Angst

10 | Überraschung

Ellamara
„Fertig!", rief ich und drückte daraufhin auf senden. Mein Vater hatte sich Glücklicherweise bereit erklärt meine Arbeit zu korrigieren.

Gestern hatten Sophie und ich noch den ganzen Tag geschrieben und heute waren wir fertig geworden. Sophie hielt mir ein Glas hin. „Na dann. Auf unsere Arbeiten.", lachend ließen wir die Gläser klirren.

„Ich schreib schnell Volkan.", sagte ich an Sophie gewand die allerdings gerade wild auf ihr Handydisplay einschlug. Was mich zögern ließ. „Alles okay?", fragte ich deshalb. „Ja, alles gut. Schreib ihm.", sagte sie grinsend.

Ellamara:
Fertig. Wann geht's
in den Urlaub? :)

„Wie wär's mit sofort?", erklang plötzlich eine mir sehr bekannte Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und da stand er.

Volkan trug eine kurze Leinenshort und dazu das passende Hemd. Ich rannte auf ihn zu und schlang meine Arme um ihn. „Baby...", sagte er und erwiderte meine Umarmung. „Was machst du hier?", fragte ich und löste mich ein Stück von ihm. „Sophie hat Johannes heute morgen geschrieben ob wir nicht vorbei kommen wollen. Sie meinte du wärst so gut wie fertig.", ich nickte und sah zu Sophie die einige Meter neben uns in Johannes Armen stand. „Danke.", sagte ich zu ihr.

„Als würde man nicht merken wie sehr du ihn schon nach 5 Stunden vermisst hast.", sagte sie lachend. „Und Volkan erst.", stimmte Johannes ihr zu. „Ich musste ihn nach einer Pause wecken und er hat ein Kissen umklammert als würde sein Leben davon abhängen. Ich weiß genau an wen du gedacht hast.", fügte er hinzu und entlockte mir so ein Lachen. „Schluss jetzt.", sagte Volkan dem das ganze mehr als unangenehm zu sein schien.

„Komm wir bringen deine Sachen ins Zimmer.", erst jetzt hatte ich die Tasche in Volkans Hand bemerkt. Ich schnappte mir seine andere Hand und zog ihn hinter mir her.

Volkan setzte sich auf den Rand des Bettes und zog mich zwischen seine Beine. Beinahe automatisch legte ich meine Arme um seinen Nacken und strich ihm eine Haarsträhne hinters Ohr. „Ich freu mich, dass du hier bist.", sagte ich und schenkte ihm ein Lächeln. Er war gerade nur ein kleines Stück kleiner als ich.

Statt einer Antwort lehnte er sich zu mir vor und versiegelte unsere Lippen miteinander. Der Kuss wurde intensiver bis er mich schließlich an meinen Hüften auf seinen Schoß zog. „Ich hab dich so vermisst.", flüsterte er zwischen zwei besonders heißen Küssen ehe er meinen Hals hinab wanderte. „Mhm, dass kann ich spüren.", brachte ich atemlos hervor.

Er reagierte sofort, hob mich mit Leichtigkeit hoch und legte mich zwischen den Kissen wieder ab. Seine Lippen wanderten dabei wieder zu meinem Mund. Ich schob meine Hände unter sein Hemd und strich sanft mit meinen Fingern über seinen Oberkörper woraufhin sich die Muskeln darunter auch schon anspannten. Mit meiner anderen Hand fing ich an Knopf für Knopf aufzuknöpfen.

Volkan löste sich einen Moment von mir und zog sich daraufhin erst sein und dann mein Hemd über den Kopf. Seine Augen wanderten über meinen Körper entlang. „Du bist so schön.", flüsterte er mir ins Ohr und brachte mir damit eine so große Welle an Selbstvertrauen. Und so machten wir weiter bis wir endlich wieder eins waren.

———

Abends gingen wir eine Runde spazieren.

Es tat gut mit Volkan problemlos draußen herum laufen zu können, ohne das ihn alle zehn Meter jemand erkannte. Unsere Hände waren miteinander verschlungen und hier und da drückte er mir immer wieder einen Kuss auf die Wange. „Es ist schön hier.", sagte ich und beobachtete eine Entenmama die ihre Kinder gerade dazu ermutigte ins Wasser zu springen. „Finde ich auch.", stimmte Volkan mir zu und folgte meinem Blick. „Ich bin froh, dass wir jetzt erst mal wieder ein bisschen Zeit für uns haben.", sagte er und zog mich mit sich auf eine Bank. „Ich auch. Ich könnte mich an solche Tage gewöhnen.", ich lehnte mich an ihn und er legte eine Hand um meinen Bauch. „Vielleicht noch mit einem Kinderwagen neben uns.", fügte ich leise hinzu.

Volkan spannte sich daraufhin sofort an. „Du bist aber nicht..?", ich lachte. „Nein, bin ich nicht.", ich drückte ihm einen Kuss auf die Wange und lehnte meinen Kopf an seine Schulter. Sofort entspannte er sich wieder. „Willst du keine Kinder? Ich meine, wir haben noch nie darüber geredet.", fragte ich zögernd und hatte ein wenig angst vor der Antwort. „Doch. Ich möchte aufjedenfall Kinder.", sagte er aber klang dabei nicht wirklich sicher. „Aber?", fragte ich deshalb. „Nicht unbedingt jetzt gerade. Ich bin gerade am Höhepunkt meiner Karriere und ich glaube nicht das ich gerade der Vater sein könnte den ich mir immer gewünscht hätte.", gestand er mir. Ich sah ihn an. Er hatte ein wirklich unsicheren Blick in seinem Gesicht. „Ich wollte dir damit keine angst machen Volkan. Ich möchte genau wie du erst einmal Karriere machen und dann können wir uns über Kinder unterhalten. Trotzdem freue ich mich schon wenn es denn dann irgendwann so weit ist.", sagte ich und der unsichere Blick verschwand nun ganz aus seinem Gesicht.

———

Als wir wieder zurück waren hatten Johannes und Volkan darauf bestanden für uns zu kochen. Sophie und ich deckten in der Zeit den Tisch. „Das riecht aber gut.", sagte ich und schlang die Arme um Volkans Hüfte. Eigentlich wollte ich nur Messer und Gabeln holen. „Weg hier.", meckerte Johannes. Lachend löste ich mich also und schnappte mir das Besteck.

„Jungs? Möchtet ihr auch Wein?", rief Sophie in die Küche woraufhin zustimmende laute heraus kamen. Ich schmunzelte und setzte mich auf meinen Platz.

Wenige Minuten später stellten die beiden endlich das Essen auf den Tisch.

„Ihr solltet wirklich öfter für uns Kochen.", sagte Sophie und schob sich eine weitere Gabel in den Mund während ich einen zustimmenden Laut von mir gab. „Wenn ihr danach aufräumt.", sagte Johannes daraufhin. „Ganz bestimmt nicht.", antwortete ich daraufhin und nahm ein großen Schluck aus meinem Weinglas. „Volkan ist der ordentlichere von uns beiden. Ihr kriegt das schon selbst hin.", schob ich hinterher und klopfte Volkan kurz auf die Schulter bevor ich wieder über meinen Teller her fiel.