Chapter 3 | Omega

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[PoV Midoriya]

In den nächsten Tagen kam es verhäuft zu Überfallen im gesamten Dorf. Sogar vereinzelte Menschen wurden verletzt, wenn sie sich wehren wollten. Nur leichte Kratzer.

Doch keiner konnte sagen, um wen es sich dabei handelte.

Gerade saß ich unter meinem kleinen Stand und verkaufte dabei die Wolle, die ich geschoren hatte.

»Die Preise sind ja unerhört!« meckerte mich eine alte Dame unhöflich an.
»Versuchen Sie mit dem bisschen hier, sich irgendwie übers Wasser zu halten!«
»Eine richtige Unverschämtheit!«
»Sie müssen es ja nicht kaufen. Also hören Sie auf zu diskutieren. Ich will nur meiner Mutter vernünftiges Essen kaufen.«
»Frechheit!«
Sie drehte sich um und verschwand auch schon wieder.

»Was eine eingebildete Ziege.« murrte ich leise angepisst vor mich her.

Jedes Mal macht sie sowie auch andere mich und meine Mutter an, nur weil wir schwächer sind. Wir sind genauso Menschen wie ihr!

Wir sind vielleicht Omegas, aber wir sitzen immer noch im selben Boot!
Ich bin vielleicht Quirklos, aber dennoch Versuche ich genauso hier zu überleben wie ihr!

Nur wenig konnte ich am Tag verkaufen und den Rest, der noch da war, packte ich in meine große Tasche zurück und ging damit langsam durch das Dorf. Schaute mir noch die restlichen Stände an, was die noch zu bieten hatten.

Weil ich allerdings nicht viel Geld hatte und bald auch wieder die Steuerzahlung bevorstand, kaufte ich nichts und machte mich langsam auf den Weg nach Hause.

Mein Blick war überwiegend auf den Boden gerichtet, aber trotzdem erkannte ich plötzlich etwas am Waldrand und hob mein Gesicht.

Etwas rannte auf zwei Beine. Ich konnte es nicht erkennen.

Mit schnellen Schritten, lief ich auf den Wald zu und starrte hinein. Zwischen den ganzen Bäumen, konnte ich niemanden sehen. Nur stieg mir wieder dieser süßliche Duft in die Nase. Diesmal nur intensiver, als vorher.

Meine Nase rümpfend, ging ich langsam in den Wald, wusste selber nicht einmal, wo ich langlaufen musste.

Es schien aber, als würde ich dem Geruch verfolgen. Jedoch verstand ich nicht wieso.

Mit jedem Schritt, den ich machte, fühlte sich mein Verstand immer und immer schwerer an. Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen.

Als ich an einer kleinen Lichtung zum Stehen blieb, konnte ich erkennen, dass hier deutlich jemand gewesen sein musste. Ich erkannte eine kleine Höhle aus Ästen und Blättern. Nahe dem Fluss, welches mit einem kleinen Abstand zu hier, seelenruhig seine Wege streifte, hingen am danebenstehenden Baum, an den Ästen, einige teils kaputte Klamotten.

Mein Blick wanderte zu einem Busch mit kleinen weißen Blumen. Es war, als hätte es sich gerade leicht bewegt. Einen Wind konnte ich nicht spüren – kann aber auch sein, dass ich einfach gerade total neben der Spur war.

Der Geruch schien intensiver zu werden, je mehr ich mich diesem Gebüsch näherte. Als ich dann die Äste zur Seite drückte, blickten mich ein flammendrotes Augenpaar an, woraufhin mir Äste ins Gesicht geschlagen wurden.

Erschrocken wich ich zurück und ein knurren entwich meiner Kehle. Doch genau in dem Moment, verschwand auch schon dieser penetrante Geruch und es war, wie als würde ich aus meiner Trance aufwachen. Ich hielt mir ein wenig den Kopf, verstand überhaupt nicht, was abging.

Ein rascheln und ich sah, wie ein Junge mit stacheligen, blonden Haaren hinter dem Busch hervorkrabbelte und dann versuchte wegzurennen.

»Warte!« rief ich und lief diesem direkt nach.

Er war nicht besonders schnell, weshalb ich ihn am Handgelenk packen konnte.

Panisch zuckte er dabei und im nächsten Moment schlug er mit der geballten Hand gegen mein Gesicht.
Damit versuchte er, dass ich ihn losließ, doch hielt ich ihn trotzdem fest.

»L...los...loslassen!« fauchte er und war dabei komplett außer Atem.
»W-was machst du hier... alleine? Wer bist du?« wollte ich wissen, doch versuchte er sich weiter aus meinem Griff zu lösen.

An seinen Mundwinkeln sah man stark errötete Pusteln.

»Du isst die Dinger pur?!«

Überfordert starrte er mich an.

Gleich darauf, riss er seine Hand aus meinem Griff und bevor ich etwas dazu erwidern oder ihn wieder festhalten konnte, rannte er auch schon davon.

›Ein Omega‹, war mein einziger Gedanke. 

Lost King | DekuBaku | OmegaverseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt