Chapter 8 | Omega?

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[PoV Midoriya]

Die Tage verstrichen und man spürte allmählich, wie kalt es wurde.

Ein eiskalter Windhauch streifte mich, als ich gerade die Tür öffnete. Trotzdem schien die Sonne über das Land und durch den Frost, welches über Nacht sich auf das Feld legte, glitzerte es im Morgenlicht.

Die Welt kann immer wieder aufs Neue schön aussehen...

Mit dem bisschen Geld was ich hatte, ging ich ins Dorf und hoffte dort etwas Brot zu finden.
Die Leute sahen abwertend auf mich und murrten immer, wenn ich an denen vorbeilief.
Ich ignorierte das, blieb dann an einem Stand mit Backwaren stehen.
Auch hier sah mich der Verkäufer abwertend an.

»Glotz nicht so an. Sonst kannst du dir dein Geld woanders ausgraben« knurrte ich ihn an, woraufhin er nur »Dein Geld brauch ich nicht, scheiß Omega«

Ich zuckte nur die Schultern und ging weiter.

Ist mir doch egal. An Essen komme ich schon, und wenn ich an den Fluss zum Fischfangen muss. Besser das als gar nichts.

An den anderen Ständen machte ich einen großen Bogen, da diese mich genauso anstarrten, wie als wäre ich ein Ungeheuer. An den letzten Backwarenstand war dann mal ein etwas anderes Gesicht zu sehen.

»Izuku«, sagte die Verkäuferin lächelnd, als sie mich erkannte. Ochako. Eines der anderen Omegas, denen es in dieser Gesellschaft ebenfalls schwerfiel, sich über das Wasser zu halten.
»Findest nichts besseres?« fing sie dann ein Gespräch an und ich schüttelte den Kopf.
»Omegas müssen zusammenhalten« sagte ich und gab ihr dann das Geld für drei Brote.

Sie lächelte lieb, sah dann auf das Geld.
»Ah, willst du einen lagern, für den Notfall?«
»Mmh«, machte ich nur nickend.
»Sicherheitshalber.«
Sie nickte und gab mir die drei Brote, die ich mir dann in die Tasche steckte.

»Wie geht's deiner Mutter?« - »Den Umständen entsprechend.«
»Ist dir aufgefallen, dass es weniger Überfälle auf das Dorf gibt?«
Ich nickte als Antwort.

»Ich würde gerne wissen, wer dieser Idiot war. Bestimmt so ein Handlager vom König oder so!«
»Wer auch immer es war, Hauptsache er lässt es jetzt sein.« brummte ich genervt.
»Da hast du auch wieder recht« kicherte sie unschuldig und ich sah sie nur kurz an.

»Sag mal, Izuku...«,
Ich schulterte gerade meine Tasche, damit es einfacher zu transportieren war.
»Hast du inzwischen deine Hitze mal bekommen?«
Wieder schüttelte ich den Kopf.

»Izuku! Du bist über sechszehn! Du bist überfällig!« - »Mir musst du das nicht sagen.«
Sie seufzte.

»Sicher, dass du ein Omega bist?«
Blinzelnd sah ich sie an...

...
»Immerhin hat es für zwei Brote gereicht...« sagte ich zu Mama, als ich zuhause wieder ankam und sie nickte etwas.

Ich zog mir meine Schuhe aus und hing die Jacke an die Garderobe. Irgendwie hatte ich ein mulmiges Gefühl im Bauch. Aber so wie meine Mutter den Zustand vor ihrer Hitze immer beschrieb fühlte es sich nicht an.

Nur war es irgendwie seltsam darüber nachzudenken, was Ochako gesagt hatte. Bin ich denn nun ein Omega oder nicht? Ich weiß, dass Alphas auf die Pheromone von Omegas eingehen und Ochako ist ein Omega, doch ich reagiere nicht auf sie. Auf keinem Omega. Aber wenn ich ein Beta währe... wäre das das Beste überhaupt.

Mein Leben lang hätte ich mich darauf hingearbeitet ein Omega zu sein, wurde diskriminiert und verflucht deswegen. Musste meiner Mutter zusehen, wie sie unter ihrer Hitze litt und hatte selber Angst davor, wenn es soweit war. Vom Arzt bekam ich bestätigt, dass ich eigentlich ein Omega war...? War das ein Irrtum? Hat er das Absichtlich gemacht um mir und meiner Ma zu schaden? Ist ja nicht so, dass meine Mutter schon ihr Leben lang unter dieser Folter litt, muss man dann auch noch mich da mit reinziehen, damit sie vor Sorge fast umkommt, wenn mir was passiert...

Ich ging zu meiner Mutter, die vor dem Kamin auf dem kleinen Sofa saß.
»Mama...«, fing ich an und sie sah zu mir, während sie dabei war etwas aus der Schafswolle zu stricken.
»Ich denke, ich bin kein Omega. Nein, ich weiß, dass ich keiner bin.«

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Lost King | DekuBaku | OmegaverseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt