24. Kapitel

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„Okay wer will alles etwas alkoholisches?," fragte Hans der ältere der Schuhmachers als wir in dem Garten des Pferdecafés saßen und auf den heutigen Tag anstießen.
„Ich glaube ich spreche für alle," meinte Papa und bekam auch schon ein Bier in die Hand gedrückt.
„Du kannst aber auch nur ans Bier denken," beschwerte sich Mama und ich lachte.
„Lass ihn Mama. Er musste eh schon in der Fastenzeit das Bier fasten," lachte ich und jeder stieg mit ein.
„Das war die schlimmste Zeit des Jahres," grummelte er nur.
„Wie ist es dazu den gekommen?," fragte Hans ihn schmunzelnd.
„Geht nie eine Wette mit einer gerissenen Tochter ein. Wenn sie es nicht schafft dann muss sie mir im Büro für den ganzen Sommer helfen und ich weiß das sie die Büroarbeit hasste. Sie durfte ihre Lieblingsserie nicht weiter schauen. Naja und wenn ich es nicht schaffte dann musste ich ihr Karten für das CHIO Aachen spendieren und die sind nun mal teuer," erklärte Papa es ihnen.
„Zu allem Übel haben es beide eingehalten und naja die Wette wurde vergessen. Ich hätte mich tot gelacht wenn einer von ihnen die Wette verloren hätte," gab Mama zu.
„Glaub mir nächstes Mal machst du auch mit dann weißt du wie es schwer ist," sagte Papa beleidigt.
„Ich glaube wir bleiben bei einem Wein oder?," fragte Hannah mich und ich nickte. Jeder war hier außer Katharina. Sie war gleich als wir hier angekommen waren, wieder nach Hause gefahren. Sie freute sich für keinen von uns leider.
Wir waren zu viert die es in das Team geschafft hatten. Hannah, Tommy, Felix und ich waren die, die das Gestüt vertraten. Mit dabei war aber auch leider Paul und noch ein Mädchen namens Aileen. Ich rutschte noch dank Felix auf den fünften Platz der sich den Sieg schnappen konnte doch das war für mich egal. Ich hatte es geschafft in das Bundespringen aufgenommen zu werden und dafür war ich mega glücklich.
Nur sah das jemand ganz anders. Ich wurde aus dem Mädchen nicht schlau. Katharina konnte gut reiten, das wusste ich durch die anderen Turniere aber jetzt hatte sie irgendwie die Lust darauf verloren
„Das heißt dass ich ihr nun anstrengen könnt. Ihr habt die Vorrunde geschafft und der Auftakt ist in München. Ihr müsst also noch viel trainieren," sagte Helmut etwas streng.
„Schatz lass die Kids doch den Einstieg feiern. Sie haben es sich verdient," lachte Barbara und schenkte Hannah und mir etwas Weißwein ein. Ich nickte ihr dankend zu und wartete bis alle etwas zu trinken hatten.

„Dann würde ich sagen wir stoßen mal an. Auf die Vorqualifikation!," lachte Mama und wir stießen mit unseren Getränken an. Ich setzte daraufhin das Glas an meine Lippen und trank einen kleinen Schluck um zu probieren. Der Wein war gar nicht mal so schlecht. Ich trank nicht viel.
Nicht weil ich keine Lust hatte aber es gab selten Anlässe wo ich so etwas machen konnte. Generell war ich voll brav was dies anging. Ich hatte erst mit sechzehn Jahren angefangen so richtig Alkohol zu trinken.
„Wisst ihr was ich am besten fand?," fragte ich in die Runde und jeder sah mich an.
„Wie Paul geschaut hat als er gesehen hatte das Felix ihn übertrumpft hatte. Der Blick war unbezahlbar. Den bekomme ich sicherlich nicht mehr aus dem Kopf heraus, so wie er geschaut hat," lachte ich und sie stiegen mit mir ein.
„Oh ja der Blick war unbezahlbar aber so etwas wirst du immer wieder zwischen uns sehen, ist Standard," lachte Felix und hob sein Bier in die Höhe.
„Auf eine erfolgreiche Turniersaison und auf unsere Pferde," sagte der Junge und wir stießen noch einmal alle an.
„So ich glaube wir müssen mal den Grill anschmeißen. Wer will denn was haben?," fragte Hans und jeder sagte das was er haben wollte. So viel Spaß hatte ich echt schon lange nicht mehr.

Als wir endlich alle etwas zu essen hatten, war die Stimmung perfekt. Gerade als ich mir etwas Rindfleisch in den Mund tun wollte, bemerkte ich zwischen Tommy und Hannah gewisse Blicke. Was lief denn da schon wieder? Ich dachte Hannah war ziemlich mürrisch drauf was Tommy anging und jetzt sahen sich beide wieder verträumt an. Wir haben da tatsächlich etwas verpasst.
Da Felix es auch nicht mitbekam, tippte ich ihn mit meinen Fuß unten an da er gegenüber von mir saß. Hoffentlich fragte er nicht warum ich ihn gestoßen habe. Den das wäre zu auffällig.
Als er den kleinen Tritt von mir spürte sah er mich fragend an, doch als ich meinen Kopf so gut es ging unauffällig zu den beiden rüber deutete, schien er zu wissen was ich meinte und sah hin.
Oh Gott sei Dank hatte er nichts gesagt, denn das wäre mehr als nur peinlich gewesen. Als er sich wieder zu mir drehte, sah er mich grinsend an und ich schmunzelte. Wir dachten gerade in und dasselbe, naja hoffentlich.
„Hey ihr feiert ohne mich!?," hörte ich plötzlich Charlotta rufen und sah wie sie zu uns ging. Sie hatte etwas Gemütliches an. Ach ja, sie musste ja für ihre große Prüfung lernen. Ich vergaß das immer wieder das sie Jura studierte.
„Naja du warst auch nicht da," lachte Felix und seine Schwester gab ihm einen Klapps auf den Kopf.
„Hahaha sehr witzig. Die Prüfung ist wichtig, da kann ich keinen Tag auslassen um nicht zu lernen," beschwerte sie sich und setzte sich neben ihre Mutter.
„Ach und ich gratuliere euch allen. Leider ist Paul zwar dabei aber vier von uns, das ist nicht mal so schlecht," lachte sie und Helmut sah sie skeptisch an. Oje das konnte meistens nichts gutes bedeuten wen er so uns ansah.
„Was habt ihr eigentlich gegen den Jungen? Seine Familie und er sind ganz nett," kam es von ihm und Felix schnaubte.
„Er und nett! Das will ich sehen," grummelte dieser und ich sah wieder zu Helmut.
„Er ist ein guter Reiter das muss man ihm lassen Felix. Außerdem lässt seine Leistungen nicht immer nach, dabei kannst du dir auch eine Scheibe abschneiden," sagte dieser und jeder hörte auf zu essen. Das hatte er jetzt gerade nicht gesagt oder? Hatte er jetzt gerade wirklich seinen Sohn mit diesem Arsch verglichen?!

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