,,Gilbert!" Sebastian kam aus dem Stall ins Haus und fuhr zusammen, als Gilbert und ich gleichzeitig den Finger an den Mund legten und ,,Shhh!" zischten. Sein Blick wurde weich, als er das Kind sah. ,,Ist das deins?" Fragte ich ihn mit einem ebenso liebevollen Blick. ,,Ja das ist Delphine." Er grinste breit und ich übergab ihm die schlafende Delphine. Er gab ihr die Flasche und ich stand vorsichtig auf. Ein Blick nach draußen verriet mir, dass es bereits aufgehört hatte zu regnen. Ich rubbelte mich kurz trocken und winkte Sebastian umd Delphine zu. ,,Komm uns doch bald wieder besuchen. Delphine freut sich." Das Baby gab glucksende Geräusche von sich und ich musste lächeln.
,,Soll ich dich begleiten?" Gilbert stand hinter mir und hielt mir meine Jacke hin. ,,Danke, das geht." Sagte ich knapp und verließ das Grundstück. Die Wiese war nass und ich musste aufpassen, dass ich nicht ausrutschte. Plötzlich musste ich an Marilla, Matthew und Anne denken. ,,Mist, die machen sich bestimmt sorgen." Am Fuße des Hügels angekommen lief ich los, durch den Wald und an der Kreuzung, zum Glück in die richtige Richtung. Das Anwesen der Cuthberts tauchte vor mir auf und ich hastete durch das Tor.
,,Linnea bist du das?" Jerry kam aus der Scheune und musterte mich. ,,Du bist in den Regen gekommen, nicht?" Ich lachte. ,,Ne ich habe mir einen Eimer Wasser über den Kopf gekippt." Er lachte ebenfalls. ,,Marilla! Sie ist wieder hier, und wohlauf!" Die ältere Dame rannte aus der Haustür und kam schließlich bei uns an. ,,Oh Gott Kind geht es dir gut? Du bist ja pitschnass." Ihr besorgter Blick ließ mich warm werden.
,,Mir geht es bestens. Ist ja nur Wasser." Meine Haare waren mittlerweile schon fast wieder trocken, nur das Kleid war noch nass. ,,Komm du musst warm Duschen. Ich bereite dir alles vor." Jerry warf mir einen Willst-du-gerettet-werden-Blick zu und ich gluckste freudig, während ich hinter Marilla her stolperte.
Anne stand am Esstisch und senkte ertappt den Kopf. ,,Es tut mir so Leid, Linn. Ich habe nicht nachgedacht." Ich winkte locker ab. ,,Keine Sorge ich hätte auch einfach meine Augen aufmachen können." Mit den Schultern zuckens lief ich zu ihr und nahm sie in den Arm, was sie ganz nass machte. ,,Hey, du machst mich ganz nass!" Kiekste sie und stubste mir gekonnt den Finger im die Rippen, was mich zum lachen brachte. Ich war einer der kitzligsten Menschen der Welt.
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Die heiße Dusche ließ mir einen Schauer über den Rücken laufen. Ich schloss die Augen und begann irgendein Lied zu summen.
Ich stieg aus der dampfenden Dusche und wickelte mir ein Handtuch um. Zuerst cremte ich meine Beine ein und anschließend mein Gesicht. Ich verließ das Badezimmer und trottete in mein Zimmer. Mein Magen knurrte laut und ich zog mir ein locker sitzendes Kleid an. Meine dunkelblonden Haare bürstete ich kurzdarauf und machte mich dann auf den Weg in die Küche. Es eoch herrlich. ,,Mhh Marilla, nach was riecht es hier?" Mit leuchtenden Augen gesellte ich mich neben sie in die Küche.
,,Gulasch. Ein Rezept deiner Großmutter." Ich lächelte und half ihr den Tisch zu decken. ,,Sag Mal wo warst du eigenrlich so lange?" Marilla musterte mich ausgiebig. ,,Als es anfing zu regnen bin ich los gerannt und habe die falsche Abzweigung genommen. Dann landete ich bei den Gilberts. Dort habe ich noch ein süßes kleines Lämmchen eingefangen." Die ältere Frau staunte nicht schlecht. ,,Ein Lämmchen?" Ihre Mundwinkel zogen sich nach oben. ,,Als es schließlich wieder im Stall war musste ich dem gestressten Gilbert helfen das Baby zu bändigen." Ich schüttelte kichernd den Kopf.
,,Das Baby von Sebastian?" Ich nickte und legte den Untersetzer für den dampfenden Topf auf den Tisch. Mein Magen rumorte laut. ,,Ach, du hast ja gar nichts zu Mittag gegessen." Fiel es Marilla ein. Anne kam um die Ecke gebogen und hinter ihr Matthew. ,,Kindchen, was machst du nur dür Sachen." Er sah sichtlich erleichtert aus. Zusammen setzten wir uns an den Tisch und ich griff gierig nach einer Scheibe Brot, als Marilla bereits den Topf auf den Tisch stellte. Meine Großtante gesellte sich zu uns, Jerry und ich rollten immer wieder verstohlen die Augen, als sie etwas von dem Auflauf erzählte den sie Tilly's Mutter gemacht hatte.
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Erschöpft lag ich in meinem Bett und dachte nach. Über so ziemlich alles. Billy's dumme Aktion, Mrs. Stacy, das Lämmchen und dummer Weise auch über Gilbert. Er wollte mich nach Hause begleiten und ich habe ihn abgewiesen. Aber was sollte ich auch anderes tun?
Ich will Ruby nicht verletzen.,,Oh mann!" Wütend presste ich das Kissen gegen mein Gesicht. Ich konnte nicht einschlafen. Egal wie oft ich die Position wechselte. Beim Schäfchenzählen war ich mittlerweile auch schon bei 1000. Seufzend setzte ich mich auf und beschloss mein Buch zur Hand zu nehmen. Ich suchte mein Zimmer tastend ab, aber es war einfach nicht da. ,,Wo ist es nur?" Angestrenkt dachte ich nach, wo ich es das letzte Mal gesehen hatte. In der Küche. Na super toll.
Auf Zehenspitzen schlich ich den Gang entlang und huschte die robuste Treppe hinab. Ich lag richtig, es lag mitten auf dem Esstisch. Ich nahm es mir und zogg mich in mein Zimmer zurück. Von draußen kamen fast keine Geräusche, außer das vertraute Schnauben von Blue und Gilla. Vorsichtig, um keine der sensiblen Seiten einzureißen, schlug ich das Buch auf.
Die Mutter meiner besten Freundin schenkte mir ein ganzes Dutzend alter Bücher, damit sie Platz in der neuen Wohnung hätten. Ich nahm sie dankend entgegen und las jetzt das siebte von ihnen. Es hieß ,,Royal Behavior" und ich liebte es. Es ging um eine Prinzessin namens Rory, die sich für einen, von ihrem Vater ausgesuchten jungen Mann entscheiden sollte. Doch ihr Herz schlug für einen Bauern Jungen ihres Volkes. Sie trafen sich an einem von Rory's monatlichen Rundgängen auf dem Marktplatz und, als sie sich in ihn verguckt hatte, war es schon zu spät und ihr Vater hing die bevorstehende Entscheidung an die große Glocke. Das hielt die beiden, aber nicht davon ab, sich eines Tages Nachts vor dem Schloss zu treffen. Er versprach ihr etwas. Doch das musste ich jetzt erst lesen. Nach einigen Seiten fielen mir meine Augen zu und ich schlief mit dem Buch auf meinem Bauch ein.
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Hi cool dass du meine Geschichte bis hierher gelesen hast.
Sorry falls der Zeitsprung etwas groß war, aber ich musste am Abnes ankommen, weil es huer bei mir auh Abends ist. Das bringt mich immer ein wenig durcheinander. xD
Bei uns hat es heute einfach schon ein ganze Menge geschneit! :D Hat es bei euch schon geschneit?
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When all Hope dies - Gilbert Blythe ff
ФанфикLinnea Aurora Cuthbert. Die Enkelin von Matthew Cuthbert. Ob man sie leiden konnte? Wahrscheinlich. Ob sie die anderen leiden konnte? Eher nicht. Hinter die schützende Maske können nur zwei blicken. Anne Shirley Cuthbert und Gilbert Blythe. Blöd nu...