𝐀 𝐋 𝐄 𝐀Oft ist das Leben unfair. Das ist mir auch bewusst. Denn während ich hier stehe und kurz davor bin, mein Leben zu beenden, wünschen sich andere wenn auch nur für paar Tage, länger am Leben zu sein. Bei ihren Liebsten zu sein.
Oder alle die krank sind, wünschen sich nichts sehnlicher als gesund zu werden und wieder normal zu leben, aber was mache ich stattdessen? Ich will sogar sterben. Ich will das so sehr.
Mir ist sehr bewusst, dass alles aus einem Grund passiert und es manchmal einfach nur Prüfungen von Gott sind. Aber was ist, wenn man so unheimlich erschöpft und müde ist?
Ich habe aufgerundet zwei Jahre damit gelebt. Und, dass ich in die Hölle komme, sobald ich eine Bewegung mache, weiß ich auch. Aber kann ich überhaupt noch in die Hölle kommen? Das was ich früher nämlich, mein Zuhause genannt habe, fühlt sich schon wie meine persönlich Hölle an.
Was habe ich denn zu verlieren? Meine geliebte Mutter und meinen Bruder, der gleichzeitig mein bester Freund war, sind zusammen gestorben. Die zuletzt verbleibende Person, der sich früher mein Held genannt hat, ist jetzt mein Teufel höchstpersönlich und auch für mich gestorben.
Das Leben, welches früher so viel mit Farbe und Licht war, ist heute nichts anderes als grau und dunkel. Aber das wichtigste ist glaube ich, dass ich durch diese Sachen mich selbst verloren habe. Früher war Alea Aurora Arias das Sonnenschein der Familie. Es gab keinen Tag, wo ich nicht gelacht habe. Keinen Tag, wo ich meine gute Laune nicht weiterversprüht habe. Aber jetzt? Jetzt weiß ich nicht einmal wie es sich anfühlt wieder glücklich zu sein oder wie man lacht.
Also was habe ich zu verlieren? Genau. Rein garnichts. Niemand würde es interessieren, wenn ich jetzt diesen einen Schritt machen würde und ich hätte dann meinen Frieden.
Eine einzige Bewegung, Alea...
Einen Fuß setze ich ab und wollte gerade vom Gelände ablassen, als ich gegenüber der Brücke schaue und ein kleines Mädchen sehe.
Ganz schnell werde ziehe ich mich zurück und laufe mit zügigen Schritten zu ihr. Ich kann diesen Schritt auch danach noch machen, aber dieses kleine Mädchen ist alleine. Es ist bereits schon stockdunkel und sie ist alleine draußen.
Diese reine Seele soll keinen Trauma kriegen, weil sie eine Frau sieht, die von der Brücke springt. Oder ich will nicht, dass ihr irgendetwas passiert, weil kein Elternteil da ist.
Als ich mich ihr nähere, merke ich wie ängstlich ihre Körperhaltung wird. Also hocke ich mich hin und strecke langsam meine Arme aus.
„Hey Baby. Was machst du hier ganz alleine? Wo sind denn deine Eltern, princesa?" Meine Stimme klingt leise und sanft, weil ich alles andere will, als ihr Angst einzujagen.
Zögerlich kommt sie mit kleinen Schritten zu mir. Und da sie im Dunkeln stand, sehe ich erst jetzt ihr Gesicht richtig. Doch als ich sie mir genauer anschaue, verspüre ich ein Ziehen in der Brust.
Was? Das kann nicht sein...
Meinen Kopf schüttle ich etwas und versuche wieder klar zu denken.
Warum sieht sie so vertraut aus? Ich kenne sie irgendwo her, aber das ist doch ein kleines Kind. Alea, du brauchst umbedingt Schlaf.
Meine Gedanken schiebe ich erstmal zur Seite und lächle schwach das kleine Mädchen an. Diese roten, verweinten Augen... warum bist du bloß alleine?
Bei mir angekommen, nehme ich ihr Gesicht in meine Hände und wische ihr sanft die Tränen weg. „Wie heißt du, princesa?" Auch paar ihrer Haare mache ich ihr hinters Ohr.
DU LIEST GERADE
𝐅𝐨𝐫 𝐚 𝐫𝐞𝐚𝐬𝐨𝐧
Diversos𝐀𝐥𝐞𝐚 𝐚𝐧𝐝 𝐍𝐞𝐯𝐢𝐨 | 𝐄𝐧𝐞𝐦𝐢𝐞𝐬 𝐭𝐨 𝐥𝐨𝐯𝐞𝐫𝐬 Oft passieren einen Schicksalsschläge, die das ganze Leben verändern und auf dem Kopf stellen können. Seit dem Tod ihrer Familie muss sich 𝐀𝐥𝐞𝐚 𝐀𝐮𝐫𝐨𝐫𝐚 𝐀𝐫𝐢𝐚𝐬 ständig durch...