𝟎𝟕

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[Alessandro]

Ich bedankte mich bei Theo und sagte ihm das er gucken soll das niemand runter kommt da ich alleine sein möchte. Er bestätigte meine Bitte, und ich lief mit dem Zeug welches es mir von Aurora besorgt hatte runter zu ihr. Im Aufzug, entkam mir ein starker Frauenduft, ich näherte die Box etwas an mein Gesicht und merkte das der Geruch aus der Box kam. Schnell kam ich dann auch unten an.

Ein dunkler Raum, sehr groß war er- nur für sie
Ihr Bett war in dem Zimmer und gelbe Lichter leuchteten auf in dem Moment in dem man den Raum betrat. Finster aber dennoch steckten dort viele Gefühle drinnen.
Ich wusste nicht wieso, ich wusste nicht wie und auch nicht wann alles passieren würde.
Aber eines Tages würde sie aufwachen und mich konfrontieren.
Aber warum fühlte ich mich nur so- so nah zu ihr.
Als müsste ich sie kennenlernen.
Ein dunkler Sessel war neben ihrem Bett gestellt, darauf setzte ich mich und lernte sie kennen.

Ich setzte mich also hin, legte die Box auf meinen Schoß und öffnete sie.
Ihr iPad, zwei Hefte, ein Buch, ein Parfüm und Bilder entgegneten mich.
Ich nahm mir die Parfümflasche in die Hand und zog mir den Duft ein während meine Augen geschlossen waren und ein leichten Lächeln auf meinem Mundwickel auftauchte. Ich lehnte mich ein wenig zurück, und grinste sie an
<du hast Geschmack> dachte ich mir und legte das Parfüm weg. Dann nahm ich mir das Buch welches drinnen lag zur Hand, und sofort musste ich lächeln.
Ich war nicht der krasseste Buchfan, aber dies war einer der wenigen Bücher die mir von Struktur, Schreibweise und Geschichte her gefielen.

Zunächst nahm ich das eine Heft welches ich in ihren Instagram Highlights gesehen hatte. Eine Art Tagebuch oder sowas, ich öffnete die erste Seite und vertiefte mich sofort ins Lesen...

«Liebes Tagebuch, oder ne ich nenn dich doch lieber journal, Tagebuch hört sich so komisch an. Ich fang erstmal von meinem Leben an damit wir uns kennenlernen können.
Also mein Leben ist leider alles andere als Simple, als ein Mädchen dessen Vater ein Teil der Mafia ist, hat man es nicht leicht. Hört sich komisch an, und ich rede jetzt auch wie eine Teenagerin die im einem Highschool Film spielt, aber es entspricht leider der Wahrheit, meine Wahrheit- mein Leben.  Wir haben heute den 15.03.2020 und ich schreibe hier gerade auf meiner ironisch Art und Weise, also so wie ich eigentlich immer drauf bin, aber eigentlich sitze ich gerade weinend auf meinem Bett weil mein Vater seit einem Monat nicht von seiner „Geschäftsreise" zurückgekommen ist und ich nicht weiß was mit ihm passiert ist. Du musst wissen, ich bin 20 Jahre alt und habe meine Mutter im jungen Alter verloren. Sie wurde von einem Rivalen meines Vaters umgebracht als ich 11 Jahre alt war. Und jetzt, 11 Jahre später sitze ich hier, ohne sie und bin ein Model. Etwas was ich früher immer belächelt habe wurde heute zu meinem Beruf. Und gefällt es mir? Nein! Ich liebe es zu Essen, aber als Model hast du Diäten und Detox Wochen an die du dich halten musst, weshalb mir auch dieses Vergnügen entnommen wird. Und nicht nur das Vergnügen, ich darf wirklich gar nichts machen ohne das mein Dad mir seine Männer hinterher schickt! Aber trotzdem ist das Modeln das einzige was mich glücklich macht und mir eine Bindung zu meiner Mutter gibt. Sie war früher auch Model, und zwar die beste von allen. Ich weiß das sie von oben zuguckt, und ich werde sie stolz machen! »

Und so lies ich weiter und weiter, und langsam spürte ich eine Träne meine Wange runterlaufen. Immer wieder schaute ich auf Aurora zu, und mein Herz schmerzte. Die Dinge die ich getan hatte hatten ihr Leben schlimmer gemacht als es bereits war. Diese Frau war so stark, und hatte so viel erlebt- genau wie ich.

Ich fühlte mich so nah gegenüber ihr und konnte nicht aufhören zu lesen, dann öffnete ich wieder ihr Instagram und schaute mir ihre Bilder weiter an, in einem Bild hörte man ihre Stimme und von da an las ich weiter mit ihrer Stimme in meinem Kopf. Ich stellte mir vor wie sie vor mir stehen und ein Gespräch mit mir führen würde.
Wie sie mit mir reden und mir ihre Probleme erzählen würde...

*3 Monate später*

Nach meinem langen Tag,  lief ich völlig erschöpft ins Haus und begab mich wie gewöhnlich auch immer direkt zu Aurora. Ich setzte nich wie immer zu ihr hin und begann ihr von meinem Tag zu erzählen. Und so sah mein Alltag für die letzten drei Monate aus, jeden Tag redete ich mit ihr wie wenn ich sie kennen würde, wie wenn all das nie passiert wäre und wir uns ganz normal kennengelernt hätten.

Gerade wollte ich anfangen ihr von dem Drama bei der Arbeit zu erzählen als dann plötzlich Theo in den Raum stürmte. Normalerweise darf niemand ungefragt reinkommen, deshalb drehte ich mich in Panik um und schaute ihn verwirrt an.

„Alessandro! Renato ist hier mit seinen Männern!"

Mafia comaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt