Pyjamaparty

185 3 0
                                    

POV BELLA

Das erste Halbjahr neigte sich dem Ende zu. Die ersten paar Prüfungen wurden abgearbeitet und die Semesterferien standen vor der Tür.

Clara und ich hatten die Schulwochen gut überstanden und waren zufrieden mit unseren bisherigen Prüfungsergebnissen. Da die Ferien immer näher rückten, wurden die Unterrichtsstunden immer angenehmer und chilliger. Man sah nur noch Filme oder machte entspannten Schulstoff durch.

Außerdem stand die jährliche Übernachtungsparty in der Schule an. Jedes Jahr durften die Schüler der Abschlussklassen eine Pyjamaparty schmeißen. Dieses Jahr waren wir die Glücklichen.

,,Endlich, ich warte auf diesen Moment seit wir hier zur Schule gehen." Ich sah zu meiner Freundin rüber, welche mit ihren Schlafsachen vollgepackt die Schule anstarrte. Ich grinste.
,,Kaum zu glauben oder? Wir haben die Hälfte des Schuljahres schon geschafft. Dann gehts in die Uni." Clara blickte zu mir und ihr Blick veränderte sich. ,,Das heißt, unsere Wege trennen sich." Sie hatte Recht. Sie wollte in Harvard Medizin studieren. Ich wollte nach Oxford. Auch mein Blick änderte sich schlagartig.
,,Lass uns die restliche Zeit einfach genießen."

Wir betraten das Schulgebäude. Es war Freitag 16:30 Uhr. Alle Schüler hatten schon Schulschluss. Die einzigen die noch da waren, waren die Leute der Abschlussklassen.
,,Wo sind die Jungs?" Clara scannte die Umgebung nach unseren neuen Freunden ab.

Naja um ehrlich zu sein...
Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht was wir waren. Seit dem die Jungs bei uns waren, hatten wir sie nicht mehr gesehen. Sie waren sehr gestresst wegen ihrer Footballspiele, welche sich zum Ende des Halbjahres hin, vermehrten. Clara und Avon waren ständig übers Handy im Kontakt und wollten ihre Beziehung bald öffentlich machen. Die Zwei hat es ordentlich erwischt.
Bei mir und Ben herrscht jedoch Stille.

Wir gingen durch die Flure Richtung Turnhalle.
Nik und Valerie kamen uns entgegen.
,,Bella! Wie gehts dir?" Der Blondschopf zog mich in eine Umarmung. ,,Hey, ganz gut. Danke. Wie gehts euch?" Ich hatte keine Lust mit den Beiden zu sprechen, aber wollte nicht unhöflich sein. Nik hatte seinen Arm um meine Schultern gelegt und erzählte Einiges. Die Rothaarige grinste uns an, worauf ich innerlich die Augen verdrehte. Nik nervt mich tierisch!

,,Hey Leute!" Avon, mein Retter! Er gesellte sich zu uns und begann mit Nik zu reden, worauf hin er seinen Arm von mir nahm. Wir brachten alle gemeinsam unsere Sachen in eine Ecke und bereiteten unser Schlafsäcke vor. Im Turnsaal war schon einiges vorbereitet. Eine Tanzfläche mit riesigen Musikboxen. Einige Snacktische und sogar eine Fotobox.

Als keiner der anderen hinsah gaben sich Clara und Avon einen flüchtigen Kuss. Ich schmunzelte. Die Zwei waren unglaublich süß.

,,Wo ist eigentlich Ben?" fragte ich Avon. ,,Der kommt später." Ich nickte verstehend. Nik starrte mich mit seinen blauen Augen an. Ich konnte seinen Blick nicht definieren, aber er sah nicht erfreut darüber aus, dass ich nach Ben fragte.

Clara, Valeria und ich gingen zur Mädchentoilette um uns etwas frisch zu machen.
Meine beste Freundin und ich hatten gleiche Outfits gekauft. Eine rot, karierte Pyjamahose und dazu ein schwarzes, enges Oberteil mit einem schönen Ausschnitt. Wir besserten unser Alltagsmakeup auf und gingen wieder zu den anderen.

Auf dem Weg meinte Valerie:,,Mein Bruder steht auf dich." Ich antwortete:,, Ach was du nicht sagst." Sie grinste und meinte:,,Gib ihm eine Chance." Clara bemerkte meine sinkende Stimmung und meinte:,,Sie hat jemand anderen." Ich runzelte die Stirn.

Hab ich den wirklich einen anderen?
Ist da zwischen mir und Ben etwas?

Alle Schüler hatten gute Laune. Sogar unsere Lehrer, die normalerweise immer Spießer waren, tanzten und feierten.

Clara, Avon, Valeria, Nik und ich saßen um einen Tisch und stießen auf uns an. Auf der anderen Seite des Turnsaals konnte ich Ben erkennen. Er erhellte mit seiner Ausstrahlung den ganzen Saal. Ich konnte meine Augen gar nicht mehr von ihm abwenden. Er unterhielt sich mit einigen Jungs. Sein Lächeln brachte auch mich zum Grinsen. Neben mir nahm ich ein räuspern war. Nik.

,,Willst du tanzen?" Ich wollte nicht mit ihm tanzen. Keine Frage, aber irgendwie wollte ich mir auch die bevorstehende, komische Situation mit Ben ersparen. ,,Na gut."

Auf der Tanzfläche angekommen griff er sofort nach meinen Hüften und zog mich näher an sich. Ich legte meine Hände zögernd auf seine Schultern. Aus dem Augenwinkel konnte ich erkennen wie Ben Clara und die anderen begrüßte. Dann fiel sein Blick auf mich.

,,Und, schläfst du heute bei mir?" riss mich die Frage von meinem Tanzpartner aus den Gedanken. ,,In deinen Träumen vielleicht." Nik murrte beleidigt. Plötzlich tauchte hinter uns Benjamin auf. ,,Hey. Darf ich mir Bella mal kurz ausleihen?" Seine Stimme klang angespannt. Nik spannte sich ebenfalls an und musterte ihn verärgert. ,,Sicher."
Er klang nicht gerade überzeugend.

Ich wurde einmal herum gewirbelt und stand nun vor dem Braunäugigen, der sofort nach mir griff. Wir bewegten uns zur Musik. ,,Hey, Miller."
,,Guten Abend, Brown." Wir grinsten uns an. Mein Herz begann zu klopfen. ,,Wie läufts so? Ich hab gehört ihr habt wieder gesiegt?" Mein Gegenüber nickte und meinte:,, Ja, wir wurden zu den Landesmeistern erklärt."
Überrascht antwortete ich:,,Wow, gratuliere."

Der Braunhaarige Sportler deutete auf die Fotobox. ,,Hast du Lust?"

Und schon saßen Ben und ich in der Box und suchten uns lustige Accessoires aus. Ich entschied mich für einen Cowboyhut. Dann hob ich eine pinke Prinzessinnenkrone hoch und streckte sie Ben unter die Nase. ,,Die würde dir stehen!" Er lachte und setzte sich die Krone auf. ,,Steht mir besser als dir." Ich schlug ihm spielerisch auf die Brust. Verkleidet posten wir vor der Kamera. ,,Lächeln!"

Der 3 Sekunden Timer ging los, dann blitzte uns die Kamera. Wir schossen vier Fotos. Auf diesen schneideten wir entweder Grimassen oder lächelten übertrieben. Beim Fünften und somit letzten Bild, nahm Ben mein Gesicht plötzlich in seine Hände und drückte mir einen sanften Kuss auf die Lippen. Eine Gänsehaut überzog meinen Körper. Wir lösten uns und schauten uns noch für einen kurzen Moment an, bevor wir aus der Box gingen. Ich schaute mir die geschossenen Bilder genau an und blieb bei dem Kussfoto hängen. Ich schmunzelte.

TOGETHER UNTIL THE END - enemies to lovers Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt