Ich biss von dem Wrap ab, und sie löffelte erstmal die Bohnen in der Bowl zur Seite.
„Muss ich immer pupsen davon", erklärte sie. Na toll, wusste ich das jetzt auch.
„Wie heißt du denn eigentlich?" fragte ich, während ich mich über das Fett, das aus dem Wrap tropfte, ärgerte.
„Liz", sagte sie „Und du?"
„Jana", antworte ich, „Aber du kannst gerne weiter Mistress zu mir sagen, wenn du auf sowas stehst."
„Und wie alt bist du jetzt wirklich, Jana?"
„Naja, so wie du aussiehst, könnte ich deine Mutter sein."
„Haha", lachte sie, „da müsstest du aber mindestens schon vierzig sein. Und das kriegst du sicher nicht hin."
Okay, dachte ich, aber ich bin auf den Weg dorthin.
„Zweiunddreißig", antworte ich, „Und du?"
„Zweiundzwanzig", kam es zurück.
„Siehst aber aus wie zwölf!"
„Absicht", erwiderte sie grinsend. „Was studierst du?"
„Soziologie. Hab ich schon mal gemacht, vor vier Jahren, bin aber nicht fertig. Also mach ich es jetzt, bevor ich noch dement werde und mir nichts mehr merke. Und was du?"
„Postkoloniale Studien. Fortsetzung zu den Gender Studies."
„Was ist denn das, um Göttins Willen?"
Sie erklärte es mir. Ich verstand kein Wort davon.
„Also auch kein Brotberuf", stellte ich fest, um mir weitere unnötige Erklärungen zu ersparen.
Mein Wrap war aufgegessen, sie puhlte noch immer in ihrer Bowl herum. Meine Finger trieften vom Fett des Wraps und ich suchte nach einer Serviette. Fand aber keine. Vergessen. Was jetzt?
„Hast du ein Taschentuch?", fragte ich sie, aber sie schüttelte nur den Kopf. Ich hielt die fettigen Finger hoch, sah mich am Nebentisch nach einer Serviette um. Dort war aber auch keine.
Da griff sie nach meiner Hand, führte sie zu sich über den Tisch und steckte sich meinen kleinen Finger und dazu meinen Ringfinger in den Mund. Erst saugte sie an den Fingerkuppen, dann schob sie meine Hand tiefer in ihren Mund, leckte meine Finger weiter und sah mir dabei in die Augen. Ich ließ sie und plötzlich waren ihre Lippen bis zu den großen Fingerknöcheln vorgedrungen, meine beiden Finger komplett in ihrem Mund und dann streckte sie noch ihre Zunge raus und fuhr damit über ein gutes Drittel meiner Handfläche. Dabei sah sie mir die ganze Zeit in die Augen. Und ich in ihre. Ich hörte wie sie leicht würgte und schluckte, spürte ihr Saugen nicht nur auf der Hand, sondern wie einen Stromstoß den Arm hoch, durch die Achsel und mitten in meine Brustwarze.
Ich zog die Hand weg und hielt erst die beiden abgeleckten, Finger hoch, dann die beiden anderen, noch fettigen. Mal sehen, wie weit sie geht, dachte ich, hier mitten in einem vollbesetzten Straßenlokal.
Sie zog sich tatsächlich auch noch Mittelfinger und Zeigefinger rein, wieder bis zum Anschlag und ich drückte nun ein bisschen auf ihren Zungengrund und sie würgte und schluckte noch mehr, aber kotzte trotzdem nicht auf den Tisch. Das hätte gerade noch gefehlt, wir erregten jetzt schon Aufsehen genug. War mir aber egal. Ihr auch. Ich entzog ihr die Finger wieder und hielt nun den Daumen hin.
„Kannst du selber machen!", grinste sie frech, griff nach ihrem Rucksack, hauchte mir einen Kuss auf die Wange, sagte: „Danke für die Bowl, Mistress!", und haute ab. Ließ mich einfach da sitzen, alleine mit unserem grinsenden Publikum und ich wusste noch nicht mal ihre Handynummer.
Biest, dachte ich und leckte meinen Daumen ab.
DU LIEST GERADE
Jana und Liz - Teil 1: Erste Begegnung
Chick-LitDie erfahrene Jana trifft auf die zehn Jahre jüngere Liz. Liz ist submissiv und sucht eine Herrin, Jana ist dominant. Aber sowohl auf Janas wie auch auf Liz' Vergangenheit liegen dunkle Schatten. Zwischen den beiden Frauen entwickelt sich eine Bezi...