Kapitel 56

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*Buck*

Wir stiegen aus. Sofort lief ich Mel hinterher und hielt sie auf. ,,Was ist los?" fragte ich sie. ,,Nichts. Mir gehts gut." antwortete sie. ,,Von wegen dir geht's gut. Du kannst mit mir reden, Meli." versuchte ich auf sie einzureden. ,,Meine Schwester, Maria, wir nannten sie alle nur Mary."fing sie an. Mittlerweile standen auch die anderen um uns rum. ,,Meine Schwester und ich sind damals immer mit unseren Jungs auf den Motorrädern rumgefahren. Einfach los..  Ein LKW Fahrer, völlig betrunken. Er hatte mehr als 2 Promille. Es war mitten aufn Flachenland. Und es dauerte sehr lange bis ein Rettungswagen kam... er kam zu spät." erklärte Mel. Sie hatte offensichtlich damit zu tun, nicht in Tränen auszubrechen. ,,Aber wir kamen rechtzeitig. Und die Frau gerade hatte kaum eine Chance." erklärte Hen. ,,Ich weiß. Es sah aber genauso aus wie damals." sprach Mel. Die anderen nickten und gingen. ,,Es tut mir wirklich leid wegen deiner Schwester." sprach Eddie sein Beileid aus. ,,Danke Eddie." bedankte sich Mel und ging zu ihrem Spind. ,,Kommst du?" fragte Eddie an der Treppe. ,,Geh schonmal. Ich komm gleich nach." sagte ich. Eddie nickte und ging. Ich ging zu Mel. Sie hatte ihr Armband in der Hand. ,,Lass mich raten, das Armband ist von deiner Schwester?" fragte ich vorsichtig. Mel nickte. ,,Das hatte sie mir ein Tag vorher geschenkt." erzählte sie. ,,Aber es sieht schön aus." sagte ich. ,,Ja oder? Sie war ein kreativer Mensch. Sie hat gerne gemalt und gebastelt und sowas halt." antwortete Mel. Es war schön etwas über ihre Schwester zu erfahren. ,,Maria wollte auch immer Feuerwehrfrau werden." erzählte Mel. ,,Bist du deswegen zum LAFD gegangen?" fragte ich. ,,Deswegen auch. Aber ich bin gegangen weil ich es selber wollte. Nicht dass du denkst ich folge nur den Träumen meiner Schwester." sagte sie und lachte ein wenig. ,,Sie wäre sicher stolz auf dich." sprach ich. Es herrschte eine Stille. Eher unangenehm, aber ich wusste nicht warum. ,,Nein. Wäre sie nicht." entgegnete sie dann. ,,Wieso nicht?" fragte ich vorsichtig. ,,Sie würde mich hassen für das was ich mache. Außerhalb vom Job." erklärte sie. Mel sah nicht so aus als würde sie weiter darüber reden wollen, also ließ ich es dabei.

Die Schicht war vorbei und Eddie und ich fuhren gerade zu ihm nach Hause. Ich hatte Mel die restliche Schicht nicht mehr darauf angesprochen.
Als wir durch die Haustür traten, glitzerte uns schon der Weihnachtsbaum im Wohnzimmer entgegen, den Chris und Carla gerade fertig geschmückt hatten. ,,Oh wow.." murmelte Eddie als er den Weihnachtsbaum sah. ,,Es musste gemacht werden. Das ist ja ein Verbrechen, dass du immer noch nicht dekoriert hattest." sprach Carla. ,,Ich hatte es heute vor." antwortete Eddie. ,,Wir können es wieder abbauen und dann kannst du es selber wieder dekorieren." scherzte Carla. ,,Lass mal. Wir haben noch was vor." sagte Eddie.
Nachdem Carla nach dem Essen ging, ging Chris in sein Zimmer und Eddie und ich setzten uns auf die Couch und schauten Fernsehen, bis es irgendwann an der Tür klingelte. Eddie stand auf und ging zur Tür und kam mit Chimney und Jee wieder. ,,Onkel Buck!" sagte Jee glücklich als sie mich sah. Chim überreichte mir Jee und stellte ein Rucksack ab, bevor er weiter redete. ,,Ich hol sie in etwa 2 Stunden wieder ab. Ich brauch euch ja nicht erklären wie man mit einem Kind umgeht oder?" fragte Chim. Wir schüttelten den Kopf. ,,Gut." murmelte Chim. ,,Hab Spaß und mach was Onkel Buck und Onkel Eddie sagen okay?" erklärte Chim seiner Tochter. ,,Okay." sagte Jee. Chimney winkte kurz und ging dann. ,,Spielen?" fragte Jee. ,,Okay. Ich bin gleich wieder da, fangt ihr schon mal an." sagte ich kurz, setzte Jee ab und ging.

*Eddie*

,,Onkel Eddie?" fing Jee an. ,,Warum hast du keine Frau?" fragte sie dann. ,,Weil ich schwul bin." antwortete ich. ,,Was bedeutet das?" hakte sie nach. ,,Dass ich Jungs mag und keine Mädchen." erklärte ich ihr. ,,Und warum hast du kein Mann?" fragte Jee während Buck wieder ins Wohnzimmer kam. Ich sah Buck an. ,,Ich weiß nicht. Buck warum habe ich kein Mann?" fragte ich während auch Buck mich überrascht ansah. Ohne auch nur eine Antwort zu geben, ging er wieder.

Nach etwa 2 Stunden. Christopher schlief. Auch Jee schlief auf der Couch in Buck's Armen, welcher, wer hätte es gedacht, auch schlief. Gerade als ich mich wieder neben Buck auf die Couch gesetzt hatte, klopfte es an der Tür. Ich seufzte und stand wieder auf um die Tür aufzumachen. Chimney. ,,Hey Chim." begrüßte ich ihn und ließ ihn rein. ,,Ach was. Die beiden schlafen." stellte er erstaunt fest. ,,Wo ist denn eigentlich Chris?" fragte Chim. ,,In seinem Zimmer. Er schläft auch schon längst." erklärte ich. Chim ging zu Buck und weckte ihn auf. Ohne Jee zu wecken nahm Chimney sie auf dem Arm, schnappte sich den Rucksack und bedankte sich bei uns bevor er nach Hause fuhr. ,,Du warst wohl sehr müde, huh?" scherzte ich. ,,Ja ein wenig." antwortete er. ,,Dann lass uns doch auch ins Bett gehen. Chris schläft auch schon längst." sagte ich und legte meine Hand auf sein Oberschenkel. Hand in Hand gingen wir denn ins Schlafzimmer, zogen uns aus und gingen dann ins Bett.

You can have my back any dayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt