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deyanira

Aus dem Augenwinkel blitze mir Aznars finsterer Blick entgegen, als er mir dabei zusah wie ich auf den um einiges größeren Mann zulief, der mich mit großen Augen ansah, als hätte ich mich grade vor ihm ausgezogen

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Aus dem Augenwinkel blitze mir Aznars finsterer Blick entgegen, als er mir dabei zusah wie ich auf den um einiges größeren Mann zulief, der mich mit großen Augen ansah, als hätte ich mich grade vor ihm ausgezogen.

Das Patriarchat hatte die Gesellschaft so geformt, dass der erste Gedanke unmittelbar an die Vorstellung von Nacktheit und Sexualität ging, sobald der Mann ein erstauntes Gesicht machte.

Der Grund dafür lag jedoch nicht beim Feminismus, der aus der Sicht vieler sexistischen Menschen, den Mann ja so gerne als den Bösewicht darstellen wollte.

Auch nicht lag er in den Händen der Frauen, die jeden Menschen auf dieser Erde zur Welt gebracht hatten oder an dem Ausleben ihrer Sexualität, nein.

Er lag in den Händen der Menschen, die zuallererst den Begriff Sexismus in die Münder der Menschen gelegt hatten.

Er lag in den Händen der Männer, die stets ihren Reiz der Objektifizierung gegenüber Frauen auslebten.

Ich unterdrückte den Drang meine Augen zu verdrehen und blieb vor ihm stehen.

„Wissen Sie zufällig wo die Damentoilette ist?", fragte ich ihn mit leisem Ton, sodass Aznar es nicht verstehen konnte und setzte wieder die Maske des dummen und naiven Mädchen auf.

Seine Augen konnten kaum glauben wer da vor ihm stand und soeben nach der Toilette gefragt hatte, auf die er nicht einmal ging. Verständlich.

Aznar wusste zwar nicht was ich vorhatte, jedoch ließ er mich mit seinem Blick in meinem Rücken machen. Was sollte er auch tun? Mich von dem Mann wegreißen und sagen  ‚der gehört zu den bösen' ? Nein.

Mit immer noch geweiteten Pupillen nickte er und zeigte hinter mich. Kurz drehte ich mich um und sah in die Richtung eines Flurs, der zu meinem vermeidlichen Ziel führen sollte.

Mit einem bedankendem Nicken lief ich schmunzelnd zum Flur.

Wie vielen seiner Kollegen er von dieser Begegnung erzählen würde, wollte ich gar nicht wissen.

Vor einer weißen Tür mit goldener Klinke blieb ich stehen und blickte unbekümmert zurück in den Saal, in dem mein Leibwächter lokalisiert sein sollte, doch meine Augen konnten ihn wie auch den weiterleitenden Mann nicht mehr ausfindig machen.

Wie schnell waren die beiden bloß verschwunden? Ich hatte mich einen Moment umgedreht und im Anderen waren sie schon futsch.

Mit zusammengezogenen Augenbrauen betrat ich trotz dessen die Damentoilette.

Ich würde wohl eine Weile alleine klar kommen. Verteidigung war zumindest nicht mein größtes Problem, da ich diese Kunst schon im frühen Alter gelernt hatte. Zumal war es nicht so als wäre ich zu einem Gewissen Grad nicht daran gewöhnt.

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