Kapitel 12.

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Ich schreckte aus meinem Tiefschlaf hoch. Mein Atem ging schnell und ich hatte mühe meinen Puls zu beruhigen. Ich hatte einen Alptraum. Mein Vater war wieder da.

Eine warme große Hand auf meinem Rücken ließ mich zusammenzucken. Mein Kopf scherte in die Richtung der Hand und freudig durfte ich feststellen das es Tills war.

Er setzte sich auf und schien zu merken, dass ich in Panik war. „Hey kleines, was ist denn los? Du atmest ja so schnell wie ein Marathonläufer, der den ersten Platz belegt hat." ,gab er fürsorglich von sich und zog mich sanft in seine Arme. 

Seine Hände fuhren sanft und vorsichtig meinen Rücken auf und ab. Er war geprellt und war mit Blutergüssen übersäht. Daher taten Tills Finger mir leider etwas weh. Zugeben wollte ich es jedoch nicht, denn es beruhigte mich unheimlichen zu wissen, dass er bei mir war und ich in Sicherheit war.

„Ich hatte einen Alptraum. Mein Dad kam mich mal wieder besuchen.", „Alles ist gut. Du bist in Sicherheit und ich werde auf dich aufpassen.", sagte er mir und es reichte um mich wieder ruhig zu stellen.

Mir wurde soeben bewusst, dass Till jetzt alles über mich und meine Vergangenheit wusste. Er wusste woher mein fetter Kratzer im Gesicht stammte und warum meine Familie so gut wie nicht mehr vorhanden war.

Er wusste alles über mich. Warum auch immer, machte es mir Angst. Nicht einmal mein Verlobter wusste genau, woher meine Narbe stammte. Ich hatte ihm damals gesagt, ich wäre als kleines Kind, blöd über einen spitzen Stein geschlittert. Er hatte es mir geglaubt und keine weiteren Fragen gestellt.

Oh man. Nick. (Hier wurde eine kleine Namensänderung vorgenommen, falls fragen auftreten sollten.😂) Den hatte ich ja ganz vergessen bei dem ganzen Drama in den letzten Stunden.

Ich sollte mich bei ihm melden und grob Bescheid geben was geschehen war.

Wo war überhaupt mein Handy?

Das letzte mal, hatte ich es in der Hand, um die Polizei zu verständigen. Danach hatte ich es nicht wieder gesehen. Das hieß so viel wie es lag noch an dem Ort des Grauens.

Vielleicht hatte ich ja Glück und Till hatte es noch entdeckt und aufgesammelt.

„Till? Hast du zufälligerweise mein Handy gesehen?", fragte ich ihn zaghaft und hoffte sehr auf ein ja seinerseits.

„Nein leider nicht. Sonst hätte ich es eingesammelt. Aber du kannst mein Handy nehmen, wenn du jemanden anrufen willst, kleines." , war seine Antwort.

So ein Mist. Bei meinem Glück, hatte es auch niemand im Fundbüro abgeben.

Dennoch nahm ich sein Angebot an und sah's wenige Augenblicke später, allein in seinem Schlafzimmer.

Es war bereits um Acht Uhr morgens, also dürfte Nick bereits wach sein. Ich tippte seine Nummer, in Tills Telefon ein und drückte, den grünen Knopf um anzurufen. Ja ich konnte seine Nummer auswendig. Für Notfällen eben.

Aus einem unerklärlichen Grund, fing mein Herz an schneller zu schlagen. Ich hatte keine Ahnung wovor genau ich jetzt Angst hatte, aber sie war da.

Ein Komisches Bauchgefühl, breitete sich in mir aus.

Es hatte noch ein paar mal getutet, bevor mich eine freudige Frauenstimme begrüßte.

„Hallo, Lisa hier am Handy von Nick. Wie kann ich dir Helfen?"

Mein Herz blieb für einen kurzen Moment stehen. Ich hoffte so sehr es war nicht das was ich dachte.

Der Name Lisa war mir bereits bekannt.

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