Flieg hoch mein Engel

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POV BEN

Ich hatte Bella kurz im Auto eingeschlossen. Ich lief wieder zurück ins Haus. Avon redete auf mich ein:,,Was ist passiert?!" Ich reagierte nicht, stattdessen fokussierte ich Nik, der gerade mit Valeria sprach.

Ich ballte meine Hände zu Fäuste und steuerte auf ihn zu. Ohne lange überlegt zu haben, boxte ich ihm ins Gesicht. Er fiel zu Boden. Alle Leute wurden still und starrten uns an. Ich setzte mich auf Nik und schlug immer wieder auf ihn ein. Valeria versuchte mich von ihrem Bruder zu zerren. Darauf hin schubste ich sie grob weg. Sie stieß sich den Kopf an einer Tischkante, als sie zu Boden fiel. Avon schrie:,,Ben! Hör auf man!"

Er packte mich und zog mich von dem Blondschopf runter. Clara stand aufgebracht daneben und meinte:,,Wo ist Bella?!"

Ich entriss mich meinem Kumpel und sprintete zurück zum Auto. Ich hatte so eine unkontrollierte Wut in mir.

Ich setzte mich zu Bella ins Auto und startete den Wagen. Sie schrie mich sofort wieder an.

POV BELLA

,,Man Ben! Was soll der Scheiß! Ich will nicht fahren, lass mich hier raus!"
,,Hör mir jetzt zu Bella! Ich habe Valeria nicht geküsst!"
,,Ach, sei doch leise!"

Ben klappte der Mund auf.
,,Was zickst du jetzt so rum, huh?! Du bist doch die, die einen fetten Knutschfleck am Hals hat!"

Ich zog scharf die Luft ein. Ben fuhr wahnsinnig schnell. Er war so sauer und raste durch die Straßen. Auch meine Wut stieg immer mehr.

,,Glaubst du im Ernst ich habe freiwillig mit dem rum gemacht?! Man Ben! Fahr gefälligst langsamer!"

Darauf hin stieg der Braunhaarige nur noch mehr auf das Gaspedal. Ich hielt mich an der Autotür fest und drückte mich mehr in den Sitz.
Tränen flossen über mein Gesicht.

Die Straßen waren schlecht beleuchtet. Wir hatten keine gute Sicht.
Ich bettelte:,,Bitte bleib stehen. Lass uns das klären, aber geh vom Gas runter!"

Plötzlich bemerkte ich Lichter, von einem anderen Fahrzeug, die auf uns zu rasten. Ich schrie:,,Ben! Pass auf!" Benjamin verriss das Lenkrad. Es krachte laut.

Starke Schmerzen durchfuhren mich. Meine Sicht war verschwommen. Auf einmal wurde um mich herum alles schwarz.

————————

Ich öffnete meine Augen. Ich konnte feststellen dass, das Auto umgekippt war. Wir standen am Kopf. Mein Herz klopfte. Ich schnappte nach Luft und versuchte meine Atmung zu kontrollieren.

Langsam blickte ich zu Ben hinüber. Seine Augen waren geschlossen. Sein Gesicht blutüberströmt. Unsere Arme baumelten nach unten.
Ich begann wieder fürchterlich zu weinen.

Ich schnallte mich mit Mühe ab und fiel auf das Autodach. Sofort richtete ich mich auf und rüttelte Ben. Meine Schmerzen und Verletzungen schluckte ich runter.

,,Ben! Mach die Augen auf. Hey schau mich an."
Mein Freund blinzelte leicht und stöhnte vor Schmerzen. ,,Babe. Bitte schau mich an." Ben sah zu mir. ,,Es tut mir so leid Bella." ,,Ach halt die Klappe", schluchzte ich.

Ich löste seinen Gurt. Wir sackten zusammen. Ich hielt ihn fest in meinen Armen und küsste seinen Hinterkopf. ,,Mir tut es leid", murmelte ich. Bens Kopf fiel plötzlich zur Seite. ,,Hey! Oh mein Gott, Ben! Bleib wach, hörst du. Mach sofort die Augen wieder auf."
Ich tätschelte sein Gesicht.
,,Bitte bleib bei mir."

Wir saßen zwei Minuten so da und lauschten. Es hatte keinen Zweck einen Ausweg zu finden. Das Auto war komplett zerquetscht. Mein Handy zu suchen war ebenfalls zwecklos. Also warteten wir. Die zwei Minuten fühlten sich an wie Stunden.

Ich hatte Ben immer noch fest umklammert. Er zitterte. Er verlor viel Blut. Auch mir tropfte Blut von der Stirn.

,,Bella." ,,Mhm?" ,,Hör mir jetzt gut zu. Ich liebe dich von ganzem Herzen, okey? Bitte vergiss das niemals. Niemals, hörst du?"

,,Ben, bitte hör auf! Das hört sich ja an wie eine Verabschiedung", weinte ich. Ben nahm meine Hand in seine und sagte:,,Hast du mich verstanden?" Ich drückte seine Hand und flüsterte:,,Ja Benjamin Brown, ich habe dich verstanden. Ich liebe dich auch."

Ich spürte wie Ben schwerer wurde und seinen Körper immer mehr locker ließ. Panik kam in mir auf. ,,Ben! Hey! Bleib bei mir." Wieder tätschelte ich seine Wangen. Er spuckte Blut. Meine Atmung verschnellerte sich.

,,Ben, du darfst uns doch nicht alleine lassen."
,,Uns?"
,,Ja. Babe, ich bin schwanger", weinte ich.

Ben drehte seinen Kopf, um mir ins Gesicht sehen zu können. Seine Augen waren gerötet.
Er begann kurz zu lächeln. Auch ich lächelte. Doch gleichzeitig strömten mir die Tränen aus den Augen.

,,Du wirst eine tolle Mutter, Bella."
,,Und du ein guter Vater."
Ben schwieg. Er drehte sich wieder vor und legte seinen Kopf zurück auf meine Brust.
,,Ben, du wirst der beste Vater. Du wirst der Vater den du und ich nicht hatten. Verstanden?"

Der Braunäugige stöhnte:,,Die Blutungen stoppen nicht." Ich kniff meine Augen zusammen und biss mir auf die Zunge.

,,Ich liebe dich Bella. Und den Kleinen."
,,Woher willst du wissen das es ein Junge wird?
,,Ich weiß es einfach."

Aus der Ferne vernahm ich eine Sirene. ,,Die Rettung ist gleich da. Halte durch. Wir haben es bald geschafft. Alles wird gut."

Plötzlich atmete Ben laut aus. So laut, als wäre es sein letzter Atemzug. Mein Herz begann noch schneller zu rasen.

Grob schüttelte ich meinen Freund.
,,Ben! Mach sofort die Augen wieder auf! Hör auf damit das ist nicht lustig! Hörst du! Benjamin Brown. Bitte lass mich nicht alleine. Ich liebe dich doch!"

Ich legte meine Hand auf seine Brust und wollte seinen Herzschlag spüren. Ich schluckte.

,,Warum fühle ich nichts?!"

Ich kreischte mir die Seele aus dem Leib. Ich schrie unfassbar laut.

Aggressiv rüttelte ich Ben. ,,Wach sofort auf!"

Keine Reaktion.

,,Du Idiot! Ich habe doch gesagt du sollst bei mir bleiben!"

Kreischend lag ich mit meinem Freund im Arm da und wartete auf die Rettungskräfte. Die blauen Lichter schienen in das demolierte Auto.

Mein Körper zitterte und mein Kopf dröhnte.
Ein unerträglicher Schmerz machte sich in meiner Brust breit. Ich schob meinen beweglosen Freund von mir runter und starrte auf meinen Bauch. ,,Jetzt sind wir nur nich zu Zweit."

Ich gab Ben einen Kuss auf den Kopf und flüsterte:,,Ich liebe dich von ganzem Herzen Benjamin. Machs gut mein Engel."

TOGETHER UNTIL THE END - enemies to lovers Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt