Mafia coma

𝟎𝟖

[Alessandro]

Sofort legte ich das Heft weg, stand auf und rannte raus während ich meine Waffe rausholte und sie auflud. Ich lief also raus und sah Renato vor mir stehen. „Was willst du hier" schrie ich und er starrte mich nur an.
„Ich werde dich jetzt ein einziges Mal fragen und du wirst es mir sagen! Wo ist meine Tochter?"

Nur kurz musste ich mich zusammenreißen um mir nichts anmerken zu lassen, dann überspielte ich meine Aufregung und lachte ekelhaft.

„Woher soll ich das wissen huh?"

„Alessandro ich warne dich! Meine Tochter hat mit unserem Krieg nichts zu tun! Wenn ich nachher erfahre das du etwas mit ihrem Verschwinden zutun hast dann-„

„Dann was huh? Glaubst du allen ernstes das du mir angst machst? Vor mir steht ein alter Mann der bald nichts haben wird. Du weißt was für eine Macht ich besitze und insgeheim fürchtest du dich! Ich habe nichts mit deiner Tochter zutun, und jetzt verschwinde von meinem Grundstück bevor ich dir die Sehnen an deinem Hals durchschneide, so wie du es verdienst!"

Er runzelte ein wenig und lief anschließend weg.
Ich stand dann nur noch so da und seufzte,
„ich weiß nicht wie es so weiter gehen soll" sagte ich leise vor mich hin als Theo von hinten kam und mir auf die Schulter klopfte.

„Was wirst du jetzt tun Alessandro?" fragte er

„Ich weiß es nicht, aber was ich weiß ist das ich diese Frau mit all meinem Leben beschützen werde."

——

Ich ging dieses Mal mit Aurora's Heft in mein Büro und ließ weiter,

«Warum? Warum verletzten wir immer die Menschen die wir lieben?
Ist das etwa was Liebe ist? Muss man sich verletzten?
Ist Liebe so schrecklich wie es mir gezeigt wurde?
Heute ist der 29.04.2020 und ich setzte wieder mal weinend auf meiner Terrasse während ich in dieses Buch hier mein ganzes Leben verfasse. Mein „Freund" Marcus macht mir das Leben so schwer!
Er will nicht das ich Modele und möchte das ich immer darauf höre und tue was er mir sagt.
Heute hat er mich gewürgt, ich habe die blauen Flecken auf meinem Hals bedeckt mit Fundation um sie vor meinem Vater zu verstecken, denn ich liebe Marcus und wenn mein Vater erfahren würde wie er mir wehtut, würde er ihn umbringen.
Aber eins ist mir klar,
Liebe ist nicht böse,  die Menschen sind es und Liebe ist kein Spiel aber die Menschen haben ein Spiel daraus gemacht.»

Weiter und weiter laß ich ihre Seiten, es waren all ihre Gedanken, ihr ganzen Leben und Gefühle auf diesen Seiten die ich in meiner Hand hielt. Ich spürte sie, ich verstand sie und wollte nichts anders als das sie aufwacht. Warum? Warum ist sie mir nur so ans Herz gewachsen? Jeden Tag kniff ich mich davor zu ihr zu gehen weil ich wusste es war falsch, weil mir bewusste war das alles was ihr passiert ist meinetwegen war und sie womöglich nie wieder aufwachen könnte.

Aber nein... ich schaffte es nicht, ich musste sie sehen, sie riechen, mit ihr reden und sie spüren.

*3 Monate später*

Weitere drei Monate waren vergangen, und ich näherte mich immer mehr und mehr zu Aurora...
Jeden Tag sitze ich an ihrem Bett, und sehe sie mir an. Sie ist zwar nicht wach, aber es ist so wie wenn ich sie schon seit Ewigkeiten kennen würde. Jeden Tag erzähle ich ihr alles, alles über mein ganzen Leben. Es war so als würde sie mich in und auswendig kennen. Und langsam, über die Zeit entwickelte ich Gefühle für sie... es war so wie wenn sie ein teil meines Lebens wäre, war sie ja auch!

Mittlerweile schlief ich fast jeden Tag bei ihr,  jeden Morgen öffnete ich meine Augen und fand mich wieder wie ich ihre Hand hielt und eingeknickt auf dem Sessel saß. Ich habe von Kontakten gehört das Renato seit bereits sechs Monaten nach ihr suchte und kurz davor war auf zu geben. Er gab sich selber die Schul für das verschwinden seiner Tochter und hatte anscheinend vor, mit seinem Mafia Business aufzuhören. Ich sollte mich freuen, ich hatte meine Rache auf die schmerzhafteste Art und Weis genommen. Ich hatte ihm seine Tochter entrissen und er starb innerlich vor schmerzen das wusste ich.

Doch aus irgendeinem Grund, konnte ich mich nicht freuen, ich selber war unglücklich und hoffte nur darauf sie würde jeden Moment ihre Augen öffnen.