Chapter 10 | Böse Wörter

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[PoV Midoriya]

»Kannst du aufhören m...mich zu nerven?«
Die Stimme des Blonden zitterte.
»Tut mir leid... aber ich will dir helfen. Außerdem muss ich aufpassen, dass du nichts anstellst.«
»Was soll ich anstellen?!«

Ich seufzte leise: »Etwas klauen. Du weißt, dass das nicht schön ist«
»Lass mich doch!« fauchte er mich an.

»Sicher, dass du nicht zu mir und meiner Mutter willst? Wir können dir ein besseres Leben bieten, mit Dach übern Kopf und du kannst legal ans Essen kommen, wenn du uns hilfst die Wolle und das Weizen zu verkaufen.«
»ZUM TEUFEL MIT DIR!«

Ich ließ es einfach über mich ergehen.

»Ich zwinge dich ja nicht« meinte ich leise.
»Halt einfach deine Klappe!«

Er wohnt völlig abgeschottet von allem und jedem. Er hat kaum bis keinen Kontakt zu irgendeinem Menschen. Und trotzdem besteht sein Wortschatz überwiegend aus irgendwelchen Schimpfwörtern und Beleidigungen. Mysteriös.

Ich starrte ihn an, während er dabei war eines der Äpfel zu essen, welches er ganz bestimmt aus unserem Garten hatte.
»WAS?!« fauchte er.
»Nichts!«
Er murrte.

Ich bin mir super sicher, dass seine Aggressionen eher damit zusammenhängt, dass er Angst hatte. Denn dies konnte ich wahrnehmen.
Aber wieso kann ich es als Beta wahrnehmen?
Oder ist seine Angst so stark, dass es sogar Betas möglich ist, dies wahrzunehmen?
Er zitterte und wenn ich seine Gedanken lesen könnte, währe ich mir sicher, dass er sagen würde, dass ich verschwinden soll.

Irgendwas sagte mir aber, dass ich ihn nicht alleine lassen sollte.
Vor allem, weil er scheinbar auch all die Jahre alleine war.
So sieht es jedenfalls für mich aus.

»Sag mal«, fing ich an und rieb mir leicht über den Arm, als ein kalter Luftzug durch die Haare streifte.
»Wieso lebst du hier...-?«
»Was juckt dich das?«
»...- so alleine?«
»Was juckt dich das?« wiederholte er seine Frage fauchend.
»Ich bin nur neugierig...«

Tief atmete ich durch.
»Juckt dich trotzdem nicht.«

»Wurdest du von den anderen Menschen aus deinem Dorf diskriminiert, weil du ein Omega bist?« fragte ich vorsichtig nach.

»Keine Ahnung was du von mir willst.«
»Ob du benachteiligt wurdest«
»Weiß ich doch nicht!«

Verwundert verzog ich meine Augenbraue.
»Wie lange lebst du schon so?«
Er zuckte die Schultern.
»Lange?«
Langsam nickte er.

»Du weißt es nicht oder?«
Wieder nickte er.
Langsam seufzte ich. Mehr werde ich mit Wahrscheinlichkeit nicht aus ihm bekommen.

Als ich mein Blick auf den, halb hinter den Bäumen versteckten Hügel richtete, bemerkte ich, wie dieser schon komplett in Schatten gelegt war. Gleich wird es dunkel werden, also stand ich auf.

»Tut mir leid... es wird gleich dunkel, deshalb werde ich besser nach Hause gehen«

Er sagte nichts, saß einfach nur da und starrte auf seine Hände.

Leise seufzte ich wieder und nahm meine Tasche.

»Gute Nacht« sagte ich noch bevor ich langsam in die Richtung ging, wo ich inzwischen wusste, dass ich so nach Hause kam.
Doch ich war womöglich keinen Meter entfernt, als ich etwas hörte.

»Ich weiß wirklich nicht, wie lange ich schon so lebe...« sprach Katsuki leise.

Verwundert sah ich zu ihm.
»Irgendwann wurde ich wach und lag voller Blut am Boden eines Maisfeldes. Ich war noch sehr klein. Vier oder so... aber wo ich vorher war oder wieso ich niemanden hatte, wusste ich nicht«

Geschockt sah ich zu ihm.

»Jetzt echt?«
Er nickte deswegen.

»...und dann... ja dann... keine Ahnung... ich weiß nur... dass ich in einem Stall von einem alten Mann aufwachte...«

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🥠

Lost King | DekuBaku | OmegaverseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt