(Ich weiß das Bild entspricht nicht der damaligen Zeit, aber es beschreibt die Situation ganz gut💞)
_______________________________„Ich bin dir nicht böse, dass du das weißt." flüsterte ich, als er sich neben mich gesetzt hat. „Ich- Linny ich-" ich nahm seine Hand denn sie begann zu zittern. Meine zarten Finger umschlossen seine und ich lehnte mich an seinen Arm. „Was?" mein Daumen strich beruhigend über seinen Handrücken. „Er ist gestorben. Heute...vor einem Jahr." ich musste nicht lang überlegen, um zu verstehen wen er meinte. „Mein Vater. Heute vor genau einem Jahr lag er reglos in seinem Bett. Linnea ich hasse diese Erinnerungen es ist wie eine endlos Schleife." er sah weg, doch ich nahm sein Kinn und drehte seinen Kopf wieder zu mir.
Er weinte und es brach mir das Herz. Ich lies seine Hand los und schlang beide Arme um seinen Hals. Er schluchzte und ab dem Moment, konnte selbst ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten. Ich hielt ihn fest, weil alles andere wäre falsch gewesen.
Mittlerweile lagen wir beide in meinem Bett und mein Kopf ruhte auf seiner Brust. Wir schwiegen, während er mir sanft durch die Haare strich. Ich hatte keine Ahnung wie spät es war, doch das war egal. „Weißt du? Ich hatte das Gefühl meine Welt bricht zusammen. Ich hatte niemanden mehr Linny. Niemanden. Das war auch der Grund dafür wieso ich auf einem Dampfer zu arbeiten begann. Ich wollte etwas anderes sehen, als das was mich jede Sekunde wieder an ihn erinnert." schweigend hörte ich zu. „Dort lernte ich Bash kennen und später er in einer Wäscherei Mary." ich horchte auf. „Mary? Ist das die Mutter von Delphine?" er lachte und ich erschauderte. Gilbert lachte nur selten, aber ich war bereit es noch hunderte Male zu hören.
„Ja, Linnea glaub mir, du hättest sie geliebt." er starrte gedankenverloren an die Wand. Ich stützte mein Kinn auf meiner Hand auf und sah zu ihm hoch. Er sah hinunter und ich wollte ihn küssen. Auf der Stelle. Doch ich bewegte mich nicht. „Du erinnerst mich an ein Reh, Linny." ich musste lachen. „Was?" er schmunzelte und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. Ich setzte mich auf und er tat es mir gleich. „Tut mir Leid, dass ich dich den Ganzen Tag ignoriert habe, du konntest nichts für meine Probleme. Nur ist das alles noch nicht lange her" er schluckte. „Und dann tauchst du plötzlich an unserer Schule auf und bringst meinen ganzen Kopf wieder durcheinander." ich hob hob meine Augenbrauen überrascht und malte mit dem Finger das Muster der Decke nach.
Er rutschte näher heran und hob mein Kinn an. „Du bist etwas besonderes irgendwie. So gestört es klingt, aber kein anderes Mädchen hätte sich einfach so in den Stall gesetzt ohne nur einen Gedanken daran zu verschwenden, eventuell dreckig zu werden." ich lachte und sah lehnte meine Stirn gegen seine.
Sein Blick wurde weich. Und dann geschah es und ich dachte ich muss sterben. Jetzt. Genau in diesem Moment. Er küsste mich. Und das so federleicht wie ich noch nie zuvor geküsst worden bin. Ein Hauch und doch etwas greifbares. Er stoppte und flüsterte etwas an meine Lippen. Ich verstand nichts und es war mir so egal. Ich sagte nichts, dazu war ich nicht in der Lage. Ich küsste ihn nochmal diesmal griff er an meine Wange und strich mir dieselbe Strähne erneut hinter mein Ohr.
Dieser Moment kam mir vor wie etwas verletzliches, etwas das man beschützen musste.Ich weiß nicht wann und wie wir eingeschlafen sind, aber am nächsten Morgen wachte ich ohne Gilbert auf. War das etwa nur ein Traum? Nein nein das kann nicht sein. Doch er war weg. Aber als ich mich aufsetzte sah ich die Matratze am Boden und atmete auf. Kein Traum also.
Die Tür öffnete sich und meine Augen begannen zu leuchten. Nein es war kein Traum gewesen. Er war hier. Und er strahlte. Gilbert kam auf mich zu und umschlang mich. Er vergrub sein Gesicht in meiner Halsbeuge und sein Atem ließ eine Gänsehaut über meinen Rücken laufen. Er roch verführerisch gut nach Marillas Lavendelseife was darauf zurückzuführen war, dass er duschen war. ,,Guten Morgen" hauchte ich und vergrub meine Nase in seinen Haaren. Himmel roch er gut. „Morgen." er schmunzelte, das konnte ich an meinem Hals spüren.
Wir blieben lange liegen. „MATTHEW!" Marilla stieß einen markerschütterten Schrei aus. Sofort schrillten bei mir die Alarmglocken und ich sprang auf. Gilbert folgte mir sofort.
Und das was mich unten erwartete nahm mir endgültig den Boden unter den Füßen weg.
DU LIEST GERADE
When all Hope dies - Gilbert Blythe ff
FanfictionLinnea Aurora Cuthbert. Die Enkelin von Matthew Cuthbert. Ob man sie leiden konnte? Wahrscheinlich. Ob sie die anderen leiden konnte? Eher nicht. Hinter die schützende Maske können nur zwei blicken. Anne Shirley Cuthbert und Gilbert Blythe. Blöd nu...