2. Dezember | Plan

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Unterdessen bei den Säulen:

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Mit einer Sache hatten die Säulen Recht gehabt: Anscheinend liebte Mitsuri Weihnachten wirklich sehr, nicht zu verwechseln damit, dass sie besessen war. Noch bevor sie völlig durchgefroren wieder bei Giyu und Sanemi im Schmetterlingsanwesen ankamen, hatte Mitsuri schon so ziemlich alles, was rot, gold, silber, glitzernd, funkelnd, nach Zimt oder Weihnachtsbaum roch oder in irgendeiner Weise mit Weihnachten zusammenhing, herausgekramt.

Sie begann das Gebäude in ein Winterwunderland zu verwandeln. Damit war gemeint, dass sie glücklich durch das gesamte Haus hüpfte (auch in die Räume mit den von Kampf verwundeten Dämonenjägern darin) und alles mit Deko-Zeug beklebte – und einer Menge Glitzer.

Dabei sang sie die ganze Zeit die verschiedensten Weihnachtslieder, sodass selbst die Schmetterlingsmädchen, die nicht viel hinterfragten, ihre Köpfe verwundert zur Säule der Liebe drehten und beobachteten, wie sie einen verletzten Dämonenjäger nach dem anderen mit ihrem Gesang aufweckte.

"Wenn ich hier alles dekoriere, werden sie glücklich und werden dann auch schneller gesund! Also, freut euch, denn bald ist Weihnachten-..."

"MITSURI."

Plötzlich knallte Shinobu die Tür mit einem gezwungenen Lächeln auf. Ihre lila-violetten Augen funkelten, als wäre sie bereit, Mitsuri notfalls eine zu verpassen. Mitsuri hörte abrupt auf zu singen und ließ vor Schmerz sogar ihre selbstgebastelten Papiersterne, die sie gerade an die Fenster hängen wollte, fallen.

Shinobu's Augenlider zuckten, während sie weiterhin versuchte, eine freundliche Miene zu behalten, was allerdings mehr als gruselig aussah.

"Dein Weihnachtswahn geht zu weit! Du holst uns hier noch die Dämonen ins Haus!"

Wahrscheinlich hätte sie alles getan, nur um Mitsuri vom Singen abzuhalten.

"Aber Shinobuuuu..."

Wimmerte Mitsuri und ließ nun auch noch den silbernen Glitzer fallen, der sich als eine funkelnde Pfütze auf dem Boden verteilte.

Doch das schien Mitsuri gar nicht zu bemerken, Shinobu allerdings schon, die auf einmal den Anschein machte, als wäre sie nun endgültig bereit, Mitsuri mit einem ihrer unzähligen Gifte kaltzumachen.

"Shinobu, weißt du es denn gar nicht?"

Mitsuri hob belehrend den Finger, nicht bereit, sich von ihrem Weihnachtstrip auch nur eine Sekunde lang abbringen zu lassen.

"Es ist bewiesen, dass Menschen, die früher beginnen, für Weihnachten zu dekorieren, deutlich glücklicher sind! Und ich will doch, dass ihr alle glücklich seid!"

Sie lächelte zuckersüß, bevor sie sich bückte, um ihre heruntergefallenen Papiersternchen aufzuheben, wobei sie den silbernen Glitzer unbewusst über den ganzen Boden verteilte.

"Außerdem..."

Sie kicherte. "Wenn ihr alle glücklich seid, werdet ihr auch sicher mehr Erfolg bei den Missionen haben! Und wenn ihr genug arbeitet und gaaaanz viele Dämonen tötet, habt ihr an Weihnachten frei!"

Shinobu seufzte, als sie merkte, dass dies eine lange Diskussion werden würde. Stirnrunzelnd schüttelte sie den Kopf.

"Aber Mitsuri... Ob wir an Weihnachten auf eine Mission müssen oder nicht, da ausnahmsweise keiner dieser blutrünstigen Dämonen ihre Klauen in Unschuldige vergräbt, steht, egal was wir tun oder eben nicht tun, in den Sternen geschrieben!"

Doch Mitsuri konnte und wollte sie nicht mehr hören, da sie bereits damit beschäftigt war, den gesamten Glitzer auf den Boden durch das ganze Anwesen zu verteilen – unabsichtlich.

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