Kapitel 15.

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Tills Sicht:
Hörbar atmete sie aus. Ich bin ehrlich, ich hatte gerade ein wenig Angst vor dem was gleich kommen wird.

„Till was hast du gemacht? Das war doch eben noch nicht da?", fragte sie mich besorgt und ich konnte sehen, wie sich die Tränen in ihren Augen sammelten. Langsam kam sie auf mich zu und zog meinen T-Shirt Ärmel nach oben, um einen besseren Blick auf meinen Verband zu haben.

„Bitte sag mir es ist nicht das was ich denke Till."

Jessicas Sicht:
Unglaubwürdig schaute ich ihm in die Augen, während meine Hand monoton vorsichtig über seinen Verband fuhr.

„Es tut mir leid aber ich musste es machen. Ich konnte das nicht mehr. Es tut mir so unendlich doll weh, was du gerade für leid erfahren musst und das zum wiederholten Male in deinem Leben und dann komme ich und bemerke nicht, wie unwohl du dich auf einmal fühlst und was für eine Angst du vor mir hattest.", sprudelte es nur so aus ihm heraus und seine Stimme hörte sich gebrochen an.

„ Oh man Till. Das ist doch aber kein Grund deine wunderschöne Haut zu beschädigen. Was machst du denn nur für Sachen?", sagte ich zu ihm und meine Tränen konnte ich mittlerweile auch nicht mehr aufhalten. Er sollte sowas nicht tun und erst recht nicht wenn ich der Grund dafür war.

Tills Sicht:
Ich wusste das Jessi es garnicht toll fand was ich gerade mit mir gemacht hatte, aber ich habe keinen Ausweg mehr gefunden. Die Schuldgefühle plackten mich in diesem Moment viel zu sehr.

„Ich hätte dich nicht einfach wegstoßen sollen... es tut mir leid." , fing sie jetzt an unter Tränen zu erzählen und ich wusste das sie jetzt Schuldgefühle hatte.
„Du brauchst dich dafür nicht zu entschuldigen meine Kleine.", flüsterte ich beruhigend und ging ein Schritt auf sie zu. Ich legte meine Hände  vorsichtig an ihre von tränen nasse Wange und hauchte ihr einen zarten Kuss auf die Stirn.

„Warum hast du denn nichts gesagt? Ich hätte sofort aufgehört dich zu berühren.", fragte ich sie während ich Jessi jetzt langsam in meine arme zog und fühlen konnte wie sie sich nun endlich entspannte und ein wenig zu ruhe kam.

„Ich weiß es nicht. Ich bekam flash backs und ich war wie versteinert. Vielleicht hatte ich aber auch ein wenig Angst vor deiner Reaktion, wenn ich abgebrochen hätte." , sagte sie und konnte doch noch ein leises Schluchzen ihrer Seits wahrnehmen.

Auch mir trieb es langsam die tränen in die Augen. Ich wollte nicht, dass sie in irgend einer Art und Weise Angst vor mir oder meiner reaktion hatte. Denn genau das brauchte sie auch nicht zu haben. Ich würde immer ein „Nein" akzeptieren so wie ich es bei den ganzen anderen weiblichen Wesen vor ihr auch immer getan hatte.

„Du kannst immer nein sagen, wenn du etwas nicht möchtest oder dir etwas nicht gefällt. Ich bin der letzte der dich dafür verurteilen würde und ich möchte das du dir es für die Zukunft merkst.", versicherte ich ihr und spürte ein nicken an meiner Brust.

„Tut mir leid, dass ich dich so eingeschätzt habe Till." , sagte sie mir mit zerbrechlicher Stimme. „Hör jetzt auf dich zu entschuldigen. Du hast doch garnichts falsch gemacht." , erklärte ich Jessi und musste dabei ein klein wenig lachen.

Jessicas Sicht:

„Sorry." , sagte ich ihm noch ein letztes Mal bevor auch ich ein wenig lachen musste.

„Wie spät ist es eigentlich?", fragte ich Till denn mein Zeitgefühl war komplett im Arsch und ich hatte keine Ahnung wie spät es ansatzweise sein könnte.

Ich konnte spüren wie er einen Arm, der um mich gelegt war, losließ um sein Handy aus seiner hinteren Hosentasche zu ziehen. „Gerade mal um 9 Uhr." , antwortete er und steckte sein Handy wieder weg.

Der Tag hat gerade erst begonnen, aber so viel geweint wie heute hatte ich schon lange nicht mehr.

„Was machen wir jetzt?" , fragte ich ihn.

„Ich weiß es nicht. Was auch immer du möchtest.", antwortete er mir.

„Musst du nicht auch Arbeiten oder so was? Immerhin war das ja jetzt nicht geplant das du mich rettest. Also hoffe ich.", versuchte ich meinen Sarkasmus ein wenig zurück zu bringen.

„Eigentlich hätte ich ein paar Meetings und sowas gehabt, aber die waren eh nicht so wichtig. Da hab ich abgesagt." , sagte er mir und schon fühlte ich mich wieder schlecht. Ich wollte nicht das er wegen mir seine Arbeit sausen lässt.

Wie als könnte er in meinen Kopf gucken antwortete er mit „Hey hör auf dir Gedanken darüber zu machen das ich meine Arbeit sausen lasse. Du gehst im Moment einfach vor." , ich fühlte mich trotzdem schlecht.

Ein Blick aus dem Fenster, zeigte mir den Regen der gegen das Fenster prasselte und schöne kleine Muster am Glas entlang zeichnete.

Ich wollte gerade nichts lieber, als mich auf die Couch zu pflanzen, mich an Till heran zu kuscheln und einen Film zu schauen.

Genau das schlug ich ihm auch vor und wenige Augenblicke später, befand ich mich mit dem Rücken an Till gekuschelt, mit einem Tee in der Hand auf der Couch.

Einen gescheiten Film zu finden, machte die ganze Sache nicht besonders einfach, aber nach ein paar Minuten, konnten wir uns auf etwas einigen, was unser Interesse Weckte.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 15 ⏰

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