Kapitel 10

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-- Schulschluss --
,,Was sollte das?" Ruby kam mit puterrotem Gesicht auf mich zu. ,,Was genau meinst du?" Ich wusste genau was sie meinte ich stellte mich nur dumm, dass sie es mir ins Gesicht sagte. ,,Du bist eine Schlange Linnea, du bist hier aufgetaucht und kurz darauf tanzt jeder wirklich jeder nach deiner Nase und jeder liebt dich! Ich hasse dich, du nimmst mir Gilbert weg obwohl ich dir hundertmal gesagt habe du sollst dich von ihm fernhalten er gejört mir!" Ich schluckte unmerklich. Ihre Worte ließen mich nicht kalt. Ich wusste, dass sie mich nicht leiden konnte, aber sie hasst mich. Und das traf mich irgendwo.
,,Das liegt daran, dass ich nicht darauf höre was du mir sagst." Ich reckte leicht das Kinn und überragte sie mit meinen 1.69m locker. Ruby schnaubte. ,,Das wird ein nachspiel haben" quengelte sie und ich musste mich zusammenreißen um nicht hysterisch los zu lachen.

,,Und ich gehöre niemandem." Gilbert stand nun mit Abstand hinter Ruby und sah mich an. Ruby drehte sich um und ihr Gesicht war nun nicht mehr rot von Wut sondern Scham. Sie schämte sich. Zurecht. Dachte ich und dreht auf dem Absatz um. Ich hatte keine Nerven mehr für den Ganzen Mist. Ich lief in den Wald und an der Kreuzung, wo Diana mit Anne zusammen abbog huschte ich weiter ohne ihnen Beachtung zu schenken. Es war mir zu viel. Alles.
Ich hörte jemanden nach mir rufen, aber es war mir egal. Ich lief schnellen Schrittes weiter, bis eine männliche Hand mein Handgelenk umfasste. ,,Lass mich los!" Schrie ich und entriss mich dem Griff. Ich sah in zwei blaue Augen. Die schönen Gesichtszüge und die braunen Locken waren mir vertraut. ,,Entschuldige." Gilbert sah mich an. Nicht sauer, wegen meiner Anfuhr sonder besorgt...
,,Gilbert du bist es." Ich sah zu Boden. ,,Wer sonst? Erwartest du jemanden?" Ich sah auf. ,,Nein wen sollte ich denn erwarten?" Er zuckte mit den Schultern.

,,Tut mir Leid wegen vorhin." Gilbert kam neben mich und wir liefen langsam weiter. ,,Du musst dich doch nicht entschuldigen." Ich sah ihn an. ,,Ich glaube Ruby mag dich wirklich...vielleicht sogar so sehr, dass sie blind wird." Gilbert starrte auf den Boden, während wir den Kiesweg entlang gingen. Er schwieg. In seinem Kopf scheint es zu arbeiten. Er stieß einen frustrierten Laut aus. ,,Ich gehöre aber niemandem und sie hat nicht das Recht dazu dich so anzuschnauzen nur weil du eben gut bist in dem was du tust." Gilbert atmete schneller und wurde ungehalten. Ich sah geradeaus. ,,Ich meine damit nicht, dass sie mich nicht mögen darf, soll sie gerne tun...nur, es ist doch meine Entscheidung für wen ich mich interessiere und sie hat einfach die Entscheidung getroffen jedem Mädchen das mir zufällig mal näher kommt zu verbieten mich nur anzusehen." Er sah mich an. ,,Entschuldige ich sollte das nicht an dir auslassen." Er drehte den Kopf weg. ,,Gilbert?" Der Wind ließ meine Haare umherfliegen. Er sah mich an und ich wusste es war mehr im Busch. Seine Augen waren glasig und er versteckte irgendwas. ,,Was ist los? Alles okay bei dir?" Er mied meinen Blick. Kein gutes Zeichen. ,,Bash ist krank. " platzte es aus ihm heraus und er scheint es jetzt erst wirklich zu realisieren. ,,Wie meinst du krank? Eine Erkältung? Oder-" er fuhr sich durch die Haare. ,,Ich weiß es nicht Linny keine Ahnung er hustet. Viel. Und wenn er Delphine ansteckt dann-" Linny, hat er mich gerade Linny genannt? Ich schüttelte den Kopf und unterbrach ihn. ,,Bring mich hin." Er war perplex. ,,Na los, das klingt echt nicht gut." Er überlegte. ,,Okay." Er griff nach meiner Hand und lief mit mir im Schlepptau zu seinem Haus. Ohne meine Hand loszulassen.

Er verschränkte seine Finger mit meinen, als wir ankamen und drückte sie kurz ohne mich anzusehen. Mein Herz stolperte in meiner Brust herum und ich fragte mich wie es das in si einer ernsten Situation schaffte. Ich schluckte weil mein Herz in meiner Brust komische Sachen anstellte. Wir rannten nach drinnen und hörten Sebastian direkt husten. Delphine schrie in der anderen Ecke des Wohnzimmers. Erst jetzt wurde uns der Ernst der Lage bewusst. Bash kniete hustend am Boden und hielt sich die Brust. Ich sah Gilbert an. Geh zu Delphine und gib ihr ein Fläschchen ich kümmere mich um Bash." Er hauchte ein lautloses 'danke' und ich rannte zu Bash.

Meine Hände umgriffen ihn und legten ihn auf den Boden. Er vertraute mir und ich tat es auch. Stabile Seitenlage. Wärme. Ratterte ich mein Wissen herunter. Ich positionierte ihn richtig und er bekam besser Luft. ,,Danke." raunte er schwach und ich legte nur einen Finger auf die Lippen, um ihn zum schweigen zu bringen. Ich brachte eine Decke, ein Kissen und wollte Milch aufkochen. Es dauerte jedoch eine Ewigkeit, bis ich die dämlichen Töpfe fand.
Ein paar Minuten später brachte ich Bash eine Tasse mit warmer Milch und Honig. Sein Husten wurde weniger kratzend und unregelmäßiger. Dank sei Gott. Schließlich half ich ihm sich aufzusetzen um die Milch trinken zu können. Gilbert kam aus dem Wohnzimmer geeilt blieb stehen als er erleichtert ausatmete. ,,Verdammt Bash, jag mir niewieder so eine Angst ein" Gilbert schluckte. ,,Ich würde es dir ja versprechen, aber wären du und Linnea nicht gekommen..." ich unterbrach das. ,,Lasst das. Es geht jedem gut-" Bash schnappte nach Luft. ,,Geht es Delphine gut?" Seine Augen waren groß. Gilbert lächelte und es war mit Abstand das schönste was ich je gesehen hatte. ,,Ja sie hatte eine volle Windel und bärenhunger. Jetzt schläft sie." Bash lachte und hustete danach nochmal. Ein Schluck von dem warmen Getränk und es geht wieder. ,,Sag mur bitte wie du das grmacht hast." Ich grinste. ,,Milch warm machen und Honig rein. Fertig." Ich stand auf und stützte Bash, um ihm aufs Sofa zu helfen. Gilbert kam mir zur Hilfe.

,,Du solltest dir Medikamente verschreiben lassen, um die Ansteckungsgefahr zu lindern." ergriff Gilbert das Wort. ,,Ich kann es gleich Morgen für dich abholen gehen." In der Sekunde fing Delphine an zu quängeln und ich nahm sie auf den Arm und summte ein Lied. Bash und Gilbert merkten es gar nicht und es wäre mir auch egal gewesen. Dieses Kind verdiente ihren Vater und Gilbert seinen besten Freund.
Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um ihnen die Unterstätzung zu geben die sie brauchten.

When all Hope dies - Gilbert Blythe ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt