8 | Glücklich

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Ellamara
Volkan hatte seine Lippen zu einem dünnen Strich zusammengepresst, während er vorsichtig Salbe auf meine Wunde auftrug.

Ich beobachtete dabei die Falte die sich zwischen seinen Augenbrauen gebildet hatte, ehe ich ihm eine Haarsträhne hinter sein Ohr schob die sich wohl aus seinem Zopf gelöst hatte.

Volkans Augen fanden meine woraufhin ich ihm ein lächeln schenkte. „Mir geht's gut.", sagte ich und drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Wange. Er nickte langsam und allmählich wich die anspannung aus seinem Gesicht.

„Ich liebe dich.", flüsterte ich und schlang meine Arme dabei um seinen Hals. Seine Händen fanden dabei ganz automatisch meine Hüfte und umfassten sie. „Ich liebe dich auch, Baby.", er lehnte sich zu mir vor und küsste mich.

Ich spürte wie Volkans Hände langsam herunter wanderten, doch bevor das ganze ein weiteres mal ausartete, schob ich ihn grinsend von mir weg.

„Wir müssen langsam los.", übertrieben bedrückt sah er mich an, bevor er mir den Rücken kehrte, mich alleine im Badezimmer zurück ließ und in richtung Schlafzimmer verschwand. Hoffentlich um sich ein T-Shirt anzuziehen.

Ich richtete meinen Blick nach vorne und sah mich im Spiegel an. Mein Blick fiel jetzt ebenfalls auf meine Wunde. Vor Volkan würde ich nicht zugeben dass ich zugegebener maßen ein wenig nervös war, das Haus zu verlassen.

Es fühlte sich lächerlich an. Ich hatte mein leben lang Problemlos draußen herumlaufen können und mir war nie etwas passiert.

Zum falschen Moment, am falschen Ort. Das war es was ich mir immer und immer wieder in den Kopf rief.

„Ellamara?", sagte Volkan und hatte den Kopf durch die Tür gestreckt. „Kommst du?", ich nickte und lief an ihm vorbei um in meine Schuhe zu schlüpfen.

Ich drückte den Untergeschoss Knopf im Fahrstuhl und wartete darauf dass sich die Türen öffneten und wir uns so schnell wie möglich ins Auto setzten konnten.

Ich versuchte mein Tempo zu zügeln als wir in der Tiefgarage auf den SL zuliefen. Trotzdem war ich froh als sich der Ledersitz an meinen Körper schmiegte.

Ich war wohl nicht so unauffällig gewesen wie ich gedacht hatte denn Volkan schloss das Auto von innen ab sobald er den Wagen aus der Tiefgarage gelenkt hatte ehe er mir einen Seitenblick zuwarf.

„Ich pass auf dich auf.", sagte er und legte mir die Hand auf den Oberschenkel. „Ich weiß.", antwortete ich und verschränkte unsere Finger miteinander. „Können wir deine Musik hören?", wortlos gab er mir sein Handy und sagte mir das ich eine der neuen Audio-Dateien anmachen sollte.

Volkans Hintergrundbild sprang mir entgegen. Das Bild welches er damals beim Essen von mir aufgenommen hatte. Ich mit einem Weinglas in der Hand und seinen viel zu großen Bademantel an. Ich lächelte bei der Erinnerung.

Als wir endlich im Studio ankamen begrüßte mich Hakan mit offenen Armen. „Hey, wie geht's dir?", fragte er und löste sich von mir. „Baby, ich geh kurz zu Johannes.", unterbrach Volkan uns kurz und quetschte sich an uns vorbei.

Hakan zog mich rein und setzte sich aufs Sofa während ich meinen heiß geliebten Sessel in beschlag nahm. Sophie gesellte sich ebenfalls nach einiger Zeit zu uns. „Ihr habt bald eure Bachlor Arbeit oder?", ich seufzte. Bei all dem Stress hatte ich das leider total in den Hintergrund gestellt. „Welches Thema habt ihr?", fragte Hakan.

In dem Moment kamen Volkan und Johannes rein. Ich stand auf damit Volkan sich auf den Sessel setzten konnte und ich es mir auf seinem Schoß gemütlich machen konnte.

„Mein Thema ist „Zielgruppenmarketing für Immobilienunternehmen".", ich griff nach der Cola Flasche aus Volkans Hand und trank einen Schluck. „Keine Ahnung, was das sein soll aber ist bestimmt interessant.", sagte nun Mustafa der jetzt zur Runde hinzugestoßen war.

Wir redeten eine weile bevor die Jungs, um sich eine Zigarette zu Rauchen raus gingen. „Und alles gut bei dir?", fragte Sophie mich. „Ja, wie ich schon am Telefon gesagt hab.", beruhigte ich sie und griff nach ihrer Hand. „Aber ist bei dir alles gut? Kommt Sasan auch?", sie zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Ich hoffe es. Ich würde gerne mit ihm über alles reden.", ich drückte ihre Hand.

Genau in dem Moment kam Sasan um die Ecke. „Wenn man vom Teufel spricht.", Sophie sprang sofort auf. „Sasan, mir tut das alles so leid. Ich weiß ich hätte ehrlich sein sollen zu dir und...", er unterbrach sie. „Sophie, es ist alles gut. Das heißt nicht, dass das ganze in Ordnung von dir war aber ich verzeih es dir. Ich hätte es merken sollen.", Sophie floss eine Träne die Wange herunter. „Dann ist alles gut zwischen uns?", fragte sie. Sasan Nickte und zog sie in eine Umarmung. „Ich wünsche Johannes und dir alles gute. Ich würde nie einem meiner Brüder oder dir sein Glück verwehren.", lächelnd stand ich auf. „Danke Sasan.", sagte Sophie.

Wir gingen zusammen raus zu den anderen. Sasan lief auf Johannes zu und umarmte ihn brüderlich. „Alles gut Bruder, alles gut.", hörte ich Sasan zu Johannes sagen. Ich strich Volkan über den Arm und grinste. Ich war Glücklich und wollte alles was passiert war einfach hinter mir lassen.

„Mädels wie wär's wenn ihr schon mal den Tisch deckt und wir gehen in der Zeit einkaufen?", schlug Mustafa vor. „Ich bleib auch hier.", sagte Volkan sofort und legte mir einen Arm über die Schulter. „Ich muss noch was fürs Album checken.", schob er als Erklärung hinterher. Ich war froh das er die ganze Sache für sich behalten wollte.

Wenige Minuten später hatten sich alle anderen auch schon auf dem Weg zum Einkaufen gemacht.

Sophie und ich deckten den Tisch und Volkan verschwand wirklich in seinem Büro bis die Jungs nach einiger Zeit mit einer menge Einkauf wiederkamen.

Wir Grillten zusammen während Volkans neues, noch unrealeastes, Album leise im Hintergrund lief.

Als es zu Dämmern begann kuschelte ich mich neben ihn auf das Palettensofa. Er zog mich sofort in seine Arme und begann mir leise die Texte ins Ohr zu singen während er mir hin und wieder ein lachen entlockte, in dem er ein paar Sätze abänderte.

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