Pfeilspitze durch die die Bräune meiner Iriden, als er in  seinem Gang stoppte und sich umwand.

Mein schweres Schlucken verblieb unter diesem Blick nicht unbemerkt, als sich seine Augen auf meinen Hals fokussierten.

Er sollte seine Augen von mir nehmen, ich konnte mich nicht konzentrieren. Dieser Blick konnte nicht normal sein.

BLUTROSEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt