Kapitel 11.

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Hallo liebe Leser,
ein Teil des Kapitels, besteht aus der Entstehung Jessicas Narbe, welche mit Gewalt und Missbrauch in Verbindung steht. Ich habe die Szene mit einem TW Anfang und TW Ende markiert, so könnt ihr sie ungestört einfach auslassen.

Tills Sichtweise:

„Ich danke dir vielmals dafür das du mich gerettet hast und du dich so wundervoll um mich kümmerst. Das ist nicht selbstverständlich weißt du? Du hättest mich auch einfach zurück in mein Hotel bringen können, so hätte ich dir keine Arbeit gemacht.", kam es mit einer zerbrechlichen Stimme von der wunderschönen Frau mir gegenüber.

Ich wollte Jessica eigentlich nicht wieder sehen. Nicht aus dem Grund weil ich sie nicht mochte, nein. Eher aus dem Grund weil ich zu große Angst davor hatte, mich ihn sie zu verlieben. Ihre schönen Augen drohten mich zur verschlingen. Schon damals fand ich sie unheimlich attraktiv und anziehend.

Sie hatte ein Ziel vor Augen, welches sie unbedingt verfolgen wollte. Jessi war so unfassbar anders als die ganzen anderen Frauen die ich sowohl vor ihr als auch nach ihr kennengelernt hatte. Sie kannte mich nicht einmal wirklich. Erst als ich am nächsten Tag vor ihr stand, hatte es wohl klick gemacht. Sie behandelte mich so anders. So normal.

In Sachen Karriere hätte ich sie damals nur aufgehalten, bevor sie überhaupt angefangen hätte. Deshalb hatte ich mich damals auch nicht mehr bei ihr gemeldet und sie abgeblockt.

Es hat ihr weh getan.

Das war mir bewusst. Doch es war das beste für sie gewesen. Es hätte nicht funktioniert. Ich wäre ständig auf Tour gewesen und ich wusste, sie hätte ihren Traum einfach aufgegeben, um mit mir mitzukommen.

Und auch wenn sie es nicht wusste, ich war so unfassbar stolz auf sie. Sie konnte sich ihren Traum erfüllen und das war alles was ich damals für sie wollte.

„Du weißt ich würde dich immer retten, kleines. Es bricht mir das Herz dich in dieser Verfassung zu sehen. Ich will mir garnicht ausmalen wo du geendet wärst, wäre ich nicht da gewesen."

Es war die Wahrheit. Ich wollte es nicht wissen.

Schon schlimm genug, das ich mich nicht ein paar Minuten eher dafür entschieden hatte, spazieren zugehen.

Wie sie da so saß. So zerbrechlich. So verletzt. So voller blauer Flecken.

Es wollte nicht in meinen Kopf hinein gehen. Wie konnte es sein, das ein so herzensguter Mensch wie Jessi es war, so dolle verletzt werden konnte?

Sie hatte das nicht verdient und ich verfluchte mich dafür, dass ich sie nicht schon früher aus dieser Situation heraus holen konnte.

Es hätte ihr einiges erspart.

Ich hatte sie abschminken dürfen. Sie ließ zu das ich ihr wunderschönes Merkmal sah. Den Grund für ihre Narbe kannte ich nicht, aber ich war mir sicher, dass sie zeigte wie unheimlich tapfer Jessi war.

Meine Unwissenheit übermannte mich schließlich und ohne das ich es hätte stoppen können , verließen die Worte meine Lippen. „Was hat man dir angetan meine kleine?" Noch mehr überraschte es mich aber eine Antwort von ihr zu erhalten.

„Mehr warum habe ich es mir angetan als was."

Unsicher was ich darauf antworten sollte, blieb ich lieber stumm und wartete auf ihre Erzählung. Seufzend ließ sich Jessi zurück in die Kissen fallen und klopfte anschließend mit ihrer Hand neben ihr. Ihrer stummen Aufforderung nachkommend, ließ ich mich neben ihr nieder. Gespannt musterte ich die schöne Frau neben mir.

TW Anfang

„Wo soll ich nur anfangen? Mein Vater...", begann sie leise. „...mein Vater. Ich habe ihn sehr geliebt. Er war immer der Daddy den sich kleine Kinder eben wünschen. Er trug mich auf Händen. Kaufte mir alles was ich wollte und war immer für mich und meine Mom da. Bis auf einen Abend. Ich habe schon geschlafen, als er in mein Zimmer kam und sich zu mir legte. Es war normal für mich. Er kam gerne Abends in mein Zimmer um nach mir zu sehen. Manchmal kuschelten wir sogar, aber es war nie mehr als das.", flüsterte sie leise. Unsicher ob ich etwas dazu sagen sollte, blieb ich nur stumm und wartete das Jessi fortfuhr.

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