- 𝟎𝟒 -

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𝐀 𝐋 𝐄 𝐀








Tief atme ich durch die Nase, um die Fassung nicht zu verlieren. Was denkt er wer er ist?

Dennoch drehe ich mich langsam um, um keinen Aufstand zu machen. Dios, wie ich ihn jetzt schon nicht leiden kann.

Meine Augenbrauen ziehen sich fragend hoch, während ich selber wahrnehme, wie ich meine Arme vor der Brust überkreuze. Paar Sekunden vergehen bis er einen Blick über meinen Körper gleiten lässt, um mir dann wieder in die Augen zu blicken. Ich weiß ganz genau, dass er eine Emotion in meinen Augen sucht. Doch wenn ich in den letzten zwei Jahren was gelernt habe, ist es sich komplett zu verschließen.

Außerdem wird er die Angst in meinen Augen auch nicht finden, denn die besitze ich nicht. Nicht mehr.

Nach gefühlten Minuten hat sich der Herr also doch entschieden mit mir zu sprechen. „Wo hast du sie gefunden?" Was diese tiefe Stimme mit mir anrichtet, lass ich mir nicht anmerken und schaue zu dem kleinen Mädchen.

Sie zu sehen, erzeugt bei mir ein Ziehen in der Brust, welches ich nicht beschreiben kann. Doch auch die Wärme, die ich seit langem wieder spüre, entgeht mir nicht. Was ist bloß los mit mir, verdammt?

„An der Brücke." Meine Antwort ist kurz und enthält dennoch alle Informationen zur Frage. Ich habe nämlich echt keine Lust weiter mit einem Typen zu sprechen, der denkt, er könnte jeden so behandeln wie er möchte, nur weil er etwas mehr Geld hat.

Noch während er wohl überlegt, ob ich die Wahrheit sage, nickt er seinen Männern zu, die zu mir kommen und mich an beiden Armen festhalten. Ernsthaft? Bin ich eine Schwerverbrecherin oder was?

Doch bevor sie mir etwas antun können, spüre ich wie sich kleine Arme um meine Beine schließen. „Nicht. Loslassen." Von oben schaue ich zu ihr nach unten, als ich auch noch diese süße und hilflose Stimme höre. Dios, wie gerne ich sie in die Arme nehmen würde, um ihr zu sagen, dass alles gut ist und sie sich keine Sorgen machen muss. Aber nein, meine Arme werden von zwei gefühlskalten Männern festgehalten.

Nicht so stark, aber auch nicht gerade sanft. Und dass ich an den Stellen noch blaue Flecke und Blutergüsse hab, macht es nicht gerade besser. Aber dieser ‚Schmerz' ist im Gegensatz zu den sonstigen Sachen nichts.

Noch während ich mich frage, wie ich Aurora ihre Sorgen nehmen kann, lösen sich diese Hände von meinem Körper.

Nebenbei nehme ich noch wahr, wie sie sich etwas von mir entfernen, aber das interessiert mich nicht länger, da meine ganze Aufmerksamkeit dem kleinen Mädchen galt.

Zu ihr knie ich mich hin, um etwa auf eine Augenhöhe zu sein. „Hey Rora, alles ist gut." Mit ihren großen Augen schaut sie mich kurz an, um dann anschließend meinen Hals zu umarmen.

Ihren warmen zierlichen Körper drücke ich an meinen und das erste Mal nach zwei Jahren habe ich das Gefühl wieder richtig atmen zu können.

Auch wenn ich mehrere Augenpaare und besonders ein Augenpaar auf uns spüre, ist mir das egal.

„Mich hat noch keiner Rora genannt." Ihre Stimme ist nur noch ein Flüstern, dass ich es fast nicht gehört habe. Um in ihren wunderschönen braunen Augen schauen zu können, löste ich mich etwas von ihr und nehme ihr Gesicht in meine Hände.

𝐅𝐨𝐫 𝐚 𝐫𝐞𝐚𝐬𝐨𝐧Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt