Joëls POV
Nach der Schule gehe ich in Richtung Stadtpark. Ich will jetzt endlich das Buch lesen, und dazu ist es für mich am entspanntesten, wenn ich in der freien Natur bin.
Ich liebe den Stadtpark, im allgemeinen liebe ich die Natur. Ich bin gerne draußen und das bei egal welchem Wetter. Ich könnte im kältesten Winter rausgehen, und würde nicht frieren, genauso wie ich niemals vor Hitze schwitze.
Bei Regen perlt das Wasser von mir ab, und der Wind streicht immer angenehm um meinen Körper, und erfrischt mich.Ich weiß nicht woher diese Fähigkeiten kommen, aber ich würde mich nie beklagen.
Im allgemeinen bin ich anders als andere.
Ich bin gerne draußen, fühle mich in Gebäuden allerdings unwohl und eingeängt.
Meine Sinne sind ausgeprägter als normal, und ich kann zum Beispiel im dunkeln Sehen, oder Töne wahrnehmen die eigentlich weit außerhalb des menschlichen Hörbereiches sind.
Wenn ich mich irgendwo sehr wohlfühle, also vor allem in der freien Natur, dann fühlt es sich manchmal so an als würde etwas aus mir herauswollen, etwas Mächtiges, etwas, dass mich kennt und mir vertraut ist, mir aber dennoch Angst macht.
Inzwischen bin ich an der Bank angekommen und schlage das Buch auf.
19.08.1957
Eintrag von John McNaire
Heute ist es soweit: ich werde von meiner Mutter Felicia McNaire mitgenommen.
Endlich bekomme ich auch mal das Reich der Feuerlande zu sehen. Ich bin so aufgeregt!
Ich stelle mir eine Welt vor, in welcher Phönixe, Drachen und andere Wesen des Feuers leben.
Wie es wohl sein wird?
Wird alles total verbrannt sein und voller Rauch und Asche und Lava?
Oder wird es Voller Magie sein, wohin man auch blickt?Oh Wow. Was ist das für ein Buch?
Bisher habe ich nur Bücher gelesen, in welchen Ein Held in der Magischen Welt ist und gegen alles kämpft.
Das hier klingt total anders, als würde es sowas wirklich geben. Ich lese weiter.20.08.1957
Eintrag von John McNaire
Wir sind gestern in Phoenixia angekommen. Es ist alles so anders als ich es mir vorgestellt habe.
Überall blühende Wiesen, ab und zu allerdings Vulkane, einige Dörfer und ein paar Städte. Ich war erstaunt als ich gesehen habe, wie grün alles ist.Ich hatte erwartet, das man die Spuren der Feuerwesen deutlich sehen würde, doch es ist alles wie in der menschlichen Welt.
Der einzige merkliche Unterschied zwischen beiden Welten ist, dass jede Menge magische Wesen zu sehen sind.Feuerfeen, Phönixe, Drachen oder Greifen laufen einem ständig über dem Weg. Und sie alle haben Respekt vor uns, auch wenn mir der Grund dafür nicht bekannt ist.
Das klingt wirklich phantastisch. Wie es wohl wäre, auf einem Drachen zu Fliegen? Man würde die Welt von oben sehen, und könnte überall hingehen. Man wäre frei und könnte das tun, was man möchte, könnte fliehen vor den Menschen, müsste niemandem gehorchen oder untergeben sein, man könnte...
Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als ich eine Art Wimmern oder Piepsen hörte. Es klingt wie ein Vogel oder eine kleine Maus.
Ich fühle nach, strecke meine Sinne aus und spüre tatsächlich
einen schwachen Herzschlag in meiner Nähe.Das ist eine weitere seltsame Fähigkeit die ich besitze.
Ich kann sozusagen Leben spüren.
Doch nur wenn ich mich wirklich darauf konzentriere.Ich gehe in die Richtung, aus der das Geräusch ertönt. An ein paar Büschen bleibe ich stehen. Der Herzschlag wird schneller, als hätte das Tier Angst vor mir. Ich schiebe die Blätter beiseite, und sehe ins Gebüsch.
Da liegt ein wunderschöner Vogel. So einen habe ich noch nie gesehen. Er ist etwa 20 Zentimeter groß, hat einen scharfen Schnabel und einen Kopfschmuck, ähnlich wie Kakadus. Das auffälligste sind jedoch die großen Schwanzfedern. Sie sind mindestens 10 Zentimeter lang, und schimmern Rotorange.
Fasziniert beobachte ich den Vogel, bis mir auffällt, dass er an der seite blutet.
Sein rechter Flügel steht außerdem seltsam ab. Schnell versuche ich den Vogel hochzuheben, doch er beißt mich. "Au, verdammt" fluche ich und sehe böse auf den Vogel hinunter. "Ich versuche doch nur, dir zu helfen, lass mich wenigstens deine Wunde anschauen." Bitte ich den Vogel, und komme mir dabei total dämlich vor.Doch der Vogel sieht aus, als hätte er mich verstanden, und senkt seinen Kopf.
Da ich davon ausgehe, dass das ein Zeichen des Einverständnisses ist, lege ich behutsam meine Hände auf seine Federn. Doch sobald ich seine Wunde berührt habe, kommt es mir vor, als würde etwas aus mir herausfließen, und in den Vogel geleitet werden.Der Vogel hebt ruckartig den Kopf an und sieht mich erschrocken an. Ich spüre wie meine Finger auf der Haut des Vogels zu kribbeln anfangen, und sehe wieder nach unten. Erstaunt sehe ich, dass die Wunde des Vogels schon fast wieder verheilt ist, und der Flügel wieder in der richtigen Position ist. Selbst die abstehenden und zersausten Federn ordnen sich wieder richtig an.
Fasziniert,verwirrt und erschrocken beobachte ich, wie der Vogel sich aufrichtet. Er sieht mich an, und ich erwiedere den Blick.Eine Weile passiert nichts, und wir sehen uns stumm an. Dann kommt leben in den Vogel, und er senkt leicht den Kopf in meine Richtung, bevor er seine Flügel ausbreitet, einen spitzen Schrei ausstößt und mit einem letzten Blick zu mir davonfliegt.
Nach einem Blick auf die Uhr gehe ich dann schließlich auch nach Hause.
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So, ein neues Kapitel ist draußen.
Diesmal etwas kürzer, aber mehr gabs da für mich nicht zu schreiben.Was denkt ihr, welche Rolle spielt der Vogel?
Kommentare und Votes freuen mich immer😉
LG
Kai
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Herr der Elemente
FantasyEine Welt voller übernatürlicher Wesen, die nur von einem Objekt unter Kontrolle gehalten werden können. Einem Zepter, auf dessen Spitze ein sternförmiger Kristall mit einer Schwarzen Spitze eingelassen ist. Auf den Seiten des Sterns erstrahlen die...