Ranpo konnte nicht ahnen, wie aufgeregt Poe in dieser Sekunde war. Der Detektiv fieberte nur der Lösung des Falles entgegen. Er beachtete nicht die Schweißperlen auf der Stirn seines Freundes oder wie seine Hände kalt wurden und begannen zu zittern. Er hörte nicht, wie die Stimme seines Freundes brach und wie er mit den Worten rang. Poe wurde der Hals förmlich zugeschnürt, als er in Ranpos smaragdgrüne Augen sah, sah wie sie ihn anstarrten.
"Die-. . die Ärztin also das Opfer ähm. ..nein anders", stotterte er. "Dein Zimmer hatte doch ein Doppelbett, richtig?" Sein Gegenüber nickte und kurz darauf weiteten sich seine Augen und er beendete Poes Erklärung: "Das Opfer ist die Geliebte des Ermittlers. Nicht die Ehefrau, denn sie trugen keine Ringe aber sie waren gemeinsam im Hotel. Deshalb war mein Zimmer so viel größer." Mit diesem Gedankenanstoß dachte Ranpo den Gedankengang weiter und er begann zu verstehen. Das Motiv, auf das er nicht gekommen war, lag nun klar ausgebreitet vor seinem inneren Auge. Doch es war so schwer zu glauben, dass Poe -Nein!
"Also war dein Motiv- das Motiv des Mörders . ." Ranpo konnte den Satz nicht beenden. Er brachte es nicht über die Lippen. "Mein Motiv", beendete Poe den Satz, "war Eifersucht. Ich hab sie umgebracht, weil ich eifersüchtig war. Eifersüchtig weil sie dich hatte und ich . . . dich wollte." Jetzt zitterte der Detektiv wie Espenlaub. Es war, als würde er erst jetzt Poes Hand auf seiner bemerken. Die Hitze stieg ihm in den Kopf, seine Wangen wurden rosig. Poe sprach bewusst von sich. Noch dazu die Andeutungen. Es war ein Geständnis. Ein Liebesgeständnis. "All das nur, um mir zu sagen, dass du- dass du."
Hinter Poes dunkler Mähne konnte man deutlich eine gewisse Röte sehen. Er schloss seine Hand um Ranpos und sah auf die leere Tischplatte. Die Aufregung schlug in seinem Herzen Purzelbäume. "Dass ich dich liebe, Ranpo", sagte er mit zitternder Stimme. "Du musst nicht antworten. Ich werde nun vor den anderen die Lösung verkünden. Du kannst hier warten."
Kurz darauf verkündete der Autor vor den anderen die Lösung, ohne zu erwähnen, dass es etwas mit waren Begebenheiten zu tun hatte. Mit der Auflösung des Rätsels kehrten alle wieder an die Orte zurück, wo sie die Geschichte gelesen hatten. Chuuya udn Akutagawa zurück in die Hafenmafia, Dazai und Atsushi zurück in die Detektei und Ranpo zurück vor die Tür der Detektei. Wo er nun wieder dort stand schienen seine Beine nachzugeben und er brach zusammen. Er presste sich die Hand auf Mund und Nase, um seine Atmung zu verlangsamen. Wie konnte er das nicht erahnen, spüren geschweige denn ermitteln. Poe entpuppte sich als seine größte Schwäche. Er versank so sehr in seinen Gedanken, dass er Yosano, die gerade von ihrem Auftrag zurückkehrte, gar nicht bemerkte. "Ranpo, wieso sitzt du auf dem Boden", fragte die Ärztin verwundert. Doch dann grinste sie. "Hat es etwas mit einem gewissen Autor zu tun, der gerade vor dem Gebäude wartet."
Misstrauisch sah Ranpo auf. "Wusstest du es?", fragte er. "Wusstest du, dass er es mir so sagen wollte?" Sie zuckte mit den Schultern, bevor sie ihm ihre Hand reichte und ihn hoch zog. "Es war offensichtlich und ich dachte eigentlich auch, dass du ihn toll findest."
"Ach ja?", nuschelte der Detektiv.
"Ja! Los geh runter. Sprich mit ihm, aber mach dir auf dem Weg klar, ob du ihn liebst oder nicht."
