12. Dezember - Mattis

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"Yes! Ich hab dich rausgeworfen!", freut sich Jay, der soeben bei Mensch-Ärgere-Dich-Nicht Alina rausgeworfen hat. 

Ich bin mal wieder mit den Anderen, also Jay, Isi, Ben, Alina und Lena, im Jugendzentrum. Seit ich hier angekommen bin, habe ich noch kein Wort mit Jay über das alles gewechselt. Ich kann nicht sagen, ob ich es vermisse. Irgendwie tue ich es, irgendwie auch nicht. Vielleicht sollte ich mir echt langsam mal klar werden, ob ich das mit Jay denn jetzt probieren will. 

"Ähm. Ich muss auf Klo. Kommst du mit, Mattis?", fragt mich Jay. Etwas perplex laufe ich unter den vielsagenden Blicken der anderen mit Jay auf die Toilette. 

"Kannst du nicht alleine pissen?" Ich grinse und sehe mich um. Jay steuert zielsicher auf die Jungentoilette, zwischen der Mädchen- und der genderneutralen Toilette, an. Ich hatte kurz überlegt, ob ich vielleicht auf die genderneutrale Toilette gehen soll, aber weil Jay strickt auf die Jungentoilette zugegangen ist, bin ich ihm einfach gefolgt. 

"Haha.", erwidert er sarkastisch. "Doch, kann ich. Aber ich... Wollte mit dir reden..."

"Okay...?" Natürlich habe ich eine Vermutung, worum es gehen wird. Um uns. Genauer gesagt, darum, wie es denn jetzt weitergehen soll. Beziehung oder keine Beziehung.

"Ich denke, du weißt, wieso. Natürlich musst du noch nicht genau wissen, was du willst und fühlst, aber irgendwie... Ich mag dich halt, Mattis. Und es macht mich wahnsinnig, nicht zu wissen, wie du fühlst oder immer meine Gefühle zu verstecken.", setzt Jay an. Er lehnt sich gegen die Wand. Ich erkenne seine dünnen, hochgezogenen Augenbrauen durch den Spiegel vor uns. 

"Ich... Ich mag dich auch... Irgendwie... Ich weiß nicht genau, was ich fühle. Ich habe nie ein anderes Geschlecht als Jungs geküsst, also kann ich dir nicht sagen, wie es mit anderen wäre.", erwidere ich. 

"Würde es helfen, wenn wir...", setzt Jay leise an. "Sorry, nee, vergiss es. Sorry." Seine Wangen färben sich knallrot und er streicht mit seiner Hand durch seine rote Haarpracht. Zwei seiner Haarsträhnen fallen locker in sein Gesicht, was echt süß aussieht.

"Keine Ahnung... Vielleicht." Ich komme Jay etwas näher, sodass ich nur noch wenige Zentimeter von ihm entfernt bin. Unsere Nasenspitzen berühren sich und ich spüre seinen warmen Atem an meinen Lippen. Seine braunen Augen strahlen mich an und als ich meine Augen schließe, spüre ich auch schon seine Lippen auf meinen. 

Weil wir anders sind (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt