Distraction / Lee Heeseung FF

1

Die Müdigkeit wurde immer stärker, das ich schon fast einschlief. Trotzdem versuchte ich meine letzten Kräfte zu sammeln, um meiner Koreanisch Lehrerin noch zuzuhören.
Mein Kopf aber sank trotz dessen auf meine Arme, welche auf dem Tisch ruhten. Ich hätte wohl letzte Nacht doch nicht aufbleiben sollen, um mit Ni-ki und Jake Videospiele zu spielen.
Meine Aufmerksamkeit und ich dösten weiter weg. Ich überlegte inzwischen schon, was meine Mutter zum Abendessen kochen würde.
Am liebsten wäre mir Tteokbokki.
Oder doch Reis mit verschiedenen Beilagen?

,,Y/n.'', wurden meine Gedanken durch ein lautes Flüstern neben mir, gefolgt von einem Finger stups in meine Seite unterbrochen.
Sofort hob ich meinen Kopf, und schaute auf meine Rechte Seite.
Sunghoon nickte in die Richtung unserer Lehrerin, und als ich mich zu ihr drehte, starrte sie mich mit hochgezogen Augenbrauen an.
,,Und was ist deine Antwort Y/n?'', fragte sie mich streng.
Ich wusste garnicht worum es ging, da ich fast eingeschlafen war, weswegen ich nichts außer ein ,,Uhmm'' rausbrachte.

Frau Lin stellte sich hinter den Lehrerpult, und lehnte sich mit ihrem armen daran an.
,,Aufstehen.'', forderte sie mich auf.
Ohne einen Moment zu zögern, stand ich mit gesenktem Blick von meinem Stuhl auf. Ich strich meinen Rock glatt, als Frau Lin wieder anfing zu sprechen.
,,Erst schläfst du fast in meinem Unterricht ein. Und jetzt weißt du nicht einmal die Antwort auf meine Frage. Was ist das für ein Benehmen?'', fragte sie mich sauer.
Mit immer noch gesenktem Blick sagte ich: ,,Tut mir leid Frau Lin. Es wird nicht nochmal vorkommen.''
Nachdem ich mich noch verbeugt habe, fing Frau Lin wieder an: ,,Das hoffe ich. Setz dich.", weswegen ich mich wieder auf meinen Stuhl setzte.

Aus meinem Augenwinkel sah ich, wie Sunghoon sich ein Lachen verkneifen musste, weswegen ich mit meinem Fuß gegen seine Wade tritt.
Ich hörte ein leises ,,Aah" von ihm, weswegen ich stolz lächelte.
Ich konzentrierte mich dieses Mal auf den Unterricht, und schrieb die wichtigsten Sachen in mein Heft mit, als es auch zur großen Pause klingelte.
Sofort packten alle ihre Sachen zusammen, um in die Pause zu gehen, genau wie ich, und Sunghoon neben mir.
Die ganze Klasse lies also ihre Taschen neben ihrem Tisch liegen, und Verliesen das Klassezimmer.

Sunghoon und ich standen ebenfalls auf, und Jay stand schon an der Tür, bereit um rauszugehen.
Wir drei verließen das Klassenzimmer, und gingen den Flur entlang, zu den Treppen, um runterzugehen, zur Cafeteria.
Bei den Treppen angelangt, entdeckte ich Jake und Heeseung, welche schon einige Stufen vor uns gingen.

Ich rannte zu den beiden, und wurde neben Jake langsamer.
,,Hi.", lächelte ich die beiden an.
Heeseung und Jake drehten ihre Köpfte zu mir, und als sie erkannten das ich es bin, lächelten sie mich ebenfalls breit an.
,,Hallo Y/n."
,,Hi.", begrüßten sie mich, als Jay und Sunghoon auch zu uns kamen.
Wir gingen also zu fünft zur Cafeteria, wo Jungwon, Sunoo und Ni-ki wahrscheinlich schon warteten.

,,Und dann hat Frau Lin y/n richtig angemeckert.'', erzählte Sunghoon lachend, während ich ihm einen bösen Blick zuschob.
Heeseung, Jay, Jake, Jungwon, Ni-ki und Sunoo, welche ebenfalls am Tisch in der Cafeteria saßen, lachten mit, nachdem Sunghoon zu Ende erzählt hatte.
,,Echt witzig bist du.'', sagte ich angepisst, weswegen die Jungs noch mehr lachten.
Ich verschränkte meine Arme vor meiner Brust, und schaute die Sieben nun sauer an.

Plötzlich tippte jemand von hinten meine Schulter an, weswegen ich mich zu der Person drehte, welche hinter mir stand. Es war Kyungmin. Mein fester Freund, mit welchem ich schon fast ein Jahr zusammen bin.
Er lächelte mich an, was ich ihm gleichtat.
,,Hallo Min.", begrüßte ich ihn.
,,Hi Babe.", sagte er, und schaute durch die Runde des Tisches, an welchen ich, wie fast immer mit Heeseung, Jay, Sunghoon, Jake, Jungwon, Ni-ki und Sunoo saß.

Doch Kyungmin sah die Jungs nicht wirklich freundlich an. Sein Gesichtsausdruck wurde irgendwie finsterer. Und als ich die anderen sieben ansah, lachten sie auch nicht mehr. Sie hatten Kyungmin entdeckt, und schauten ihn mit ebenfalls finsterer Miene an.
,,Uhm. Was ist los Kyungmin?", fragte ich, um die Situation aufzulockern.
,,Ich wollte mit dir sprechen.", sagte er, und schaute mich an.
,,Unter vier augen.", gab er dazu, und schaute wieder die anderen Sieben an.

Ohne noch einen Moment zu zögern, stand ich auf, nahm Kyungmin's Hand in meine, und schaute nochmal zu meinen Freunden.
,,Wartet nicht auf mich.", sagte ich, und lächelte alle einmal an, als ich mich umdrehte, und mit meinem Freund die Cafeteria verließ.
Auf dem Weg raus, spürte ich Aufjedenfall die Blicke der sieben auf uns.
Aber so war das immer.
Immer wenn Kyungmin dazu kam, wurden die Jungs still, und sie schauten sich böse an.
Warum aber, weiß ich nicht.

Jedenfalls ging ich mit Kyungmin zu irgendwelchen Spinden, in der Nähe der Schultoiletten.
Er lehnte sich an einen der Spinde, und schaute mich grinsend von oben bis unten an, während ich einfach vor ihm stand.
,,Was gib's?", fragte ich ihn.
Kyungmin aber antwortete nicht, und drückte seine Zunge gegen seine innere Wange, während er mir nun in die Augen sah.

Ich schaute ihn auffordernd an, als Zeichen, das er sprechen sollte, doch er kam mir näher, und legte seine Hand an meine halsbeuge.
,,Du siehst richtig heiss aus heute.", sagte er, und leckte sich über die Lippen, während er auf meine schaute.
Langsam kam sein Gesicht näher an meins, doch ich unterbrach das er weiterkam, da ich anfing zu sprechen.

,,Kyungmin. Du weißt ich mag das nicht in der Schule.", sagte ich.
,,Und ich habe dir oft genug gesagt, das es mir egal ist. Du machst was ich dir sage.", sprach er etwas lauter, und kam mir immer näher.
Doch da ich es wirklich nicht wollte, drückte ich ihn leicht an seiner Schulter weg.
Als er dann nach hinten taumelte, schaute er mich wütend an.
,,Y/n.", sagte er wieder lauter.
,,Was denkst du-", sprach er wieder wütend.
,,Was wolltest du mit mir besprechen?", unterbrach ich ihn stumpf.
Er schaute mir fassungslos, als auch wütend in die Augen. Ich erwiderte seinen Blick mit einem neutralen emotionslosen Ausdruck.

Kyungmin's Aggressionen überstrapazierten sich wohl langsam, da er hastig mein Handgelenk packte, mich hart gegen einen Spind drückte, und mir wieder sauer ins Gesicht sah.
,,Du kommst nach der Schule zu mir. Wir reden, und du musst mich belohnen, weil du dich wie eine Schlampe benimmst.", sagte er, und drückte mein Handgelenk fester.

Ich antwortete nicht, und schaute einfach in sein Gesicht.
,,Antworte.", sprach er laut.
Ich nickte nur langsam.
,,Nutz deine Worte.", machte er weiter.
,,Ja Kyungmin.", brachte ich heraus.
Danach lies er wieder locker, und tritt einem Schritt zurück.
,,17 Uhr bist du da.", sagte er streng.
Ich nickte nur wieder, als er sich umdrehte, und einfach ging.