Mit starksiegen Beinen taumelte er die Treppe hinunter. Bevor er allerdings die letzte Hürde, die Ausgangstür, genommen hatte, zögerte er und blieb stehen. Er ballte die Faust bis es weh tat und fragte sich: Was ist Liebe?
War es Liebe, wenn er sich freute, dass Poe da war? War es Liebe, wenn er jede Minute mit Poe verbringen wollte? War es Liebe, wenn er sich bei ihm wohl fühlte und nicht ohne ihn sein wollte?
Auf einmal wurde sein Herz ganz leicht. Es war ihm plötzlich so egal, dass er nicht wusste, ob es Liebe war. Denn wir reden hier von Poe. Jemand für den er alles tun würde. Das Gildenmitglied hatte ihm deutlich gezeigt, dass er ihn liebte. Was wollte er also mehr? Wer, wenn nicht Poe?
Nun fühlte er sich beflügelt. Mit einem Ruck stieß er die Tür auf. Gleich vor ihm stand sein Freund. Diesmal konnte Ranpo sehen, wie er zitterte und angespannt Däumchen drehte. "R-Ranpo", stotterte er. "Hast du dich entschieden? Ich meinte zwar ursprünglich, dass du nichts sagen müsstest aber. . ." "Ich möchte mit dir einen Schritt wagen, wenn das ok ist." Der Detektiv klang wie eine Zwölfjährige, die ihrem Crush gegenüber stand. Doch im Grunde hatte er genauso wenig Erfahrungen mit der Liebe. "Ich weiß nicht, ob ich jemals Liebe gefühlt habe, aber ich weiß, dass wenn ich zu diesem Gefühl fähig bin, empfinde ich es für dich", gestand er.
"Ranpo, ich dachte eigentlich, ich sei nicht fähig zu lieben und doch weiß ich, dass du mir der wertvollste Mensch auf der Welt bist."
Man merkte an Hand seiner Wortwahl, dass er Autor war. Er fand die schönsten, kitschigsten Worte, die Ranpo je gehört hatte. Kurz lächelten sich die beiden an. "Ähm, darf ich?" Mit diesen Worten breitete der Autor die Arme aus. Ohne zu zögern sprang sein Freund hinein. Sie pressten sich fest aneinander. Als Poe sich wieder löste, nahm er das Gesicht seines Gegenübers freundlich in seine Hände und gab ihm einen Kuss. Er war so sanft, fast wie ein Hauch. Ranpo erhielt einen rosigen Farbton auf den Wangen. Er dachte früher immer, dass er kein Interesse an so etwas hätte, doch mit Poe fühlte es sich so gut an. Jetzt wusste er, was die durchschnittlichen Langweiler daran fanden. "Können wir das öfter machen", fragte er unschuldig. Sein Gegenüber befeuchtete seine Lippen und nickte. Daraufhin drückte er ihm einen weiteren Kuss auf die Lippen.
Er achtete extra darauf möglichst vorsichtig zu sein, denn er kannte Ranpo gut genug, um zu wissen, dass er keinerlei Erfahrung hatte. Doch er selbst war eben nicht so. Er war ein normaler Mann mit normalen Erfahrungen und Bedürfnissen. Je länger der Kuss wurde, desto stärker brodelte ein Verlangen in seinem Körper auf, sodass er begann dürftiger zu werden. Kurz vor dem endgültigen Kontrollverlust zuckte er zurück. "Wollen wir was essen gehen", versuchte er sich aus der Situation zu retten.
"Klar doch, warum nicht?"
(Gut bin nicht ganz zu frieden, aber was soll's. Es nicht weiter zu veröffentlichen wäre den Leuten gegenüber nicht fair, die es wirklich lesen wollen. Genießt den Schnee und die Weihnachtszeit. Schönen Abend noch)
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Das perfekte Rätsel (Ranpoe)
FanficEin unlösbarer Fall aus Poes Romanraum stellt Ranpo auf die Probe. Doch hinter dem mysteriösen, fiktiven Mord hat der Autor eine ganz andere Intention versteckt. Hat es eventuell etwas mit seinen Gefühlen zu tun? Ein kleiner Kriminalfall in einer L...