Kapitel 2.

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Als ich am nächsten morgen meinen Arbeitsplatz betrat hörte jemand ganz schön laut Rammstein.Etwas zu laut für meinen Geschmack.Also ging ich zu unserer Musikanlage und stellte die Musik erstmal fast komplett stumm.Darauf hatte ich jetzt so früh am Morgen gar keinen Bock.Ich hatte wirklich nichts dagegen wenn Leute diese Musik feiern,aber ich tue es nicht.Vor allem nicht wenn ein gewisser Till Lindemann dir fast schon vorschreiben will dich zu bücken weil ihm dein Gesicht egal ist.

Ach du scheiße.Till Lindemann.Warum bin ich da nicht schon längst drauf gekommen?Wie peinlich ist das denn?Ich bin in fucking Till Lindemann gelaufen und habe ihn nicht einmal erkannt. Was er bestimmt nicht sonderlich schlimm fande.

„Guten Morgen.Erde an Jessica.Geht es dir gut?",holte mein Onkel mich aus meinen Gedanken. „Was? Oh ja,sorry war in Gedanken.",sagte ich und hoffte das er nicht genauer darauf einging. „Bist du dir da sicher Liebes? Du bist ganz blass.Bist du krank?Du kannst sonst heute auch krank machen.Marco und Steffi kommen heute auch wieder,ich wäre also nicht alleine im Laden.", gab er besorgt von sich. „Nein alles gut wirklich.Erzähl mir mal lieber wie dein super wichtiger Termin war.",so jetzt darf er wirklich nicht nochmal nachfragen denn,dann weiß ich wirklich nicht mehr was ich Antworten soll und Lust den gestrigen Abend nochmal zu erklären hatte ich nicht. „Es ist super gelaufen und wir konnten uns auf einen Termin einigen.Er kommt morgen schon zu seiner ersten Sitzung und dann wird sich das „Projekt" über ein bis zwei Tage langziehen." Erzählte er mir aufgeregt von seinen Plänen. „Ich gehe mal stark davon aus das du ihn tätowierst?" Fragte ich ihn fast schon mit einem kleinen Funken Hoffnung. „Natürlich mache ich das.Dich lasse ich da mit Sicherheit nicht dran." Aua. Ja das tat schon ein klein wenig Weh von seinem Onkel zu hören das deine Tattoo Künste nicht gut genug für ihn waren.Ist ja nicht so als würde ich seit meinem 17 Lebensjahr gefühlt nichts anderes tun.Ich gab ihm keine Antwort darauf und machte mich daran meine Schicht zu absolvieren.

Am Ende des Tages lag ich mit Leo in meinem Bett und zerbrach mir jetzt schon den Kopf wie peinlich das alles morgen werden würde.Ich hatte eine Heiden Angst vor dem Zusammentreffen mit Till,immerhin war ich diejenige die zwei Abende zuvor in ihn gerannt und somit sein Hemd zur Schande gemacht hatte.

Der nächste Morgen kam schneller als erwartet und am liebsten wäre ich einfach liegen geblieben in meinem warmen Bett.Aber was soll's die Pflicht ruft. Leider.

Nachdem ich meinem Kater und mir was zum Frühstück gemacht hatte,musste ich mich leider auch für die Arbeit fertig machen.Da ich heute einmal nicht wie der letzte Trottel auf Arbeit erscheinen wollte,musste ich mich wenigstens etwas in Schale werfen.Und so wurde es mal wieder eine enge schwarze Jeans,ein schwarzes Top in Korsagen Optik und meine geliebten Dr Martens. Meine Haare Bund ich mir zu einem Hohen Zopf und drehte sie nochmal in einen Dutt zusammen.MakeUp ließ ich weg. Auf schminken hatte ich gerade keine Lust.

Gerade war ich dabei meine Frisur im Spiegel zu richten,als mich das Bedürfnis einholte mich einfach wieder in mein Bett zu legen.Aber ich versuchte es so gut es nur ging zu unterdrücken.

Ich stieg in meinen schwarzen Mini  Cooper und machte mich auf den Weg in das Tattoo Studio.Mein Onkel schien mich schon zu erwarten denn er machte sich mit schnellen Schritten auf den Weg zu mir.

„Jessica,ich möchte das du dich den Tag über um unsere anderen Kunden kümmerst damit ich mir den Tag über für unseren sonder Gast zeit nehmen kann." Er nannte mich eigentlich nie Jessica.Nur wenn er mir zu verstehen geben will dass ich nicht erwünscht war oder er mir einfach eines auswischen wollte. „Ja na klar ich werde mich im Hintergrund halten.",gab ich mit in einem etwas traurigen Ton von mir.

Etwa eine Dreiviertelstunde später standen Thomas und ich am Eingang und warteten auf den Gast.Ja...beim hallo sagen war ich noch erwünscht.

Als ein schwarzer  Mercedes vorgefahren kam spannte sich mein Körper kaum merklich an.Eine Person mit schwarzen bis zur Hälfte abrasierten Haaren stieg aus und mein Magen verkrampfte sich.Mir war das so peinlich.

Thomas machte einen Schritt auf ihn zu und reichte ihm die Hand. „Hallo Till, ich freue  mich sehr dich in meinem Studio begrüßen zu dürfen.Das hier neben mir ist Jessica und sie wird sich darum kümmern falls du irgendwas brauchst. Nicht war Jessica?" Er sah mich mit einem Blick an den ich nicht deuten konnte und das meine ich nicht im positiven Sinne. Alles was ich tat war zu nicken. Jetzt sah auch Till mich an und streckte mir seine Hand  entgegen.Ich nahm sie an und merkte sofort ein Kribbeln an der stelle wo er mich berührte. „Es freut mich sehr jetzt auch deinen Namen zu wissen Jessica.Zu diesem Vergnügen kamen wir ja leider nicht." sagte er in einem ruhigen,herzlichen Ton und schenkte mir ein kleines wissendes Lächeln.Ich wäre am liebsten im Boden versunken vor Charme.Jedoch antwortet ich so ruhig es nur ging mit: „Die Freude ist ganz meinerseits...Till.",und schenkte ihm auch ein kleines Lächeln.Mein Onkel wusste garnicht was los war und musterte uns nur mit einem fragenden Blick. „Wollen wir rein gehen?", übernahm Thomas das reden und unterbrach  somit unseren Blickkontakt.

Mein Onkel ging voraus,Till und ich hinterher.Drinnen angekommen wieß mein Onkel mich an doch bitte alles für das tätowieren bereit zu machen.So nett wie ich eben war tat ich dies  auch.Als ich fertig war ging ich wieder zu den anderen beiden und musste feststellen dass mein Onkel garnicht im Raum war.Till war gerade  dabei unsere kleine Galerie mit Fotos unserer besten Werke zu bewundern.Besonders lange hielt er bei einen von meinen Tätowierungen an. „Sag mal,arbeitest du hier? Denn so weit ich erkennen kann ist das dein Name unter diesem Bild." Sagte er und deutete auf das vor ihm liegen Foto.Es war eines meiner größten und besten Werke die ich bis jetzt  tätowiert hatte.Darauf zu erkennen war meine beste Freundin die sich seitlich von ihrer Hüfte bis hinunter fast zum Knie von mir tätowieren lassen hatte.An der Hüfte begann es mit einer großen Blume und ging weiter mit einem Auge,in welches ich eine Uhr eingebaut hatte.Darunter wieder zwei Blumen und ein Kompass.Das ganze hatte eine große Bedeutung für sie welche ich aber nicht preisgeben werde.Ich finde es wunderschön und bin selbst auch ein wenig stolz darauf dass ich das wirklich so toll hinbekommen hatte.

„Ja über den Tag arbeite ich hier bei meinem Onkel und Abends arbeite ich dann im Restaurant wo du mich letztens gesehen hast.Tut mir wirklich nochmal  leid das ich dein Hemd ruiniert habe." ,entschuldigte ich mich nochmals. „Wow zwei Jobs gleichzeitig? Straffer  Zeitplan kleines.Dann ist das also dein Werk?" Fragte er sehr interessiert. „Das habe ich gemacht ja,es ist das beste was ich jemals tätowiert habe.Noch dazu ist das meine beste Freundin der ich das machen durfte und das bedeutet mir sehr viel.",erklärte ich ihm. „Da kann man ja fast schon neidisch werden bei deinem Talent.Das sieht wirklich sehr gut aus.",sagte er und entlockte mir dadurch ein breites  Grinsen. „Welch Ehre das von ihnen zu hören,Herr Lindemann." lachte ich. „Ohh bitte nicht so förmlich aber es ist auch einfach die Wahrheit.Sehr beneidenswert diese Kunst."

So langsam fragte ich mich wo eigentlich mein Onkel steckte.Nicht das ich das Gespräch mit Till nicht genoss,eher im Gegenteil aber er war jetzt wirklich schon sehr lange weg.

Till  wollte gerade zu einem Satz  ansetzen, da kam auch schon mein Onkel um die Ecke. Wenn man vom Teufel spricht. Oder denkt besser gesagt. „So Till, entschuldige mich für das warten aber ich musste noch kurz etwas klären.Wollen wir dann anfangen?",äußerte mein Onkel sich.Thomas schob Till schon förmlich in Richtung des Raumes wo er gleich Tätowiert werden würde.Ich fühlte mich gerade nicht sonderlich  erwünscht und war schon dabei mich umzudrehen und zu gehen, als ich etwas hörte  wovon ich niemals gedacht hätte es jemals zu hören.

„Ich möchte aber das sie mich tätowiert."

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