Chapter 9 | Beta

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[PoV Midoriya]

Ich ging zu meiner Mutter, die vor dem Kamin auf dem kleinen Sofa saß.

»Mama...«, fing ich an und sie sah zu mir, während sie dabei war etwas aus der Schafswolle zu stricken.
»Ich denke, ich bin kein Omega. Nein, ich weiß, dass ich keiner bin.«

Sie schwieg mich an.
»Wie kommst du darauf... hattest du nicht deine Hitze bekommen?«
Ich schüttelte nur den Kopf.
»W...wie...?«, ihre Stimme Zitterte und sie legte ihr Gestricktes auf Seite. Dann stand sie auf.
»Du...d-du... du hattest es doch vor kurzem... sagtest du...«
»Weil ich dachte, ich bekomme es...«

Sie nahm mein Gesicht in die Hände und sah mich besorgt an.
»Hast du irgendwas wahrgenommen, was deine Sinne betäubt hat?«
Überfordert sah ich sie an.
»Nein« brummte ich leise.

Erleichtert atmete sie aus.
»Du bist ein Beta!«
Sie freute sich enorm und weinte deswegen. Dabei hielt sie sich die Hände ins Gesicht und schluchzte dabei.

»All die Jahre, diese Sorge um dich...«
»Ja...« flüsterte ich leise.
»Es tut ... m... mir s... so leid... hä... hätte ich es früher gewusst, d... dann wärst du nicht s... so disk...rimi..nier..t worden...«

Ihr schluchzen wurde lauter und ich hielt ihr ihr Stofftaschentuch hin.
»Du kannst doch nichts dafür...«

Nachdem sie sich die Nase geputzt hatte, nahm ich sie fest in den Arm.
»D...der Arzt sagte, dass du zu hundert Prozent ein Omega wirst... war das gelogen?«
»Mit hoher Wahrscheinlichkeit ja...«
»Aber wieso...?«

Ich atmete tief durch und flüsterte: »Mama...«,
Sanft strich ich ihr dabei mit der Hand über die Wange.
»Mach dir keinen Kopf. Jetzt brauchst du dir auf keinen Fall noch weiter Gedanken darüber zu machen, dass mir was passiert...«
Sofort nickte sie.

Immerhin kein Omega.
Und zum Glück kein Alpha.

Jackpot ein Beta zu sein!

Lächelnd sah ich zu ihr.
»Strick ruhig weiter, ich mach uns aus den Sachen die wir dahaben, etwas zu Essen«

»Danke, mein Schatz«

...
Später saß ich in meinem Zimmer am Boden und starrte an die kahle Wand.
»Beta...« sagte ich leise zu mir selber und musste lächeln.
»Immerhin sollen die Qualen dadurch verschwinden«

Zufrieden seufzte ich, als ich draußen laute Stimmen hörte und mich aufrichtete, um aus dem Fenster zu schauen.
Da ich aber nichts sehen konnte, musste ich aufstehen und öffnete dabei das Fenster.

Ich hatte perfekten Blick auf das Dorf und erkannte, dass jemand aus dem Königshaus dort zusein schien. Jedenfalls erkannte ich, dass sich einige Menschen niederknieten und nach einiger Zeit sich wieder aufrichteten.

Da sich die Person hinter den Häusern befand, konnte ich nicht erkennen wer es war. Trotzdem sah ich neugierig dorthin.

Keine Ahnung was da passierte, doch es dauerte mir zu lange, weshalb ich mich dazu entschied, doch einfach das Fenster zu schließen.

Doch genau in dem Moment, erkannte ich wen mit blonden, stacheligen Haaren, die zum Vorschein kamen.
Überrascht sah ich in die Richtung, doch dann war die Person wieder hinter den Bäumen verschwunden.

Weil sie danach erstmal wieder nicht zum Vorschein kam, lief ich aus dem Zimmer, die knarzende Treppe hinunter.

»Izuku...?«,
Während ich mir die Schuhe anzog, sah Mama in meine Richtung.

»Was h.... hast du vor...?«
»Muss mir nur eben was anschauen. Bin sofort wieder da.« sagte ich und öffnete die Tür.
»Schatz, warte!« rief sie noch und ich drehte mich um.

Sie legte mir etwas um den Hals.
Ein Schal. Aus unserer Schafswolle.

Ich lächelte sie an.
»Es wird kälter draußen«
»Danke« sagte ich leiser und lief dann auch schon raus ins Dorf zurück.

Dort waren noch einige Menschen unterwegs, die sich aufgeregt miteinander unterhielten. Viel konnte ich nicht verstehen, doch ich sah mich um.
Einige Soldaten waren auf Pferden noch zu sehen, doch diese ritten in enger Formation davon.

Ich verzog etwas die Augenbrauen.
»Hm...«

»Es tut ihr leid, wie wir hier leben müssen« hörte ich die bekannte Stimme von Ochako.
Sofort sah ich zu ihr.
»Wer?«
»Königin Mitsuki«
»Ach so«

Wieso dachte ich, dass da wer anderes sein könnte...? Ich hielt mir die Hand an die Stirn.

»Sie wollte uns persönlich mitteilen, dass der König unsere Steuern wieder erhöhen will«
»Nicht schon wieder! Der hat es doch schon vor zwei Wochen!«

Jeder um uns herum seufzte deswegen.

»Das ist das Problem. Der König hat bestimmt genug Geld, aber entscheidet sich einfach gegen unser Wohl! Er wollte uns doch ein besseres Leben bieten. Was macht er stattdessen?!«

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Lost King | DekuBaku | OmegaverseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt