acht

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deyanira

Meinen Körper zierte eine Gänsehaut der feinsten Art.

Ich verstand es nicht. Diese Reaktion nicht, sowohl wie den Auslöser des Ganzen. Dafür war ich nicht bestimmt. Es passte nicht.

Ohne jegliche Fortbewegung ruhten die Augen eines Schattens auf mir. Seine Präsenz war so riesig, dass ich beinahe das Gleichgewicht verlor. Die schwachen Lichtverhältnisse des Flurs schenkten seinen Augen noch mehr Tiefe als sie ohnehin schon besaßen.

„Wo waren Sie?", fragte ich skeptisch. Ich konnte den vorwurfsvollen Unterton nicht unterdrücken.

Ich war mir nicht sicher ob ich halluzinierte oder sich wirklich etwas im Blick des Argentiniers veränderte, doch seine Augenbrauen zogen sich bei der Frage ganz unscheinbar zusammen.

Ich wendete den Blick ab.

Der letzte Rest des Lichteinfalls im Flur wurde plötzlich noch weniger. Die Wolken hatten sich zugezogen.

Die Luft, die den Duft eines Mannes beherbergte, wessen Augen geduldig doch schwer auf mir lagen, zog ich ungewollt schnell ein, als leise, vorsichtige Schritte meinem Blickfeld ihre nun deutliche Präsenz schenkten.

„Sie waren im Garten", äußerte der Mann seine Erkenntnis. Sein Blick an meinem Kleid hängen.

„Tausend Dank, ohne Sie wäre mir das fast nicht aufgefallen", sprach ich. Normalerweise war das nicht die Art in der ich mit den Angestellten hier reden würde, doch solange es diese Person dazu brachte überhaupt ein Wort rauszubringen, war es mir Recht.

Seine Stirn zierten eingeprägte Rillen. Hatte er viel gearbeitet? Er ging große, doch stets bedachte Schritte auf mich zu und hielt kurz vor mir.

Seine Hand folgte seinen Augen. Federleicht berührte er den weißen Stoff wenige Zentimeter unter meinen Knien. „Haben Sie sich verletzt?", fragte er zurückhaltend.

Verwirrt folgte mein Blick meiner Gänsehaut zu einem grünbraunen Fleck, der eine leichte Feuchte an sich trug. Aznar musste vermuten, dass der Fleck frisch war und meine Rückkehr ins Haus aufgrund einer Verletzung passierte.

„Wenn Sie immer so detailgetreu denken, wissen Sie bald mehr über mich als ich selbst" Ich wusste nicht wie er hinter den Kulissen arbeitete, doch soweit wie meine Erfahrung sprechen konnte, konnte ich mir nicht sicher sein.

Wie ein Nachthimmel ohne Sterne wirkten sie - seine Augen als sie mir ermahnend entgegen stachen.

„Meine Haut ist verschont geblieben, kein Grund zur Sorge", sprach ich.

Sein Blick verdunkelte sich um den Hauch einer Nuance. Ich wusste nicht worauf diese Reaktion bezogen war und ich wollte es offen gestanden auch nicht wissen.

Meine Sinne mussten mir Heute Streiche spielen, ich konnte das Geräusch eines leisen Seufzers meines Gegenübers nicht anders begründen.

Meine Mimik verriet in diesem Moment höchstwahrscheinlich alle meine Gedanken, doch ich schämte mich nicht.

„Wüsste ich es nicht besser, würde ich behaupten, dass Sie mir beinahe Leid tun", kam es ernsthaft aus seinem Mund. Dieser Satz hatte mich nun endgültig mit meiner Verwirrung vereint.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 06 ⏰

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